Mit hängendem Kopf trottete Hannah hinter mir in mein Zimmer her. Ich hatte versucht, ihr Selbstvertrauen einzureden, ihr klarzumachen, dass Jin sie nicht einfach so, ohne jeglichen Grund, verlassen würde. Aber das sah sie anscheinend nicht so. Ihre kleinen Füße mit den rot lackierten Fußnägeln tapsten unbeholfen über den hellbraunen Linoleumboden, den Kopf zu Boden gerichtet.
"Willst du dich nicht auch mal fertig machen?", fragte sie leise während sie sich ungeschickt auf mein Bett fallen ließ. Das sah ihr so gar nicht ähnlich, das sie ihre Eleganz komplett ablegen konnte. Aber es machte sie in dem Moment für mich einfach noch umso sympathischer. Ich hatte wirklich einfach nur unglaublich großes Mitleid mit ihr. Was dachte Jin sich denn bei der ganzen Sache?
Schnell zog ich meinen Pyjama aus, genauso wie meine Unterwäsche. In dem Moment waren Skrupel einfach nicht angebracht und das sah Hannah sicher auch so. Flüchtig verstaute ich alles in dem Wäschekorb neben meinem Schreibtisch und griff in ein Fach meines Kleiderschranks, um nach einem neuen Slip zu greifen. Sofort spürte ich Hannahs Blick auf mir und verdrückte mir ein Kommentar, was sie anscheinend nicht konnte.
"Heb dir den Heißesten für morgen auf, wird dir vielleicht ein paar Bonuspunkte bei Mister Sexy einbringen.", sagte sie, schmunzelte ein wenig und drehte ihren Kopf wieder weg, um die Wand anzustarren. Kopfschüttelnd nahm ich einen dunkelroten satinartigen Tanga aus der Schublade und sofort ertönte ein hohes Pfeifen an meinem Ohr und ich konnte mir mein Lachen kaum verkneifen.
Ich ging auf sie zu und strich ihr aufmunternd lächelnd über ihren Kopf, nachdem ich mir eilig meinen Slip übergestreift hatte. Hannah sah so furchbar eingeschüchtert und hilflos aus, dass ich nicht anders konnte, als ihr nochmals zu versichern, das alles gut werden würde. Auch wenn sie mir nicht glaubte, wollte ich ihr eigentlich nur aus tiefstem Herzen Sicherheit geben. Ihr entfuhr ein leises Seufzen und unsicher lächelnd setzte sie sich gerade auf.
Ihr Blick wanderte erneut zu der großen Holzuhr, welche über meinem Schreibtisch hing. Mit ihren Augen auf einmal unmittelbar auf meinen noch nackten Arsch gerichtet bemerkte sie mit noch immer gedämpfter Stimme:„Und Leute wundern sich, warum ich bi bin."
Wieder musste ich leicht schmunzeln, die Freude darüber, das sie anscheinend wieder ein wenig entspannte, freute mich tatsächlich extrem. Kopfschüttelnd nahm ich meine helle Skinny Jeans vom Stuhl und zog sie mir über meine schlanken Beine, während ich lautlos Han zunickte, um ihr deutlich zu machen, dass sie mir meinen schwarzen Hoodie zuwerfen sollte. Und der kam auch geflogen, und zwar genau in mein Gesicht.
Nachdem ich komplett angezogen war, schob ich eilig eben den Stuhl, von dem ich gerade meine Hose genommen hatte, vor meinen großen mit Rosen übersäten Schminkspiegel. Schnell griff ich nach meiner Tasche, welche in der obersten Schublade meines Schubes lag. Gestresst kramte ich nach meiner Foundation, dem Concealer, der Mascara und den ganzen anderen Schminkutensilien.
Ich trug alles auf mein Gesicht auf und nachdem ich auch meinen zweiten Wing mit dem Eyeliner erfolgreich auf mein Lid gezeichnet hatte, atmete ich erleichtert auf. Hinter mir hörte ich Hannahs gekünsteltes Schnarchen und riskierte ebenfalls einen Blick auf die Uhr. Abreise in 40 Minuten. Schnell stopfte ich alles wieder zurück in meine Tasche und stand auf. Nachdem ich alles in meinem riesigen Reisekoffer verstaut hatte, betrachtete ich mich nochmals im Spiegel. Auch wenn ich ihn heute noch nicht wiedersehen würde, so wollte ich doch zeigen, dass ich es wert war. Das ich es wert war, von Jeon Jungkook geliebt zu werden.
Auf einmal hörte ich ein schrilles Piepsen hinter mir und schreckte auf, genauso wie Hannah, welche aus ihrem falschen Schlaf gerissen wurde. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie sich ihre Hand in Richtung ihres Handys bewegte, welches sie neben sich gelegt hatte. „JIN!", schrie sie laut auf und entsperrte so schnell ihr iPhone, das ich überhaupt nicht verfolgen konnte was gerade geschah.
„Komm her Angel", rief sie mit heiserer und aufgeregter Stimme. Als ich ich mich neben sie auf mein Bett gesetzt hatte, hielt sie mir sofort die Nachricht von ihm unter die Nase und ich las sie ebenfalls nervös durch.
Seokjin Bby❤️: Hannah! Es tut mir wirklich so leid, dass ich dich vorhin so angegangen habe... Nur haben wir grade ein Problem innerhalb der Gruppe... Jungkook Maknae benimmt sich so komisch in letzter Zeit, das sich jeder nur noch Sorgen macht, vor allem Yoongi und ich. Er redet nicht mehr und isst nicht mehr, ich weiß wirklich nicht was mit ihm los ist... Ich komme einfach nicht an ihn ran, er verschließt sich uns komplett und das spielt mit meinen Nerven. Ich liebe dich wirklich Han und das wird sich auch nicht ändern, aber gerade geht der Kleine vor!
Wir sehen uns!
Seokjin❤️Mit großen Augen starrte ich auf den langen Text. Das konnte doch nicht wahr sein. Sprachlos ließ ich mich nach hinten auf mein Bett fallen. Also war ich der eigentliche Grund für das alles. Jungkook war so am Ende... und das wegen mir. In Sekundenschnelle füllten sich meine Augen mit Tränen, die mir wie Bäche über die Wangen liefen und große schwarze Mascaraflecken mit sich zogen. Wie in Trance schüttelte ich mich immer wieder und raufte mir die Haare. Ich leidete unter der ganzen Situation, hatte jede Nacht Albträume und nur noch schlechte Laune und hatte tatsächlich gedacht, das ich damit alleine wäre. Dabei war er derjenige, welcher unter den Schmerzen drohte kaputtzugehen. Mal wieder wurde alles um mich herum schwarz und ich fiel... Noch tiefer und noch tiefer.
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Because you are my life (♡Jungkook BTS FF♡)
Fanfiction"Warum? Weil du mein Leben bist, Kookie..." Du, ein 16 Jahre altes Mädchen, bist unendlich in Jeon Jungkook von Bangtan Sonyeondan (BTS) verliebt. Was passiert, wenn die Band das erste Mal ein Konzert und Fantreffen in Deutschland gibt und dein ewig...