Kapitel 5.2

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Wahrscheinlich glaubte Kacper, dass er ihn für das, was seine Schwester angerichtet hatte, schimpfen oder anschreien würde. Doch das tat er nicht. Er war in gewisser Weise erleichtert dass sie dieses Mädchen dazu bringen konnten, mit ihnen nach Schottland zu reisen. Diese Reise würde womöglich alles andere als einfach werden, doch von einfach war auch niemals die Rede.

Er wusste, warum er Freya und Kacper geschickt hatte. Aufgrund Freyas störrischer und gemeiner Art, konnten sie das Mädchen dazu bringen, ihre Gastfamilie zu belügen. Und dank Kacper hatten sie das Mädchen überhaupt zu einer Konversation gebracht. Er spielte einfach mit seinem Charme, und schon fielen die Mädchen auf ihn rein.

Grinsend lehnte er an einem Baumstamm und schaute zu seinem Rudel. Er war richtig stolz auf sie und bald schon würde die jahrelange Qual ein Ende haben. Bald schon hatten sie das Mädchen bei sich und sein Vater konnte in Schottland mit ihr machen, was auch immer er glaubte, dass richtig ist. Sie war der verdammte Grund für seine innerlichen und äußerlichen Schmerzen und genauso wie sein Rudel, freute sich auch der Rest auf die Erlösung.

„Was passiert eigentlich, wenn es nicht nach Plan verläuft?", wollte Kacper wissen, der sich neben ihn gesellte.

„Wenn es nicht nach Plan läuft, dann komme ich ins Spiel.", meinte er gelassen und grinste, als sein Kumpel nicht recht verstand wie er das meinte. „Ich werde immer in eurer Nähe bleiben, jedoch dieses Mädchen wird mich nie zu Gesicht bekommen. Verstehst du?"

„Oh ja ... Du hast so ein Glück, dass deine Mutter menschlich ist."

Er lachte und klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Und das können wir uns nun auch zu Nutzen machen. Ich hoffe aber stark, dass es keine Komplikationen geben wird. Immerhin hat sie keine Ahnung zu was sie imstande ist. Am besten es bleibt auch dabei, ansonsten kann sie es gegen euch verwenden. Möglicherweise findet sie auch noch etwas heraus, was sie gegen mich verwenden kann und dann haben wir das Spiel verloren. Aber Kacper, wir dürfen dieses Spiel nicht verlieren. Dies ist unsere letzte Chance und wenn wir sie nicht jetzt ergreifen, dann glaub mir, dann werden wir diese Chance kein zweites Mal bekommen."

„Wir werden diese Chance auch nutzen. Immerhin sind wir ihr um einiges überlegen." Freya stieß lächelnd dazu und umarmte ihren Bruder. „Habe ich das nicht gut gemacht?", wollte sie anschließend von ihm wissen.

„Meine liebe Freya, du hättest es nicht besser machen können.", lobte er sie.

Sein Rudel bestand aus nicht wirklich vielen Leuten. Aber all diesen Leuten konnte er vertrauen und er wusste auf sie war immer Verlass. Genauso wie auch auf ihn immer Verlass war und auch immer sein wird. Er war ihr Anführer und er würde sie nie enttäuschen.

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Wörter: 455

SchwanenblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt