6 Stunden
6 Stunden. Mehr Zeit hatte ich nicht, um das Beste aus mir zu machen, was mir möglich war. Ich musste unbedingt perfekt aussehen, für ihn. Warum? Weil ich ihn begehrte und brauchte. Weil er mir gehören sollte und nicht dem Mädchen, welches in Korea auf ihn wartete. Jungkook hatte gesagt, dass er mich erwarten würde. Hieß das, dass er mit mir reden wollte? Oder wie sollte ich das verstehen? Seufzend sank ich auf meinem Schreibtischstuhl zusammen. Noch nie hatte ich etwas so sehr gewollt, wie ihn von mir zu überzeugen. Ich kramte ein wenig durch meine kleine Schminktasche und fing an, mir Make-Up aufzutragen. Später müsste ich es eh noch einmal erneuern.
5 Stunden
Nachdem ich endlich mit meinem Make-Up fertig war, schmiss ich mich komplett genervt ins Bett. Mein Gesicht sah einfach scheiße aus, nicht gut genug, um mit irgendeiner koreanischen Schönheit mitzuhalten. Ein fetter Pickel hatte sich auf meiner rechten Wange gebildet, den ich zwar ganz gut hatte abdecken können, aber naja, stören tat er mich trotzdem noch. Ein Blick auf mein Handy. Keine Nachrichten, nichts. Ich öffnete YouTube, um mir einen der alten BTS Livestreams anzuschauen. Und wieder einmal wurde mir klar, wie unwirklich das eigentlich alles war. Ich hatte in Echt einen so engen Kontakt mit Kookie, aber schaute trotzdem noch Videos von ihm, bei denen ich jedes Mal leise aufquietschte, wenn er sang oder im Mittelgrund stand. Ich vertiefte mich in das Video und betrachtete Jeon Jungkook ganz genau, nahm alles an ihm nun mit anderen Augen wahr. Gott, war ich verliebt.
4 Stunden
Auf einmal klopfte es an meiner Tür, nicht leise, sondern fordernd. Meine Eltern. Ich stand auf und öffnete langsam den Eingang zu meinem Zimmer. Meine Mutter stand da, einen Wäschekorb in der Hand. "Wenn du schon nichts anderes mehr machst, als in deiner Traumwelt zu leben, kannst du wenigstens mal die Wäsche aufhängen.", sagte sie und drückte mir den Korb in die Hände. "Was ist falsch mit dir? Seit du auf dem Konzert von diesen Koreanern warst bist du so anders. Und was ist mit Candice? Die hab ich auch schon ewig nicht mehr gesehen. Ich würde wirklich gerne wissen, was passiert ist..?" Ich hasste meine Eltern. Immer taten sie, als wären sie überfürsorglich, aber wenn es mir tatsächlich nicht gut ging, drängten sie mich zu Dingen, die ich nicht wollte. Den Korb fest in den Händen ging ich an ihr vorbei, zur Tür heraus. Sie rief hinter mir her, aber ich ignorierte sie einfach. Jetzt hatte ich keine Zeit.
3 Stunden
Nicht mehr lange. Ich frisierte meine Haare zu schönen langen Locken und flechtete mir einen kleinen Kranz um meinen Kopf herum. Danach trug ich ein wenig Highlighter auf meine Wangen, Nase und Stirn auf und erneuerte außerdem noch meine Mascara und mein Puder. Es war warm heute, schließlich waren es Sommerferien und die Temperaturen stiegen immer mehr in die Höhe. Angespannt kramte ich durch meinen Kleiderschrank. Den könnte ich definitiv auch mal wieder ausräumen. Doch ganz weit unten, unter meinen anderen Klamotten, die ausschließlich schwarz waren, fand ich etwas Besonderes. Ein schneeweißes Kleid mit kleinen Verzierungen rund um den großen V-Ausschnitt. Die Träger waren auch dünn und schlicht gehalten. Nervös biss ich mir auf die Lippe. Ich hoffte wirklich von ganzem Herzen, dass es mir noch passen würde. Langsam zog ich mich aus und schlüpfte in das Kleid. Sprachlos sah ich mich im Spiegel an. Ich sah tatsächlich aus wie ein Engel. Mein Gesicht leuchtete und glitzterte, meine großen blauen Augen wurden durch das schöne Augenmakeup perfekt hervorgehoben. Meine Haare fielen mir so leicht über die Schulter, dass es traumhaft aussah. Das Kleid saß, als hätte es jemand gerade in dem Moment eigens für mich angefertigt. Meine großen Brüste wurden durch den akzentuierten Ausschnitt perfekt zur Schau gestellt. Das Kleid ging mir bis an die Mitte meiner leicht braungebrannten Schenkel und ließen meine Beine majestätisch aussehen. Lächelnd strich ich mir meine Haare hinter mein Ohr. Heute würde er um mich kämpfen müssen.
2 Stunden
Langsam stieg meine Nervosität ins Unendliche. Ich hatte mir meine kleine pastellrosane Tasche bereits ein wenig gepackt. Das übliche Zeug, was Mädels halt so brauchten... und dann hatte ich ja da immer noch das Geschenk, welches ich Kookie schon vor 2 Tagen hatte geben wollen. Heute würde er es hoffentlich endlich bekommen. Ich trug ein wenig dunkelroten Lippenstift auf und zog mir meine weißen Ballerinas an. Es war Zeit loszufahren, schließlich sollte ich auch ein wenig eher da sein. Ich schmiss meinen Schlüssel in meine Tasche, rannte nach unten und verließ das Haus. Vorsichtig holte ich mein Fahrrad aus der Garage und fuhr los, Richtung Köln Zentrum. Meine letzte Chance, ihn für mich zu gewinnen, war angebrochen.
1 Stunde
Ich war länger gefahren, als ich eigentlich eingeplant hatte. Nach 40 Minuten war ich da. Dieser Verkehr war unglaublich gewesen und das an einem Montag. Erschöpft stieg ich von meinem Fahrrad. Noch nie war ich so verdammt angespannt gewesen. Gott, ich hoffte wirklich, das meine Frisur noch saß und meine Make-Up nicht komplett den Bach heruntergegangen war. Der ganz linke Eingang, hatte er gesagt. Mein Fahrrad stellte ich direkt neben der Halle ab und bog in Richtung links ab. Mit erhobenem Kopf und betont selbstbewusst schritt ich an den Anderen, in der Schlange wartenden, Fans vorbei. Wenn Blick töten könnten...
Ich sprach den Mann am Eingang an, welcher die Karten kontrollierte. "Mein Name ist Angel Johnson. Jin und V warten auf mich." Das klang ja wohl mal mehr als bescheuert. Ja sicher warteten sie auf mich. Das ich nicht lachte. "Die Kleine..?", erschrocken drehte ich mich nach links. Taehyung stand genau hinter dem Kartenkontrolleur und lächelte mich an. "Jungkook hat mir von dir erzählt! Der VIP Gast, nicht wahr? Komm mit, wir zeigen dir deinen Platz!" Jin tauchte gleich hinter ihm auf und als sie von den anderen Fans entdeckt wurden, brach ungemein lautes Geschrei aus. Schnell zogen sie mich durch die Eingangstür. Jin sah mir tief in die Augen und lächelte beeindruckt.
Sie führten mich durch den Hinterbereich der Halle und dann betraten wir eine Tür, welche die Aufschrift "Training" trug. "Er wollte zuerst mit dir reden. Wo du sitzen willst und so." Ich nickte nur... und dann sah ich ihn. Sie studierten die Choreographie zu einem englischen Lied ein. Mein Jungkook ganz vorne, mit kupferbraunen Haaren. Aufgeregt starrte ich ihn an. Und dann passierte es. Er sah mich. Und dann blieb mein Herz stehen.
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Because you are my life (♡Jungkook BTS FF♡)
Fanfiction"Warum? Weil du mein Leben bist, Kookie..." Du, ein 16 Jahre altes Mädchen, bist unendlich in Jeon Jungkook von Bangtan Sonyeondan (BTS) verliebt. Was passiert, wenn die Band das erste Mal ein Konzert und Fantreffen in Deutschland gibt und dein ewig...