Erschrocken drehte ich mich um und schon packte mich wieder die Angst, als Timo, wütender den je, auf mich zukam.
Zitternd presste ich mich gegen die Fensterbank. Immer weiter kam er auf mich zu. Ich konnte mich nicht bewegen.
"Du willst also abhauen?!! Ich hab dir nicht erlaubt, dass du diesen Raum verlassen darfst!! Hier hab immer noch ich das sagen!! Und du tust gefälligst das was ich dir sage!!!" Seine Augen funkelten mich gefährlich an.
Ohne das ich es richtig wahrnahm, ohne das ich wusste, dass ich es eigentlich tat, stieß ich ihn von mir, sodass er auf dem Boden landete. Woher ich die Kraft und den Mut nahm? Keine Ahnung, aber ich tat es einfach.
"Du sperrst mich ein!! Schlägst mich!! Verletzt mich!! Behandelt mich wie ein Stück Dreck!!! Als wär ein Gegenstand und kein Mensch!! Als wär ich ein gefühlloses etwas, mit dem man machen kann was man will und was einem gerade so in den Sinn kommt!!! Zwei Jahre hab ich das mitgemacht!! Hätte ich nicht so eine scheiß verdammte Angst vor dir, dann wäre ich längst nicht mehr hier!!! Ich kann das nicht mehr!!! Ich bin am Ende mit meinen Nerven!! Ich will nicht mehr, dass jemand so mit mir umgeht!! Dank dir bin ich das, was ich jetzt bin!! Ein verängstigtes Häufchen Elend!!!" Ich schrie mir die Seele aus dem Leid. Das ich dabei wieder angefangen hatte zu weinen war mir in dem Moment egal. Es fühlte sich einfach so befreiend an, das rauszulassen, was ich zwei Jahre lang immer runter geschluckt habe, doch schon im nächsten Moment musste ich feststellen, dass es ein großer, ein riesengroßes Fehler gewesen war.
Timo sprang auf und trat direkt vor mich, sodass ich, wie schon so oft, keine Möglichkeit hatte zu entkommen.
"Geh weg von mir!!!", schrie ich panisch, doch Timo wäre nicht Timo, wenn ihm das was ausmachen würde.
Immer wieder schlug er auf mich ein. Das einzige was ich spüren konnte, waren dieser höllischen Schmerzen die meinen ganzen Körper durchzogen, doch ich durfte jetzt nicht aufgeben. Ich musste kämpfen. Kämpfen für die Freiheit.
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Frische Luft || Wincent Weiss
Teen FictionEigentlich traurig, wenn man mit zwanzig Angst vom eigenen Freund hat oder? Sollte man nicht eigentlich glücklich mit ihm sein, anstatt Angst zu haben? Ich war für jede Minute dankbar in der ich ihn nicht sehen musste, in der ich keine Angst haben m...