♡Der Verlust♡ (35)

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Nachdem Hannah mich einigermaßen beruhigt hatte, war es Zeit für mich, mich zu unterhalten. Mit Candice. Das könnte ja toll werden. Sie saß immer noch auf ihrem Stuhl und hatte sich kein Stück bewegt. Ihr Blick war dem Tisch zugerichtet, während ihre Haare ihr in die Stirn hingen. Ich hatte schon gewusst, dass sie der Fakt, das ich nach Korea fliegen würde, bei ihr auf keinen Gefallen treffen würde, da sie genau wusste, dass es hierbei nicht um irgendeinen Modeljob ging. Nein, sie wusste die Wahrheit, da war ich mir sicher.

Kopfschüttelnd bewegte ich mich auf sie zu. Neben ihr angekommen, strich ich ihr leicht über die Schulter und versuchte ihren Kopf anzuheben. Erschrocken ging ich wieder ein paar Schritte zurück, als sie mich von sich stieß und mich mit von Zorn erfüllten Augen ansah. "Du gehst nach Korea, ja? Für einen Monat? Und das ohne mich? Weißt du was, meine Kleine? Fick dich einfach. Und fick Jeon Jungkook. Viel Spaß dabei, Schlampe." Mit diesen Worten spuckte sie mir vor die Füße und streckte ihre Hand aus, um mich ins Gesicht zu schlagen.

Als ich mir schon sicher war, sofort von einem stechenden Schmerz auf meiner Wange heimgesucht zu werden, spürte ich, wie ihre Hand vor mir abbremste. Hannah. Sie stand genau neben uns Beiden und hielt mit ihrer Hand Candice' Handgelenk fest. Wutentbrannt versuchte Candice sich ihrem Griff zu entreissen und fing wie wild an zu schreien. Verängstigt entfernte ich mich ein Stück von den Beiden und merkte dann eine Hand auf meinem Rücken. Meine Mum, die mich beruhigend festhielt und streichelte.

"Es wäre besser, wenn du uns jetzt verlässt, Candice Hermann.", erklang Hannahs Stimme laut. Woher wusste sie Candice' vollen Namen, oder überhaupt den Namen? Diese Frau steckte wirklich voller Geheimnisse. Aber immer noch schien meine eigentlich beste Freundin nicht nachgeben zu wollen. Mit ihren Füßen versuchte sie nun verzweifelt, nach Hannahs Schienbein zu stauchen. Ich hatte wirklich Angst, was zwischen ihnen passieren würde. Ich wollte auf keinen Fall, dass irgendjemand verletzt wurde. Vielleicht war ich ja wirklich selbstsüchtig, da ich das Vorhaben hatte, nach Korea zu fliegen, nur um Jungkook zu sehen. Aber er war nun mal alles was ich wollte und das machte ihm in Moment nun einmal wichtiger als alles Andere für mich.

Eingeschüchtert beobachtete ich, wie Hannah, die meine, nur 2 Jahre ältere, beste Freundin zur Tür zerrte, da diese immer noch fest in ihrem Griff gefangen war. Schnell öffnete sie die Tür und schob die furchtbar laut brüllende Candice geschickt durch die Tür. Sicher nicht das erste Mal, das sie so etwas tat. Jedoch sah es nicht so aus, als hätte Candice vor, aufzugeben. Von außen trommelte sie wie verrückt dann die Tür und ihre Schreie wurden von ihren Tränen erstickt. Meine Mutter sah mit der Situation total überfordert aus, während Hannah nur genervt die Augen verdrehte, da Candice einfach nicht aufhören wollte.

Es tat mir wirklich leid für sie. Schließlich wusste ich ja, dass Candice Gefühle für mich hatte. Extreme Gefühle, wie sie immer wieder unter Beweis stellte. Unbewusst hatte ich angefangen zu schwitzen. Kleine Schweißtropfen flossen mir über meine Stirn und meine Nase, bis sie schließlich auf meinen Lippen angekommen waren, wo ich den unangenehmen Geschmack nach Salz schmeckte.

Auf einmal war alles ruhig und nichts rührte sich mehr. Entweder hatte Candice aufgegeben, oder sie suchte gerade nur nach einem anderen Weg, zu mir zu kommen. Ich war von Angst erfüllt. An welchem Punkt hatte sie sich so geändert? Sie hatte wirklich ein Problem, wie es aussah. Unter dieser perfektem Schale und dem Reichtum, unter dem sie sich verbarg, gab es anscheinend eine extrem unsichere und mit Problemen behaftete Candice Hermann. Ich hatte Angst, dass sie sich wegen mir irgendetwas antun würde. Ich hatte sie doch wirklich gerne, wir kannten uns schließlich schon seit einer ewig langen Zeit und waren so unglaublich stark zusammengewachsen.

Eine Stimme, welche die Stille durchbrach, ließ mich aufschrecken. "Komm, wir gehen in dein Zimmer, Angel." Leicht nickte ich und drehte mich um, um meinen Eltern noch einen Blick zuzuwerfen. Sie sahen genauso so erschrocken und verwirrt aus, wie ich mich fühlte. Ich setzte mich in Bewegung und begab mich an Hannahs Seite. Zusammen gingen wir nebeneinander die Treppen zu meinem Raum hinauf. Morgen würde Alles enden und neu beginnen. Dann würde ich mein Elternhaus verlassen. Für immer, wie sich herausstellen würde.

Because you are my life (♡Jungkook BTS FF♡)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt