|| Wincent ||
Mitten in der Nacht, schrack ich aus dem Schlaf hoch. Warum hatte ich auf einmal so ein scheiß ungutes Gefühl, was Alina anging? Müde rieb ich mir über die Augen, bevor ich neben mich sah, wo Alina eigentlich lag, beziehungsweise liegen sollte.
"Alina?", fragte ich in den Raum, doch das einzige was ich als Antwort bekam, war die fast schon unheimliche Stille.
Langsam rappelte ich mich aus dem Bett und sah mich im Raum um, doch außer mir war hier niemand. Vielleicht musste sie ja auch einfach mal oder wollte was trinken, aber dann würde ja Licht brennen, was es aber nicht tat. Ich verließ das Zimmer und ging in den Flur, doch auch hier war alles dunkel.
"Alina? Bist du da?", fragte ich erneut, doch auch jetzt bekam ich wieder keine Antwort. Ich drehte das Licht auf und machte mich daran in jedem einzelnen Raum nach ihr zu suchen, doch vergeblich. Sie konnte sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben.
"Alina, das ist nicht lustig...", sagte ich während ich vom Bad wieder in den Flur trat. Verdammt, wo war sie denn bloß?
Auf einmal blieb ich wie versteinert stehen und starrte auf die Haustür, die einen Spalt weit offen war. Sofort machte sich Panik in mir breit. Was, wenn sie davongelaufen war? Was, wenn ihr irgendwas passiert ist? Verdammt, sie könnte überall hin gelaufen sein! "Scheiße verdammt!!", fluchte ich und raufte mir durch die Haare.
Ohne noch länger darüber nachzudenken, schlüpfte ich schnell in das erstbeste Paar Schuhe das ich zu greifen bekam. Schnell warf ich mir noch eine Jacke über, da die Frühlingsnächte nicht gerade die wärmsten waren hier oben.
Wie vom Teufel geritten, lief ich hinaus in die kühle finsterne Nacht. Wo soll ich denn bloß anfangen zu suchen? Wenn es sein muss, würde ich natürlich die ganze Nacht nach ihr suchen, aber was, wenn ihr wirklich was passiert war? Oder noch schlimmer.
Schlussendlich entschied ich mich dazu, die Wege, die wir schon gegangen waren, und den Marktplatz abzuklappern. Ich hoffte wirklich, dass sie nicht einfach irgendwo hin gerammt ist, denn dann wird es schwierig. Es war alleine schon schwierig, hier durch die mangelnde Straßenbeleuchtung, irgendwas zu sehen. Ich war wirklich froh, dass ich so einen guten Orientierungssinn hatte, denn sonst wäre ich jetzt richtig aufgeschmissen.
Ich lief die Straßen Richtung Marktplatz entlang und rief immer wieder, so laut ich konnte, ihren Namen, doch vergeblich. "Scheiße verdammt! Alina wo bist du?!!", rief ich, aber es war, als würde ich gegen einen Wand schreien. Genauso wenig konnte ich sie irgendwo entdecken. Keine Menschenseele war auf den Straßen zu sehen oder zu hören. Nur mein Rumgeschrei.
Irgendwann kam ich, ohne eine Spur von Alina, auf dem Marktplatz an. Mittlerweile rief ich schon fast in Dauerschleife nach ihr. Ich hatte das Gefühl, als würde meine Stimme bald versagen, doch das hielt mich nicht davon ab, weiter nach ihr zu rufen.
Gefühlte tausend mal lief ich eine Runde über den Marktplatz, doch Alina war unauffindbar und ich langsam aber sicher am verzweifeln. "Alina!!!", rief ich nochmal so laut ich konnte, bevor ich mich völlig außer Atem auf meinen Oberschenkeln abstützte, um eine ganz kurze Verschnaufpause einzulegen, die wirklich nicht länger als zwei Minuten, wenn überhaupt, dauerte.
Ich wollte schon weiterlaufen, als neben mir plötzlich ein Licht anging, was mich fast zu Tode erschreckte.
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Frische Luft || Wincent Weiss
Novela JuvenilEigentlich traurig, wenn man mit zwanzig Angst vom eigenen Freund hat oder? Sollte man nicht eigentlich glücklich mit ihm sein, anstatt Angst zu haben? Ich war für jede Minute dankbar in der ich ihn nicht sehen musste, in der ich keine Angst haben m...