Stich

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Er schaute mich mit seinen dunkeln, beinahe grauen Augen an. Der Blick durchborte mich und ich hatte das Gefühl, dass er in mein Inneres hineinsah.
Meine Mutter bekam von dem allem nichts mehr mit.
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sprach: "Du hast uns schon genug angetan, also lass es doch jetzt bitte mal sein!?"
'Wieso bittest du ihn denn noch?'
Ich saß auf dem Boden neben meiner Mutter und sprach die Worte immer wieder:
"Schon genug angetan, lass es, schon genug angetan, lass es"
Eine meiner Tränen fiehl auf meine Mutte ihre Wange, während ich sie in den Armen hielt.
Ich weinte, weil ich Angst hatte aber auch, weil ich wütend auf ihn war.
Es war mir egal, was Nick machte.
Doch plötzlich nicht mehr.
Ich legte Mum auf den Boden und stellte mich nur wenige Centimeter vor ihm hin.
"Was willst du eigendlich, NICK?!"
"Geld" sprach er, während er an der Klinge des Messers spielte.
So langsam besiegte die Wut die Angst und die Wut übernahm die Kontrolle über meinen Körper.
Ich ballte die Fäuste. Meine Wut war nicht mehr zu stoppen, ich rannte blitzschnell auf ihn zu.
Noch eine Sekunde mehr und ich würde ihn erreichen, in verletzten, ihn schlagen.
Ich holte sogar schon aus.
Doch diese eine Sekunde schenkte man mir nicht, denn Nick hatte sofort realiesiert was ich vor hatte.
Diese eine Sekunde entschied es. Und zwar zu Gunsten von Nick. Denn diese 10 Cetimeter trennten mich noch von ihm aber in diesem einen Augenblick stach er zu.
Die Klinge borte sich in meinen Bauch. Es durchborte mein Fleisch, meine Wehnen, meine Nerven.
Noch nie war der Schmerz so gigantisch gewesen.
Ich schrie auf und fiehl sofort zu Boden.
Er meinte nur noch: "Oh, blutet die kleine, schwache Luciver Kramber ein bisschen? Tut mir leid das Messer ist mir aus der Hand gefallen"
Man konnte in seinen Worten die Ironie förmlich spüren.

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Meine Ohren nahmen nichts mehr war, mein Gefühl war weg. Nur Kälte war da. Es umhüllte meinen Körper wie eine Schicht Schnee, im Winter.
Ich drehte mich auf den Rücken, erst da bemerkte ich, dass mein T-shirt nass war. Besser gesagt einfach nur total durchnässt. Von Wasser ? Schweiß ?
Nein, sondern von Blut.
Mein komplettes T-shirt war dunkelrot. Auch neben mir auf dem Boden war Blut.
Plötzlich fiehl mir meine Mutter wieder ein. Doch sie war nicht da.
Einfach weg. Dort wo sie gelegen war, hatte sie nur eine Blutlache hinterlassen, mehr nicht.

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Bei der kleinsten Bewegung schloss und öffnete sich der Schnitt. Es tat immer mehr weh. Bestimmt hatte ich schon 1 Liter Blut verloren.
Immoment fuhr ich ins Krankenhaus. Dabei hatte ich noch nicht einmal den Führerschein.
Der Verband um meinen Bauch herum war eindeutig zu fest geworden. Aber in der Eile hatte ich mir über das keine Gedanken gemacht.
Vor dem Krankenhaus bremste ich aprumpt und lenkte das Auto in eine Parklücke. Hinter mir schloss ich das Auto meiner Mutter ab und lief zum Eingang.
Den gesammten Weg über, hatte ich mir Gedanken gemacht wo meine Mutter wohl wäre, zum Glück hatte ich den Weg automatisch gefunden. Leider war ich diesen Weg schon tausend mal gefahren.

Alone #WinterAward2018 #ObsidianAward2018/19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt