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Eine Weile blieben wir noch schweigend hier sitzen, bis Wincent meinte, dass wir doch jetzt auch schon nach draußen gehen und später am Marktplatz — ich hatte keinen Plan wo der sich befand — etwas essen zu gehen, da es ja schade wäre, die Zeit an einem so schönen Tag drinnen zu verbringen, womit er auch vollkommen recht hatte. Naja, und vielleicht würde mich das auch ein wenig auf andere Gedanken bringen.

So hatten wir also ungefähr zwanzig Minuten später Wincent's Haus verlassen und gingen nun die Straße entlang, die zu diesem Marktplatz führen sollte. 

Ich war eher recht schweigsam, doch dafür redete Wincent umso mehr. Man könnte fast schon sagen, dass er für zwei Personen auf einmal redete. Er war ein richtiges Plappermaul, aber eigentlich war es ja ganz lustig ihm zuzuhören, wie er die verschiedensten Geschichten aus seinem bisherigen Leben erzählte. 

"Ah ja....", meinte er lachend und begann weiter zu erzählen. "An dem Tag von meinem Mathe Abi, war ich vom Vortag, ich weis garnicht mehr, was ich da gemacht habe, so müde, dass ich während dem Abi eingeschlafen bin.... Die erste Frage habe ich gerade noch so verstanden und ab der zweiten habe ich sowieso nichts mehr verstanden und habe mir gedacht die Zeit sinnvoller zu nutzen und ein wenig zu pennen....Naja, meine Lehrerin war nicht so erfreut und hat mich dann rausgeschmissen...." Ich musste so lachen, als er das erzählte. "Warum bist du dann nicht einfach gegangen?", lachte ich. "Naja, die Abi Prüfung dauerte sechs Stunden und man durfte erst nach drei gehen und dann hab ich halt die drei Stunden geschlafen..." Ich schüttelte lachend den Kopf. "Lacht du mich gerade etwa aus?", fragte er und blieb vor mir stehen. Ich sah zu ihm hoch und schüttelte erneut den Kopf. "Ich wäre die letzte, die jemamden auslachen würde...", rechtfertigte ich mich, wobei diese Geschichte einfach zu lustig war. "Jaja...", meinte er dann, hatte aber dennoch ein Lächeln im Gesicht, und ging wieder weiter und ich neben ihm her. "Aber immerhin hab ich mit einem Punkt bestanden...", lachte er bevor er noch ein bisschen von seiner Familie zu erzählen begann. 

Er hatte wirklich Glück. Ich wäre froh, wenn mich meine Eltern nur annähernd ein wenig unterstützen oder einfach mal für mich da sein würden, aber darauf konnte ich lange warten. 

Irgendwann bog Wincent in eine Seitenstraße ab und ich folgte ihm. Von weiter vorne drangen schon die Stimmen der Menschen zu uns, was mich vermuten lies, dass wir gleich da waren, was sich im nächsten Moment bestätigte. 

Wir traten auf einen großen Platz, in dessen Mitte ein großer Brunnen stand, der von Hecken umgeben war. Rund um ihn herum standen Bänke, die genug Sitzmöglichkeiten boten. 

"Wir sind da...", erklärte mir Wincent und lies seinen Blick über den Marktplatz schweifen, bevor er mich an der Hand nahm und mich mit sich, quer über den Platz, zu dem Brunnen zog und sich mit mir auf eine der freien Bänke setzte. "Wie ich es hier liebe...", gab er glücklich seufzend von sich. 

Ich lies meinen Blick über den Platz schweifen und stellte nach kurzer Zeit fest, dass es hier wirklich sehr schön war, und mich die Umgebung hier förmlich in ihren Bann zog. 

Hier wirkte, im Gegensatz zu München, alles viel freundlicher und die gesamte Atmosphäre war einfach ganz anders.

Keine Menschen die hektisch durch die Gegend liefen und die Mitmenschen um sich herum garnicht mehr wahrnahmen oder nicht mal mehr Zeit für ein kurzes 'Hallo' oder 'Guten Morgen' hatten, sondern Menschen die einander grüßten und auch auf ihre Mitmenschen achten, wie mir schon nach kurzer Zeit auffiel. Das komplette Gegenteil von München eben. 



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Endlich kann ich wieder schreiben. Krass, wie einem das nach eigentlich nur zwei Tagen fehlt. Auf jeden Fall geht es ab heute wieder weiter, und nachher kommt dafür noch ein zweiter Teil
LG Selina

Frische Luft || Wincent Weiss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt