"Was fällt dir ein einfach so abzuhauen?!!" Ein fester Schlag traf auf meine Wange. "Habe ich dir das erlaubt?!!" Erneut wurde mein Gesicht von einem quälenden Schmerz durchzogen. "Nein, habe ich nicht!!" Schrie Timo mich an und schlug immer wieder auf mich ein, obwohl ich mich vor lauter Schmerz schon auf dem Boden zusammen gekrümmt hatte. Von jeder Ecke her kamen seine Stimmen. "Zu nichts bist du gebrauchen! Ein elendes nutzloses Ding bist du!! So jemand wie du gehört einfach nur geschlagen!!! Anderes hast du es garnicht verdient!!!"
Stumm liefen mir die Tränen über die Wangen, innerlich könnte ich schreien vor Schmerz und Angst. Ich hielt mir die Ohren zu, doch seine Stimme war so laut, dass sie selbst jetzt noch zu mir durchdrang. "Gehasst sollst du werden!!! Von jedem verachtet!! Du hast es nicht verdient, von jemandem geliebt zu werden!!! Nein, warte!!! Dich wird nie jemand richtig lieben!!! Wer sollte das auch schon, so jemand nutzlosen wie dich!!!"
Ich zitterte am ganzen Körper, den ich wegen all dem Schmerz schon gar nicht mehr spürte. "Du bist eine Schande für unsere Gesellschaft!!! Sterben solltest du!!! Genau!!!! Die Welt wäre besser dran ohne so ein Häufchen Elend wie dich!!!"
Ich wollte schreien. All den Schmerz aus mir rauslassen, doch so sehr ich es auch wollte, es ging nicht. Es war, als würde mich etwas blockieren.
Wieder schlug er auf mich ein. Ich hatte das Gefühl, als würde alles vor meinen Augen verschwimmen. Als würde sich alles in Luft auflösen. Ich hatte Angst. So große Angst. "Niemand!! Wirklich niemand braucht dich!!!" Ein letzter Schlag traf mich, dann war alles schwarz.
Schweißgebadet und mit tränenüberströmten Gesicht schreckte ich hoch. Hektisch wanderte mein Blick durch das Zimmer. Überall waren Schatten zu erkennen. Sie machten mir Angst. Jeder dieser Schatten könnte Timo sein.
Mein Körper wurde immer wieder von einem Schüttelfrost durchzogen. Die Tränen wollten nicht aufhören über meine Wangen zu laufen.
Niemand braucht mich... Noch immer halten diese Worte in meinen Gedanken nach. Es stimmte, niemand brauchte mich. Ich war nutzlos. Was sollte man schon mit einem verängstigtem, schreckhaften und verschlossenen Menschen wie mich anfangen?! Genau. Nichts!
Ich versuchte mich irgendwie aus dem Bett zu quälen und schaffte es dann nach einer gefühlte Ewigkeit. Ich lief, als würde mich eine Horde Wölfe verfolgen, aus dem Zimmer, durch den Flur und zur Tür raus, in die finsterne Nacht. Ich musste weg! Jetzt! Sofort!
Ohne darüber nachzudenken, lief ich weinend in irgendeine Richtung. Es war mir egal, wo ich hin lief. Mir war alles egal.
"Sterben solltest du!", hörte ich meine Gedanken schreien. Ja, sterben sollte ich! Vielleicht wäre es wirklich besser und leichter für alle, eine Last weniger auf dieser Welt zu haben.
Nie mehr müsste ich Angst haben, dass Timo mich findet. Nie mehr müsste ich Angst haben, geschlagen und misshandelt zu werden. Nie mehr, müsste ich Angst vor irgendwas haben. Ich wäre frei davon.
Immer weiter lief ich, ohne zu wissen wohin eigentlich. Ich gelang auf eine Brücke. Meine Schritte verlangsamerten sich allmählich, bis ich zum Stehen kam. Langsam trat ich an das Geländer. Mein Hirn hatte mittlerweile völlig ausgesetzt. Ich starrte in den Abgrund. In die Tiefe.
Es wäre so einfach....
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So sorry🙈 Hab irgendwie den 34 Teil nicht hochgeladen gehabt. Bin da irgendwie durcheinander gekommen🙈 Werde jetzt die Teile bis 36 normal hochladen😘
Tut mir leid noch mal dafür
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Frische Luft || Wincent Weiss
Teen FictionEigentlich traurig, wenn man mit zwanzig Angst vom eigenen Freund hat oder? Sollte man nicht eigentlich glücklich mit ihm sein, anstatt Angst zu haben? Ich war für jede Minute dankbar in der ich ihn nicht sehen musste, in der ich keine Angst haben m...