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Ich hatte das Gefühl, dass ich in die Tiefe stürzen würde, doch ich tat es nicht, sondern wurde an der Hand festgehalten und baumelte über dem Abgrund. Ich wollte schreien, dass mich dieser jemand loslassen und einfach fallen lassen sollte, doch aus meinem Mund kam kein einziges Wort heraus. Es war, als würde mich etwas daran hindern zu schreien.

Ich trat wild um mich, weil ich mich aus dessen Griff befreien wollte, doch um so mehr ich mich wehrte, desto fester wurde der Griff, sodass es fast schon weh tat und ich irgendwann damit aufhörte mich dagegen zu wehren.

Die Tränen liefen wie in Sturzbächen über meine Wangen, während mein Körper immer wieder von einem Schüttelfrost durchzogen wurde. Ich will einfach nur noch sterben! Mehr will ich doch gar nicht.

Als ich merkte, wie ich langsam hochgezogen wurde, wollte ich mich mit allen Mitteln und Wegen dagegen sträuben, doch mir fehlte jegliche Kraft dazu. Als wäre sie aus meinem Körper gewichen.

Ich konnte spüren, wie ich über das eiserne Geländer gezogen wurde. Ich wollte mich noch immer dagegen wehren, doch es ging einfach nicht. So sehr ich es auch wollte.

Kaum war ich auf der sicheren Seite, brach ich weinend auf dem Boden zusammen. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich war fertig mit der Welt.

Ich nahm es kaum war, als ich von jemanden ganz fest in die Arme gezogen wurde, aber trotzdem wusste ich, dass Wincemt dieser jemand war.

"Ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr leben. Ich will sterben!", schluchzte ich und versuchte mich irgendwie aus seinen Armen zu befreien, um von dieser verdammten Brücke zu springen, doch ich war viel zu schwach dazu.

"Bitte sag sowas nicht... Was auch immer dich dazu geritten hat, Selbstmord zu begehen... Wirf dein Leben nicht einfach achtlos weg... Ich weiß, dass es für dich nicht leicht ist, aber du bist nicht alleine... Es gibt Menschen, die für dich da sind und die dir helfen werden... Du musst das nicht alles alleine schaffen...", sprach er ruhig, aber der Großteil davon prallte einfach an mir ab.

"Ich kann und will einfach nicht mehr... Ich bin der nutzloste Mensch den es auf dieser Welt gibt... Ich will so ein Leben in Schmerz und Leid einfach nicht mehr leben... Ich will nicht mehr.... So jemanden wie mich braucht doch sowieso keiner... Wer soll mich denn schon brauchen? Ich von doch nur eine Last für alle... Die Welt wäre ohne mich viel besser dran...", schluchzte ich und wollte mich erneut aus seinen Armen versuchen zu befreien, doch Wincent hielt mich zurück und zwang mich ihn anzusehen. In seinen sonst so strahlenden Augen, konnte man nun deutlich die aufkommenden Tränen sehen.

"Verdammt Alina... Das ist nicht wahr... Du bist hier für niemanden eine Last... Hätte ich dich bei mir aufgenommen, wenn du das wärst? Würde ich mich dann so um dich kümmern? Wäre ich dann für dich da? Würde ich mich dann so um dich sorgen? Genauso wenig stimmt es, dass du nutzlos bist... Aber am wenigsten stimmt es, dass dich hier auf dieser Welt niemand braucht, denn es gibt mindestens einen Menschen der dich braucht, und dieser eine Mensch sitzt gerade vor dir, und will dich davon abhalten, dass du dein Leben aufgibst und dich umbringst, weil du diesem einen Menschen sehr wichtig bist und er dich so sehr ins Herz geschlossen hat, dass er es nicht verkraften würde, wenn du stirbst...."

Frische Luft || Wincent Weiss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt