♡Hannah~♡ (34)

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Schnell stand ich vom Sofa auf, um Candice hereinzulassen. Sie empfing mich, indem sie ihre Arme um mich schlang und meinen Körper ganz fest an ihren zog. "Ich habe dich vermisst, meine Süße." Sie hielt mich ein wenig weg von ihr, ihre Hände an meinen Schultern und lächelte mich tief an. Was war denn mit meiner besten Freundin passiert? So innig waren wir eigentlich noch nie zueinander gewesen.

Verlegen nickte ich und lächelte sie schief an. Meine Nervosität war inzwischen wirklich unerträglich. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte Candice von mir abgelassen und lachte leise auf, als ich mich sofort von ihr abwandte, um in Richtung Wohnzimmer zu gehen. "Ist irgendetwas nicht richtig?", fragte sie kichernd. Wenn sie nur wüsste.

Schnell ging ich, direkt gefolgt von Candy, wieder zurück zu den Anderen. Mein Herz klopfte wie verrückt, als ich wieder in Hannah's unglaublich betörende Augen sah. Wenn sie meine Eltern nicht irgendeine völlig absurde Lüge glauben lassen sollte, wer dann?

Ich drehte mich zu Candice um, die auf einmal komplett verwirrt aussah. Mit großen Augen schaute sie erst meine dort unwissend sitzenden Eltern an, dann wanderte ihr Blick zu der ihr Unbekannten. Mit offenem Mund starrte sie Hannah von oben bis unten an und stupste mir dann ihren Ellenbogen in die Seite. "Wer ist denn das?", brabbelte sie leise. Leicht schmunzelnd zuckte ich mit den Schultern, nahm ihre Hand und führte sie dann an den großen Küchentisch. Auch meine Eltern und Hannah rief ich dort hin. Das war mir einfach angenehmer. Keine Ahnung warum.

Unelegant ließ ich mich auf einen der Stühle plumpsen. Genau links neben mich setzte sich Hannah, rechts neben mir nahm Candice Platz. Großartig. Ich fragte mich wirklich, was Hannah in dem Moment empfand. War sie nervös, genervt, glücklich, dass sie jemanden mit ihrem falschen Geschwafel verarschen konnte? Auch davon ich hatte keine Ahnung.

Jungkook... In diesem Augenblick war er wirklich so nah, aber auch so weit entfernt. Für den Bruchteil einer Sekunde ließ ich meine Gedanken zu ihm schweifen. Wie er mich berührte, mich mit seinen Worten aufreizte... Das hatte bis jetzt nur er getan und das würde auch immer so bleiben, davon war ich fest überzeugt. Wenn jetzt alles klappen würde, war er so gut wie mein. Egal, ob er irgendeine Andere in Seoul hatte, oder nicht.

Erstaunt schaute ich auf, als Hannah's Stimme ertönte. Mir wurde warm und ich began zu schwitzen. Jetzt war es also wirklich so weit. Ich stützte meinen Kopf in meine Hände, so, dass niemand sehen konnte, wie sehr ich zitterte. "Also, um mich hier noch einmal vorzustellen, auch unserem neu hinzugekommenem Gast. Mein Name ist Hannah Weikert, ich bin 20 Jahre alt und beruflich bin ich als Marketingangestellte und Model tätig. Und heute bin ich auch wegen einem, mir und ihrer Tochter, beziehungweise Freundin, wichtigem Anliegen hier. Nicht wahr, Miss Johnson?" Hannah's Blick wanderte in meine Richtung und sie zog kaum merklich ihre Augen zusammen. Anscheinend war sie schon jetzt genervt von ihrem eigenen falschen Gequatsche.

Ich nickte leicht und richtete meinen Kopf dann wieder angespannt der Tischplatte zu. Mal sehen, was jetzt kommen würde. "Und um jetzt einmal ganz klar zu werden, um was es sich hierbei handelt. Ihre Tochter Angel Johnson wurde verganges Wochenende am Samstag von mir entdeckt. Ich arbeite schon seit über 4 Jahren für eine anerkannte Modelagentur und bin deshalb dazu befugt, neue Mitglieder anzuwerben. Wir würden sie als Agentur sehr gerne bei uns aufnehmen, das Problem ist nur, dass wir zurzeit volkommen besetzt sind und dehalb keine weiteren Teilnehmer hier in Deutschland mehr zulassen können. Allerdings habe ich vor wenigen Tagen eine Anfrage aus Südkorea, näher, aus Seoul erhalten, in der es darum ging, dass ein großes Unternehmen Interesse an deutschen Models hat. Das kam wir natürlich ganz recht, da ich Angel hier auf keinen Fall als wirklich hübsches Mädchen aus unserer Firma verlieren möchte. Natürlich ist das eine riesige Herausforderung für uns alle hier, da Angel noch minderjährig und sehr unerfahren ist. Doch es würden ihr durch dieses Erlebnis ein paar sehr große Vorzüge zu Gute kommen."

Atemlos ließ ich meine Finger über mein Kinn wandern. Das Alles hatte wirklich unglaublich glaubwürdig geklungen. Und ich glaubte Hannah tatsächlich, dass sie nebenbei noch als erfolgreiches Model arbeitete. Es gab sicher nichts, was sie nicht konnte.

Ich hob meinen Blick an. Auch meine Eltern und Candice waren sprachlos, was ich ihnen jedoch nicht verübeln konnte. Nachdem niemand etwas sagte, übernahm Hannah wieder das Wort. "Bevor sie sich entscheiden, sollte ich ihnen vielleicht noch etwas über die von mir erwähnten Vorteile erzählen. Als erstes hätte ihre Tochter zum Beispiel Kontakt mit internationalen Agenturen, was ihr in dieser Branche von Anfang an weiterhelfen würde. Weiterhin hätte sie die Chance auf eine große Menge von Geld. Koreaner bezahlen wirklich gut, wenn es um dieses Gebiet geht. Und das wahrscheinlich Wichtigste von allem ist, dass Angel sofort nach der Vollendung ihres 18 Lebensjahres eine Festanstellung bei uns hätte. Die Dokumente habe ich alle hier.", beendete Hannah ihre Rede und kramte in ihrer großen schwarzen Tasche, die sie die ganze Zeit über ihrer Schulter hängen hatte.

Schnell legte sie alles auf den Küchentisch und schob es auf die Seite meiner Eltern. Verdutzt schauten sie die Mitgliedskarte der Agentur von Hannah Weikert an und das daneben liegende kleine Mäppchen, in dem zahlreiche Blätter eingeheftet waren. Unauffällig schaute ich zu Candice. Sie war leicht errötet, wahrscheinlich aus Wut, wie ich sie kannte.

Nun ergriff mein Vater das Wort. "Wie lange würde diese Reise nach Korea denn ungefähr dauern?" Überrascht zuckte mein Blick zu ihm. Sie dachten tatsächlich alleine über die Möglichkeit nach? Das war ja mehr als ungewöhnlich für sie. Sofort fiel Hannah wieder in ihren professionellen Ton. Ihr schien diese Sache hier wirklich wichtig zu sein. Und immernoch wusste ich nicht, warum.

"Bei diesem Job hier rechnen wir mit ungefähr zwei bis vier Wochen an nötiger Zeit. Über Näheres könnten wir uns auch später noch verständigen." Ich sah, wie mein Dad leicht nickte und meiner Mutter etwad in Ohr flüsterte. Nervös begann ich, auf meinen Fingernägeln herumzuknappern.

"Außerdem würden wir schon morgen nach Berlin abfahren müssen, da wir von dort aus nach Südkorea abfliegen. Und, wie gesagt, falls sie einverstanden sind, müssen sie in der Mappe hier einfach ein paar Dokumente unterschreiben." Wieder setzte Hannah ein falsches Lächeln auf und ließ ihre hellen Zähne strahlen.

Meine Augen wurden riesengroß, als ich sah, wie meine Mutter langsam zu nicken begann. "Wenn es das ist, was dir so wichtig ist und was dich in letzter Zeit so beschäftigt hat... Dann soll es so sein. Du verdienst die Chance."

Kopfschüttelnd stand ich vom Stuhl auf. Das meinte sie ernst?! Sofort fiel jegliche Aufregung von mir ab und ich fing wild an, auf- und abzuhüpfen. Innerlich schrie und jubelte ich, oh mein Gott, ich würde in weniger Zeit meinen Jungkook wiedersehen! Mir wurde ganz schwarz vor Augen, als ich realisierte, dass das hier wirklich passierte. Hannah hatte mein Leben gerettet. Und das würde nicht das letzte Mal sein, dass sie das tat.

Because you are my life (♡Jungkook BTS FF♡)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt