-Nachwort-

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Nun habe ich es also ein zweites Mal hinter mich gebracht. Wieder all diese Geschichten hervorgeholt und überarbeitet und versucht, jeden Montag eine von ihnen zu veröffentlichen. Es ist eine seltsame Aufgabe, sich ein derartiges Projekt vorzunehmen. Ein bisschen, wie eine Reise in die eigene Vergangenheit, bei der man die Chance bekommt, alles zu verändern. Nur mit dem Unterschied, dass man letztendlich nichts verändert. Während ich all diese Geschichten überarbeitete kamen mir Erinnerungen an die Zeit, in der ich sie ursprünglich verfasste und obwohl ich zwar die volle Macht hatte, alles an meinen Geschichten von damals zu verändern, so hatte ich doch nicht den geringsten Einfluss auf das, was ich damals sonst noch so getan hatte.

Es ist in gewisser Weise sehr erleuchtend, sich ein solches Projekt vorzunehmen, da einem dann erst klar wird, wie sehr man sich selbst verändert hat. Man stellt sich die Frage, ob man überhaupt noch die selbe Person ist und sieht sich letzten Endes doch außerstande, eine Antwort darauf zu geben.

Ich hoffe, dass jeder von euch, der dies liest, von meinen Geschichten unterhalten wurde, ja, vielleicht sogar darüberhinaus noch etwas mitgenommen hat. Es mag vielleicht etwas überheblich klingen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass alles, was man liest, das Potential hat, einen irgendwie zu verändern oder zumindest zum Nachdenken anzuregen. Im Falle der Montagsstorys haben sie mich hauptsächlich auf diesen Gedanken gebracht: man kann die Vergangenheit nicht ändern. Das einzige, worauf man einen Einfluss hat, ist die Erinnerung an das, was geschehen ist. Und das ist eigentlich ganz gut so.


Simon Christopher, Essen den 2. Juli 2017

Montagsstorys - Eine KurzgeschichtensammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt