|| Wincent ||
Ich wollte gerade zum Sprechen ansetzten, als Alina plötzlich zusammenklappte und regungslos am Boden liegen blieb. "Scheiße!" Ich kniete mich neben sie und legte ihren Kopf auf meine Oberschenkel. "Alina...Hey...", sagte ich mit ruhiger Stimme und strich dabei leicht über ihre Wange, doch sie reagierte nicht, aber zum Glück atmete sie.
Ohne weiter darüber nachzudenken hob ich sie auf meine Arme und trug sie in mein Schlafzimmer, um sie vorsichtig aufs Bett zu legen und anschließend eine Decke über sie zu legen. Was hatte sie nur? Was war nur los mit ihr?
Bevor ich mir weiter darüber Gedanken machen konnte, holte ich mein Handy hervor um den Notarzt zu rufen. Er würde wissen, was man in so einer Situation tat.
Schnell hatte ich ihm die Lage geschildert, worauf er meinte, dass er gleich hier wäre. Ich war echt froh, dass Eutin nicht so groß war und der Arzt somit auch nicht all zu lange brauchte, denn schon nach zehn Minuten klingelte es an der Tür.
Ich öffnete ihm die Tür und führte in auch gleich zu Alina, welche noch immer unverändert da lag.
Der Arzt nickte mir kurz zu und machte sich dann auch gleich daran sie zu untersuchen. Er runzelte Stirn und murmelte irgendwas, was ich nicht verstehen konnte, bevor er sich zu mir wandte.
"Ihr Körper ist ziemlich schwach. Das sieht mir ganz nach einem Schwächeanfall aus.... Sie sollte sich wirklich schonen...", erklärte er mir, bevor er auch schon weitersprach. "Warum hat sie eigentlich überall Verbände?" Skeptisch lies er seinen Blick erneut über sie wandern.
"Naja...." Ich erzählte ihm die Kurzfassung von dem, wie ich sie im Zug vorgefunden hatte und sie dann überedet habe mitzukommen. Das sie, als ich sie aufgefangen hatte, panisch reagiert hatte, lies ich aber weg.
"Es war gut, dass sie sie hergebracht und versorgt haben. Vielleicht ist es ihnen möglich, sie ein bisschen im Auge zu behalten." Ich nickte und bedankte mich bei dem Arzt, dass er Zeit hatte, gleich vorbeizuschauen.
"Ist doch kein Problem.... Und sie müsste eigentlich bald wieder aufwachen, also machen sie sich keine Sorgen. Falls etwas sein sollte, dann melden sie sich einfach bei mir."
"Okay danke...", gab ich leicht lächelnd zurück. Kurz darauf verabschiedete sich der Arzt dann auch wieder und verließ das Haus, während ich bei Alina blieb.
"Was machst du nur für Sachen....", murmelte ich ganz leise und setzte mich wieder zu ihr ans Bett. Langsam schlichen sich auch wieder die Gedanken, was nur mit ihr geschehen ist. So viele Wunden kamen doch auch nicht von irgendwo. Wenn sie doch nur reden würde....
Ich seufzte leise. Aber auf der anderen Seite. Warum sollte sie mit jemandem darüber reden, den sie eigentlich nicht mal kennt? Und sie scheint ja auch Angst davor zu haben.
Anderseits machte ich mir halt einfach Sorgen um sie. Wer würde das nicht, wenn man jemandem in dem Zustand begegnet. Da spielt es für mich keine Rolle, ob man denjenigen kennt oder nicht...
Ich hoffe, dass sie vielleicht trotzdem irgendwann mit mir reden wird, aber jetzt soll sie erstmal wieder richtig zu Kräften kommen....
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Frische Luft || Wincent Weiss
Teen FictionEigentlich traurig, wenn man mit zwanzig Angst vom eigenen Freund hat oder? Sollte man nicht eigentlich glücklich mit ihm sein, anstatt Angst zu haben? Ich war für jede Minute dankbar in der ich ihn nicht sehen musste, in der ich keine Angst haben m...