|| Wincent ||
Am nächsten Morgen war ich schon früh, blieb aber bei Alina, die noch seelenruhig schlief, liegen, da ich sie nicht allein lassen wollte. Nach außen hin wirkte sie so stark, doch wenn man ihre Geschichte kannte, wusste man, wie verletzlich sie in Wirklichkeit war.
Ich drehte mich, bedacht sie dabei nicht aufzuwecken, auf die Seite und beobachtete sie beim Schlafen. Man könnte meinen, ein ganz leichtes Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen.
Vorsichtig strich ich ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und hinters Ohr. Mein Plan, sie nicht aufzuwecken, ging dadurch nach hinten los. Blinzelnd öffnete sie ihre Augen und sah mich verschlafen an. "Guten Morgen... Gut geschlafen?", flüsterte ich. Alina nickte leicht und richtete sich dann langsam auf und rieb sich kurz über die Augen. "Danke, dass du hiergeblieben bist....", bedankte sie sich und sah mich an. "Ist doch kein Problem gewesen..." Ich setzte mich auf um dann aufzustehen. "Ich mach uns schnell Frühstück, und wenn du möchtest, dann kann ich die ja nachher Eutin ein wenig zeigen..." Natürlich habe ich mir schon auch etwas dabei gedacht. Vielleicht würde sie das ein wenig ablenken und auf andere Gedanken bringen. Es war sicher nicht schön, wenn man immer wieder daran denken musste, wie einen der eigenen Freund wie das letzte Stück Dreck behandelte.
"Würde mich freuen... Ich kenne mich hier ja null aus....", antwortete sie mir dann nach einer Weile. "Okay, dann fang ich schon mal mit dem Frühstück an..." Alina nickte und ich wollte schon aus dem Zimmer gehen als ich mich nochmal schnell zu ihr umdrehte. "Ach ja, falls du was frisches zum Anziehen brauchst.... Du kannst dir gern was von mir nehmen..." Ich zeigte auf den Kasten, der an der Wand, gegenüber des Bettes stand, da mir auffiel, dass sie ja noch immer das blutbefleckte Gewand von gestern anhatte und es sicher nicht gerade angenehm war, die ganze Zeit damit herumzulaufen.
"Danke, das ist echt lieb von dir... Aber das muss doch nicht sein, ich mein...." Ich schüttelte lächelnd den Kopf. "Ach was... Oder willst du immer mit dem herumlaufen?" Alina sah an sich runter und schüttelte dann den Kopf. "Oh...", murmelte sie dann. "Also, nimm dir ruhig was. Ich geh derweilen Frühstück machen..." Ich verließ das Zimmer und ging hinüber in die Küch, um für uns Spiegeleier und Kaffee zu machen. Als ich fertig war, stellte ich alles auf den Tisch und wartete auf Alina, die kurz darauf in der Küche erschien. Sie hatte sich eine meiner schwarzen Jogginghosen, die ihr ein wenig zu groß war, und einen einen hellgrauen Hoodie, der ihr ebenfalls viel zu groß war, angezogen. "Ich hoffe das ist okay...." sagte sie dann etwas schüchtern. "Na klar.... Hab ja gesagt du kannst dir was nehmen...", lächelte ich. "Frühstück ist übrigens auch schon fertig.... Setz dich ruhig...." Alina setzte sich an einen der Plätze. Ich lies mich gegenüber von ihr auf den Sessel fallen. "Lass es dir schmecken...", sagte ich zu ihr und gemeinsam begannen wir dann zu essen und unseren Kaffee zu trinken.
Als wir beide fertig waren, stand Alina auf einmal auf und begann den Tisch abzuräumen. "Hey... Du musst das doch nicht machen..." "Nein, ist okay... Du hast doch schon das leckere Frühstück gemacht und mir sogar was von deinen Sachen gegeben.... Lass mich wenigstens den Tisch abräumen....", meinte sie und lächelte mich leicht an, bevor sie ihn fertig abräumte und sich wieder zu mir setzte. "Das war doch nicht nötig..." "Ach was... Ich hab es doch gern gemacht..." Manche Menschen überraschten mich wirklich immer wieder...
⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Die nächsten beiden Tage wird keine Story kommen, da ich lernen muss und es nicht schaffen zu schreiben, aber am Donnerstag geht es dann wie gewohnt weiter💕
LG Selina💚
DU LIEST GERADE
Frische Luft || Wincent Weiss
Teen FictionEigentlich traurig, wenn man mit zwanzig Angst vom eigenen Freund hat oder? Sollte man nicht eigentlich glücklich mit ihm sein, anstatt Angst zu haben? Ich war für jede Minute dankbar in der ich ihn nicht sehen musste, in der ich keine Angst haben m...