Geliebte

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"Antworte wenn ich mit dir rede!" Schrie mein Vater auf mich herab.
"Es tut mir leid" schluchste ich.
"Du kleines Flitchen!"
Bei diesen Worten zuckte ich zusammen. Ich schmeckte Blut in meinem Mund.
Mein Vater hatte mich auf dem Boden geschlagen. Dabei war mein Handspiegel zu Bruch gegangen. Die Scherben lagen überall im Zimmer verteilt. Mein Kopf ist auf den Scherben aufgebrallt, als ich umgefallen war. Dadurch hatte ich jetzt eine Platzwunde am Hinterkopf. Ich lag mit dem Bauch auf dem Boden und krümmte mich vor Schmerzen.
"Wer" "ist" "es?!!!" Er betonte jedes einzelne Wort, und zwischen jedem Wort gab er mir einen schönen Fußtritt gegen meine eh schon angeknacksten Rippen. Ich schrie ihn an, er möge doch aufhören, aber das ich ihn so Respektlos behandelte, machte ihn nur noch wütender.
Mir liefen, nein wir rannten Tränen aus den Augen.
"Du schreist mich nicht an!" Schrie er zurück. "Du hast ja gar kein Respekt mehr vor deinem eigenen Vater!"
Er schlug mit voller Kraft gegen meine Schläfe. Meine Augen schlossen sich plötzlich. Alles wurde schwarz.
Doch ein paar Sekunden später konnte ich meine Augen einen Spalt weit öffnen.
"Wenn dein VATER mit dir redet, dann schaust du ihn an und antwortest ihm gefällig!"
Doch ich konnte nicht reden. Mein Hals war wie zugeschnürt. Obwohl ich wollte, ich konnte nicht reden.
Er zog mich an meinen braunen Haaren hinauf zu ihm. Seine grauen, eiskalten Augen funkelten mich nur so böse an. In seinem Gesicht sah man nichts, außer Wut. Pure Wut.
"Wenn deine Mutter nicht so reich wäre, wärt ihr schon lange tod! Wieso läuft ihr Testament nur auf dich? Du bist eh nichts wert! Ich werde dich ermorden du, ... du Schlam**!!!"
Er ließ mich fallen, in mitten der Scherben. Als ich auf dem Boden lag, auf meinen Wunden das Blut nur so floss und ich mich nicht mehr bewegen konnte, ging er. Er ging einfach an mir vorbei. Doch das wäre auch zu schön gewesen. In dem Moment in dem er an mir vorbei lief, trat er mich auf den Rücken. Er holte mit seinem rechten Fuß aus und schlug mich mitten auf meinen Rücken.
Er traf meine Wirbelsäule. Ein kleines Stück unter meinen Schulterplättern. Auch nur, wenn man an diese Stelle mit der Faust schlug, tat es weh.
Mit dem Fuß, dachte ich ich würde sterben. Einfach jetzt. Dann müsste ich keine Schmerzen mehr erleiden, ich wäre frei. Frei von dieser "Familie", frei von diesem nutzlosem Leben.

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Doch ich schlief nicht für immer und ewig ein. Irgendwie sammelte sich mein Körper wieder, so dass ich nach 2 Stunden wieder aufstehen konnte.
"Luc? Luc bist du zu Hause?" fragte meine Mutter aus dem Flur. Erschrocken machte ich die Zimmertüre zu und meinte: "Ja Mum, ich bin daha!"
"Okay. Soll ich für uns beide Pizza machen? Nick kommt ja erst heute Abend von der Arbeit"
"Mhm, ja hört sich gut an!"
Von wegen erst heute Abend. Nick war mit "Cinderella Queen" gekommen, eine seiner Geliebten.
Er wollte nur schnell was holen, ich glaube sein Handy, aber als ich die beiden gesehen hatte, bin ich schnur stracks in mein Zimmer gerannt, doch bevor ich die Türe schließen konnte, kam er hinterher und schlug mich zu Boden.
Normaler Weise wäre ich gar nicht zu hause gewesen, aber die Mittagschule war ausgefallen, wesshalb ich schon um 13 Uhr zu Hause war.
'Scheiß Schule' dachte ich.

Alone #WinterAward2018 #ObsidianAward2018/19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt