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|| Wincent ||

Seufzend lies ich mich auf die Decke falle und sah hinaus aufs Meer. "Was ist mit Alina? Warum hat sie geweint? Haben wir etwas falsches gesagt oder getan?", hörte ich Shayenne neben mir fragen. Ich drehte meinen Kopf zu ihr rüber und sah sie an. "Nein, es ist nur so... Alina hat es nicht gerade einfach... Ich kann dir das leider nicht erklären. Sie würde das glaub ich nicht wollen.... Nimm ihr das bitte nicht übel. Sie gibt sich wirklich Mühe, aber es ist nicht einfach für sie...", erklärte ich meiner Schwester ruhig, dann wanderte mein Blick hoch zum Himmel, welcher sich durch die aufziehenden Wolken schon etwas verdunkelt hatte. "Ich hoffe nur, dass sie bald wieder zurück kommt..." "Die Arme....hoffentlich geht es ihr bald besser....", sagte Shayenne leise. 

Eine Weile saßen wir schweigend da, doch ich konnte die Blicke meiner Schwester förmlich auf mir spüren. "Was?", fragte ich sie und drehte mich zu ihr. "Du magst sie oder? Also sehr.... Hab ich recht?" Ich starrte sie an, als hätte ich gerade einen Geist gesehen. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und sah sie dann wieder an. 

Shayenne lachte leicht, aber ihr Blick wurde gleich wieder etwas ernster. "Ich mag zwar vielleicht erst dreizehn sein, aber nicht blind... Du bist mein Bruder... Du kannst mir nichts vormachen.... Selbst jeder Dorftrottel würde erkennen das du sie sehr magst..." Noch immer starrte ich sie an. "Ach was, das bildest du dir nur ein....", meinte ich zu ihr, wobei ich mich wohl gerade selbst damit anlog. "Wie du meinst...", sagte sie und legte sich dann zurück. Ich tat es ihr gleich. Ich hasse es, wenn sie recht hat.

Ich blickte wieder hoch zum Himmel, der immer dunkler zu werden schien. Auch immer mehr Wolken zogen auf, was mir nicht gerade geheuer war. 

Kurze Zeit später fielen auch schon die ersten Regentropfen vom Himmel auf uns herab. Auf einmal begann es wie aus dem Nichts heraus total zu schütten. Fast gleichzeitig sprangen Shayenne und ich auf. 

Immer stärker wurde der Regen, bis es plötzlich ganz laut donnerte, und Shayenne vor Schreck aufschrie. Ich legte einen Arm um meine Schwester, die sich ängstlich an mir fesklammerte. "Fuck!!", stieß ich aus, als ich merkte, dass Alina noch garnicht hier war und dass Unwetter immer stärker zu werden schien. 

Ich stellte mich vor Shayenne, legte meine Hände auf ihre Schultern und sah ihr in die Augen. "Okay Kleine... Du musst keine Angst haben. Du läufst jetzt hinauf zum Auto und wartet dort. Ruf Mama an, damit sie dich schnell holt. Solangen du auf sie wartest, bleibst du bitte im Auto, verstanden?" Shayenne nickte schnell. "Ich muss Alina suchen"

Ich nahm meine Hände von ihrer Schulter und deutete Richtung Auto, in die Shayenne dann lief. 

Ich drehte mich um, und versuchte irgendwas zu erkennen, doch der starke Regen nahm mir jegliche Sicht. "Scheiße verdammt...", fluchte ich. Ich rannte einfach in die Richtung, in die ich vermutete, dass sie gelaufen war, in der Hoffnung, sie bald zu finden, denn ich wusste weder wo genau sie hin war, noch wie stark dieses Unwetter noch werden würde. Manchmal waren diese nämlich unberechenbar.

Frische Luft || Wincent Weiss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt