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|| Wincent ||

"Tut mir leid, dass es dir wegen mir so schlecht geht...", hörte ich auf einmal kaum hörbar Alina's Stimme hinter mir. Zeitgleich mit Octa drehte ich mich zu ihr um und blickte in ihre traurigen Augen. Ich warf einen kurzen Blick zu Octa, stand dann langsam auf und nahm sie in den Arm. "Ist schon okay...", sprach ich leise. "Mach dir bitte keine Vorwürfe..." Traurig sah sie mich an. "Aber..." Ich schüttelte den Kopf und legte vorsichtig einen Finger auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. "Das wird alles wieder..." Ich versuchte meine Worte so glaubhaft wie möglich rüberzubringen, da ich selbst leider daran zweifelte. 

Ich nahm meinen Finger langsam wieder weg und sah sie eindringlich, aber dennoch sanft an. Sie nickte leicht, bevor ihr Blick zu Octa wanderte und erschrocken einen Schritt zurück wich. "Du musst keine Angst haben... Octa wird dir nichts tun..." Ich sah zu Octa, welcher bestätigend nickte, und dann wieder zu Alina, die unsicher wieder einen Schritt näher trat.

Man merkte, dass eine gewisse Angst von ihr ausging, die ich aber sehr gut nachvollziehen konnte. Octa war für sie völlig fremd. Er könnte theoretisch gesehen alles mögliche mit ihr machen, aber das würde er nie tun. Dafür kannte ich Octa zu gut. Er würde nie jemandem weh tun. 

"Ich denke, dass es erstmal besser ist, wenn ich gehe...", meinte Octa und lächelte aufmunternd zu mir. "Es hat keinen Sinn, wenn sie Angst hat...", meinte er und schenkte auch Alina ein leichtes Lächeln. "Aber ich werde dir nichts tun... So bin ich nicht...", sprach er dann ruhig an Alina gewandt, welche zögerlich nickte.

"Wenn was ist, dann meld dich einfach... Und denk drüber nach...", sagte er noch zu mir, bevor er sich verabschiedete und wenig später das Haus verlassen hatte. 

"Jetzt habe ich ihn auch noch vergrault...", murmelte sie leise und ließ den Kopf hängen. Ich legte vorsichtig meine Hand an ihre Wange und hob ihren Kopf leicht an, damit ich sie ansehen konnte. "Du hast ihn nicht vergrault. Er will nur nicht, dass du Angst hast... Das ist alles...", erklärte ich ihr ruhig. 

"Wenn ich nicht immer vor allem und jedem Angst hätte...", murmelte sie kaum verständlich, doch ich verstand sie trotzdem. "Es ist nicht schlimm Angst zu haben... Egal was es ist... Man kann nichts für seine Ängste..." 

"Meinst du?", fragte sie mich unsicher, worauf ich leicht nickte. "Sie sind nun mal einfach da... Glaub mir, jeder hat vor irgendwas Angst..."

"Danke...", kam es mehr wie ein Flüstern über ihre Lippen. "Wofür?" Fragend sah ich sie an. 

"Danke, dass du für mich da bist, obwohl ich eigentlich nur Probleme mache. Danke, dass du mir zuhörst, wenn ich jemanden zum Reden brauche. Danke, dass du immer versuchst mir zu helfen. Mir Halt zu geben. Danke, dass du mich davon abgehalten hast zu springen...." Bis zum Ende hin wurde sie immer leiser und senkte langsam ihren Blick. "Und das alles, obwohl es dir wegen mir, selbst nicht gut geht...", sprach sie nur noch kaum hörbar. "Ich weiß einfach nicht, wie ich dir für all das danken soll... Ich weiß es einfach nicht..." 

"Alina, du musst mir dafür nicht danken. Für Freunde ist man einfach da. Ganz egal was ist und wie schwer es sein mag. Du bist mir so extremst wichtig geworden. Ich hätte nie zugelassen, dass du dich alleine, ohne Hilfe damit rumschlägst, geschweige denn, dass du sich umbringst. Dafür bist du mir viel zu wichtig geworden. Ich kann nicht mal beschreiben wie wichtig..." 

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Tut mir leid, dass die letzten drei Tage kein Teil kam🙈❤ Aber bei der Hitze fällt es einem echt schwer sich beim Schreiben zu konzentrieren🙈 Heute gibt es dafür aber zwei Teile😘

Frische Luft || Wincent Weiss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt