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Er brannte. Jeder einzelne Fleck Haut, auf den Ethans Blick traf. Äußerlich versuchte ich, mir verdammt noch mal nichts anmerken zu lassen, hätte aber in dem Moment nichts einer dieser übergroßen Sonnenbrillen gehabt, die das halbe Gesicht verdecken.

Hatte ich nicht sogar eine in dem Koffer gesehen? Innerlich fluchend lächelte ich breit in die Runde, wobei ich die Eishexe bewusst ignorierte.

Neben mir saß ein gutaußehender Mann mit gebräunter Haut und zurück gekämmten schwarzen Haaren. Seine Augen waren von einem warmen Braun und sein Blick hing lüsternd auf meinem Vorbau.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass er der Mafia angehörte. Sein Auftreten ähnelte dem von Michael aus der Pate, ironischerweise einer meiner Lieblings Filme.

"Worum spielen wir denn?", hörte ich mich selbst mit einer verführerischen Stimme fragen und war angesichts meiner Schauspielkünste mächtig stolz auf mich.

Obwohl der möchtegern Mafiose wohl um die dreißig war und auf diese heißblütige Art und Weise Gut aussah, würde ich ihm am liebsten eine reinhauen, da er mich weiterhin anstarrte, als wäre ich lediglich ein Stück Fleisch.

Jetzt drückte er auch noch einen Schenkel an meinen! Innerlich atmete ich einmal tief durch, bevor ich die Beine überschlug und mich von ihm zu Ethan wendete, um ihm einem intensiven Blick aus gesenkten Liedern zuzuwerfen.

Meine Frage war ausschließlich an ihn gerichtet gewesen.

Wie zu erwarten war sein Blick nicht minder intensiv. Sein ganzer Körper war zum zerreißen gespannt und sein Kiefer geradezu schmerzhaft verkrampft. Ich fragte mich, wo sein üblichen Pockerface abgeblieben war.

"Was machst du hier?", fragte er mich erneut. Die gesamte Arktis schien in seiner Stimme zu liegen. "Ich denke, ich habe diese Frage bereits beantwortet."
Herausfordernd zog ich eine Augenbraue hoch.

Sein Mund bildete eine schmale Linie, während er mich wütend anfunkelte. Seinen Augen glichen Mehr denn je denen eines Raubtieres. Einem Panther vielleicht. Ich habe Panther schon immer wunderschön gefunden.

Wild und elegant. "Ethan! Wie kommt es, dass du mir diese reizende Dame noch nicht vorgestellt hast?!" Die übertrieben vorwurfsvolle und laute Stimme des Mafiosos neben mir ließ mich kurz zusammenzucken. Dieser Mann war wirklich wirklich laut.

"Ich denke, dass du bereits von ihr gehört hast", sagte Ethan. Ich sah ihn immer noch an, konnte aber Mafiosos fragenden Blick praktisch auf mir spüren. "Wie meinen?", fragte er und sein Aktzent schien sein Englisch diesmal zu verschlucken. Eindeutig Italienisch, entschied ich.

Bevor Ethan etwas erwidern konnte, sagte ich: " Ich bin seine Ehefrau, freut mich." Ich wackelte mit meinen Fingern und ließ sie anschließend auf den grünen Bezug des Tisches sinken. "Wollen wir jetzt Spielen!"

***************

Der Nebel lichtete sich. Kurz. Er bemerkte das er sich nicht mehr bewegte. Die Ketten schnitten ihm immer noch ins Fleisch und das erneute stechen an seinem Hals ließen ihn für einen Moment etwas klarer sehen. Ein verschwommenes Gesicht bewegte sich vor seinem. Die Augen hingen seltsam tief und der Mund öffnete und schloss sich wie der eines Fisches.

Worte zogen sich wie Kaugummi durch ihn hindurch. "Aaeiik" , "Gllllkk".
Keine Ahnung welche Droge sie benutzten, aber der Stoff war hart. Er verstand nur ein Wort. "Mia."

Schachmatt #2 ~der letzte Zug des Königs~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt