Because you are my life (♡Jungkook BTS FF♡)

Unverhofftes Wiedersehen (42)

Jungkook sah weiterhin ausdruckslos in Jins Richtung. Vorsichtig riskierte ich einen Blick, indem ich wieder erneut etwas näher an Hannah heranrutschte. Meine Luft anhaltend beobachtete ich Jungkook, welcher langsam auf Jin zu ging. Je näher er kam, desto näher war ich den Tränen. Sein Schmerz und seine Trauer waren nicht zu übersehen, als er fragend auf Jins Display starrte.

Immer noch wortlos nahm er sich einen Stuhl und schob ihn neben den von Seokjin. Er legte seine Stirn in Falten, als er Hannah erkannte. Plötzlich änderte sich seine Mimik komplett und er öffnete leicht seinen Mund. So schnell konnte ich gar nicht gucken, da kamen die Worte schon aus ihm herausgesprudelt.

„Hannah? Damals, als du dem Mädchen geholfen hast ihren Platz zu finden, hat sie da was gesagt? Hast du dich mit ihr unterhalten? Irgendwas? Bitte, ich weiß einfach nicht was ich tun soll... Sie fehlt mir so sehr und ich weiß einfach nicht, wie ich sie erreichen soll... Sie antwortet nicht auf meine Nachrichten oder Anrufe, andauernd geht nur die Mailbox ran und die Nachrichten kommen gar nicht erst durch. Ich fühle mich so schuldig, ich hätte sie niemals alleine zurücklassen dürfen..."

Und mit diesen Worten brach er auf dem Stuhl zusammen und fing lautstark an zu weinen. Mit weit geöffneten Augen starrte ich meine große Liebe an. Was hatte er gesagt? Er hatte versucht mich anzurufen und anzuschreiben? Aber nie war etwas zu mir durchgegangen? Das war ja lächerlich. Ich hatte gedacht, er würde mir nicht schreiben, mich nicht anrufen, weil er wieder Gefallen an seiner Tussi gefunden hatte. Aber es klang einfach nur so, als wäre seine Nummer auf meinem Handy blockiert. Und ich war ganz sicher nicht diejenige gewesen, die das getan hatte.

Jin schlang seine Arme um Jungkooks schlaffen Körper und flüsterte ihm beruhigend zu. Jetzt wusste er endlich, was mit Kookie falsch war. Und hundertprozentig würde ihm der Grund nicht gefallen, auch wenn er theoretisch in der gleichen Situation steckte. Eigentlich hatte ich das Bedürfnis, sofort mein iPhone zu checken, um zu schauen, ob ich tatsächlich mit meiner Vermutung richtig lag. Aber ich konnte meinen Blick einfach nicht von dem Elend abwenden, welches sich vor meinen Augen abspielte.

Und dann reichte es mir. Schnell nahm ich Hannah das Handy aus der Hand und hielt es mir, ohne noch einmal nachzudenken, vor mein Gesicht. Hannah fing neben mir leise an zu fluchen, aber wir waren eh bereits aufgeflogen, was das Geheimnis zwischen Jungkook und mir betraf. Keiner der beiden Männer beachtete mich, Jin war viel zu sehr mit Jungkook beschäftigt und Jungkook war viel zu sehr mit Weinen beschäftigt.

Vorsichtig räusperte ich mich. Sofort wanderten Jungkooks und Jins Köpfe wieder in Richtung des Handys. Und dann passierte es. Jungkooks Augen weiteten sich und er fing an, vor Aufregung laut zu keuchen. Jin schaute einfach nur, als hätte er einen Geist gesehen. Kookies Hand bewegte sich auf einmal auf die Kamera zu. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen nahm er das Handy und lief so schnell er konnte quer durch den Raum, was ich an seinen schnellen Schritten hören konnte.

„Angel..", sein schwache Stimme gab mir den Rest. Durch meine Sicht, die inzwischen schon von Tränen benebelt war, konnte ich nur erahnen was er gerade tat. Er sah so verdammt schlecht aus und all das wegen mir. Ich würde am liebsten Hannah fragen, ob sie denn Lust hätte, mich zu ohrfeigen. Nickend versuchte ich in Worte zu fassen was ich fühlte. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn nie hätte blockieren wollen, wollte ihm sagen, dass er mir so sehr gefehlt hatte, die ganze Zeit über... Ich wollte ihm einfach nur in die Augen blicken und ihm sagen, dass ihn über alles liebte. Aber was ich wollte unterschied sich im Moment von dem was ich konnte.

Leise schluckte ich und richtete meinen Kopf zu Boden. „Angel..", sagte er nochmals, dieses Mal sogar noch leiser als beim ersten Mal. Schnell wischte ich mir meiner freien Hand meine Tränen aus den Augenwinkeln und versuchte ihn betont gefasst anzusehen. Wenn mein Blick nach irgendwas aussah, dann wahrscheinlich als wäre ich grade dabei, meine Gefühle während meines Klogangs unter Kontrolle zu bekommen.

Jetzt war es an der Zeit, endlich ein Vernünftiges Gespräch mit ihm zu führen. Ich hatte ihn vermisst, mehr als alles andere auf der Welt. Und heute würde ich ihm beweisen, dass ich es wert war, von ihm geliebt zu werden.