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Ich wünschte, ich würde niemals wieder nüchtern werden. Denn nüchtern würde ich mich mit Gefühlen und Emotionen auseinandersetzen müssen, über die ich im Moment nicht einmal Nachdenken wollte. Ich wusste, dass das falsch war. Auch jetzt. Aber plötzlich wusste ich, wie Eva sich gefühlt haben musste, als sie die verbotene Frucht trotz aller Warnungen gegessen hatte. An dieser Stelle der Geschichte hatte ich im Religionsunterricht normalerweise immer gestöhnt. Doch...vielleicht hatte Eva gar nicht so falsch gelegen. Vielleicht war ihr die verlockende Frucht zu verlockend erschienen. Vielleicht war ihr Eden einfach zu... stickig vorgekommen. Zu eng. Zu eintönig. Vielleicht hatte sie sich nach mehr gesehnt. Nach mehr als das Paradies ihr hatte bieten können.

Ich hatte nicht bemerkt, wie ich angefangen hatte zu weinen. Doch Ethan verschwamm vor meinem Augen regelrecht und seine Konturen, seine Lippen, seine wunderschönen Augen verschwanden hinter einem dicken Schleier.

Ich glaubte Ethan leise Seufzen zu hören, bevor er mich auf einmal packte und auf seinen Schoß zog. Er schlang etwas ungelenk beide Arme um mich und zog mich vorsichtig an seine Brust. So, als habe er Angst, ich könnte jeden Moment zerbrechen. Aber war ich dass nicht schon längst? Zerbrochen?

Warum fühlte es sich dann gerade jetzt wieder vollkommen heil an? War nicht er der Grund gewesen, weshalb es erst in viele kleine Einzelteile zersprungen ist?

Nein, entschied ich. Es hatte schon davor Risse gehabt, die sich mit den Jahren immer mehr geweitet hatten. Er hatte nur den letzten, kleinen Schlag verpasst.

Meine Gedanken störten mich. Gerade jetzt, in seinen Armen fühlte ich mich heil. Wieso musste ich das kaputt machen? Ich streckte die Arme aus und schlang sie um seinen Hals. Dann bettete ich meinen Kopf aus seine Schulter und betrachtete sein Profil. Ich wollte nicht die Augen schließen und auch einen Atemzug von seinen Atemzügen verpassen. Immerhin würde ich sie für wie wer weiß lange nicht mehr sehen. Hören. Spüren.

Wurde da gerade jemand Melodramatisch? Wahrscheinlich.

"Deine Hände...sie müssen wehtun." Meine Sicht war inzwischen wieder etwas klarer geworden und ich konnte mich in Ethans Augen sehen. Sein Blick hatte immer noch diesen seltsam sanften Ton, der mein Herz zum stolpern brachte. "Es geht." Er streckte die Hand aus und fuhr mir durch mein Haar. Er strich mir einzelne Strähnen hinters Ohr. Sie verweilte dort für einen Moment, bevor er langsam über meinen Hals hinab fuhr.

Ein vertrautes Kribbeln fuhr durch meinen Körper und sammelte sich ziemlich genau in meinem Unterleib. Mein Atem beschleunigte sich und ich drängte mich noch näher an ihn. Ethan streckte die Zweite Hand nach mir aus, die jedoch von mir in der Luft abgefangen wurde. Ich zog sie zu mir heran und küsste sanft jede einzelne Wunde die ich auf die schnelle überblicken konnte. Anschließend fädelte ich meine Finger durch seine. Zugegeben, zusammen sahen sie wirklich hübsch aus. Wie zwei Puzzleteile, die auf den ersten Blick nicht zusammen passten, aber auf den zweiten wie füreinander geschaffen zu sein schien.

Ich kicherte über den Gedanken und sah mit funkelnden Augen auf. Dass war der Moment, in dem Ethan mich an sich riss und im Sturm meinen Mund in Besitz nahm. Dicht gefolgt von meinem Körper, der sich ihm willig entgegen bog. Ausgehungert, beinah verzweifelt, fuhr seine Zunge meinen Hals hinab, Biss er durch mein Nachthemd hindurch in meine aufgerichteten Brustwarzen und vergrub seine Nase in mein Haar, nur um die Prozedur von neuem zu beginnen. Als könne er sich nicht entscheiden, was er zuerst machen wollen.

Der Gedanke gefiel mir. Ich Griff in sein Haar. Gott, wie sehr hatte ich dieses seidige Gefühl vermisst. Und dass ohne es wirklich zu wissen.

"Ethan", stöhnte ich. Oder wimmerte ich es? "Ethan", stieß ich erneut aus, ohne wirklich zu wissen was ich wollte. "Bitte."

Mein Mann sah auf und grub seine Augen in meine. Ohne meine Augen loszulassen, stand er vorsichtig mit mir auf und legte mich sanft auf den Boden auf. Um mich herum nahm ich verschwommen dass ganze Chaos war, aber dass alles rückte in den Hintergrund, als Ethan mir mit einem Ruck das Nachthemd vom Körper riss.

Innerlich stieß ich einen Jubelschrei aus. Ethan ragte über mir auf und schien jeden Zentimeter meines Körpers zu betrachten. "So schön...so wunderschön." Seine Stimme war heiser und zitterte leicht. Ich streckte die Arme nach mir aus, aber er beugte sich mir nicht entgegen. Seine Augen hatten wieder diesen undefinierbaren Ausdruck angenommen, der mir von Zeit zu Zeit etwas Angst einjagte.

"Mia, wenn ich ein guter Mann wäre, würde ich das jetzt nicht tun. Ich würde dich einfach deinen Rausch ausschlafen lassen und es gut sein lassen." Er sah mich an. Ich sah zurück. Die Antwort lag auf der Hand. "Du bist kein guter Mann." Ethan sah aus, als wäre soeben etwas in ihm...zerbrochen. Und aus einem Impuls heraus fügte ich noch hinzu: "Du bist mein Mann."

Ethan erstarrte. War ich zu weit gegangen? Aber rechtlich gesehen entsprach es doch der Wahrheit. Ethan beugte sich zu mir herunter, umfasste mein Gesicht mit seinen Händen und sah mir merkwürdig blinzelnd in die Augen. "Ich bin dein Mann", flüsterte er und obwohl es keine Frage war, nickte ich. Dass schien alles zu sein, was er gebraucht hatte. Mit einem Ruck öffnete er seine Hose und trat sie von sich. Meine eben noch erkalteten Hormone traten mit voller Macht wieder an der Start und gierig riss ich ihm das Hemd auf. Knöpfe flogen in alle Richtungen, gesellten sich zu dem Chaos.

Ethan küsste mich und während er es tat, schob er seine mächtige Männlichkeit zu meinem Eingang. Jedoch drang er nicht ein, sondern fuhr provokativ meine nasse Spalte entlang. Ich hatte ganz vergessen, dass ich zu dem Nachthemd kein Höschen angezogen hatte. Vielleicht weil solche Szenen in Filmen meistens gleich endeten?

Ethan ignorierte mein gequältes Stöhnen und beugte sich stattdessen zu meinen Nippeln. Mit der Zunge fuhr er erst über den rechten, dann über den linken, bevor seine Zähne sich um den rechten schlossen und hart zu bissen. Ich stieß einen Schrei aus, krallte meine Hände in seine Haare. "Ethan...ich will nicht mehr warten..." Meine Stimme klang abgehackt und rau. Zusätzlich galoppierte mein Herz wie verrückt und mein Geschlecht pochte schmerzhaft an Ethans Männlichkeit.

Wieder rieb er seinen langen Schaft quälend langsam an meiner Spalte. Als hätten meine Beine ein Eigenleben entwickelt, Schlangen sie sich um seine Hüfte. Ethan stoppte.

"Hasst du mich?" Erst glaubte ich mich verhört zu haben, da er sehr leise gesprochen hatte, aber ein Blick in seine Augen, diese Ernsthaftigkeit und diese Intensität...versicherten mir etwas anderes. Meine Antwort... schien ihm wirklich etwas zu bedeuten. Ich zögerte, bevor ich sagte: "Ja." Ethan sah mir zum keine Ahnung wievielten Mal tief in die Augen. Bevor er sich leicht zurückzog, mit der Hand nach hinten Griff und seine Spitze genau an meinen Eingang positionierte. Er stieß zu. Hart.

Ich schrie, stöhnte auf. Bog den Rücken zurück und hob mein Becken. Zwang ihn tiefer in mich zu stoßen. Ethan knurrte, wie er es immer tat, wenn die Lust die Oberhand bei ihm übernahm. Er erhöhte sein Tempo und widmete sich gleichzeitig wieder um meine Nippel, die durch meine Position ihm praktisch ins Gesicht sprangen. Den, den er bereits gebissen hatte, liebkoste er mit seinen weichen Lippen. Neckte und saugte. Die gleiche Prozedur wiederholte er beim anderen. Nur das er diesen anschließend biss.

Mein Stöhnen hallte von den Wänden wieder. Ich zog an Ethans Haaren, bis sein Kopf über meinem schwebte und ich endlich diese Lippen an meine ziehen konnte. Ich spürte wie sich Druck in mir aufbaute und auch Ethan schien nicht mehr lange zu brauchen. Leidenschaftlich kam ich seinen Stößen entgegen. Erwiderte sie mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte. Ethan und mein Atem beschleunigtem sich. Trotzdem unterbrachen wir unseren Kuss nicht und atmeten stattdessen die Lust des jeweils anderen ein.

Ethan stieß noch einmal hart zu, streifte dabei meinem verborgenen G-Punkt und ließ mich explodieren. Meine Wände zogen sich um ihm zusammen und das reichte aus, um ihm ebenfalls zum Höhepunkt kommen zu lassen. Ich glaubte ihn meinen Namen rufen zu hören, während er noch auf der Welle seines Höhepunktes ritt. Aber sowie mein Körper von seinem hoch herunter kam, erschlaffte er schnell und der Stress und die Anstrengung dieses Tages forderten seinen Tribut. Ich schlang meine Arme um Ethans Hals und zog ihn an mich, während ich in den Schlag abdriftete.

Schachmatt #2 ~der letzte Zug des Königs~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt