Nächtlich

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Zitternd klammerte ich mich an das Geländer und versuchte mich zu beruhigen.
Mein Atem zitterte und ich klammerte mich nur noch mehr an das Eisen, das mich von meinem Tod und meinem Leben trennte.
Mit einem mal schlug ich die Augen auf und legte mir vorsichtig den Hörer wieder ans Ohr.
Jack schrie mich an, aber ich meibte nur: "Jack ich liebe dich, abee jetzt kann und will ich nicht mehr. Es war wirklich Liebe. Noch ein schönes Leben" und ich legte auf.
Der Wind wurde stärker und immer weniger Menschen waren unterwegs.
Als es anfing zu regnen, konnte ich plötzlich die Tränen nicht mehr zurückhalten.
So würde es also enden.
Bevor ich wusste, was ich tat stieg ich über das Geländer und hielt mich fest.

Als ich noch kleiner war, war ich noch ein glückliches kleines Mädchen gewesen, mit einem großen Bruder.
Ich erinnerte mich, wie ich eines Tages von einer Freundin nach Hause kam und meine Mutter heulend in der Küche saß.
Damals hatte sie mir gesagt, das Marco, mein älterer Bruder gerade gestorben sei. Leider wusste ich damals noch nicht was das genau bedeutete, nur, dass er weg war.
Von da an, hatte ich meine Mutter nie wieder so richtig lachen gesehen.
Meine Mutter, wie sie heulend in den Armen meines Vaters lag und meine Mutter, wie sie ganz alleine schluchtsend auf der Coach saß und wartete, dass ihr Leben vorbei ging.
Jetzt, sah ich all meine Erinnerungen an meine Kindheit, als ein einzigster Höllenpfad, den ich nis hier her gewandert war.
Für mich war nie jemand da gewesen. Ich war immer alleine. Eigendlich hatte mich das auch nicht gestört, bis ich in die erste Klasse kam.
Wir mussten nach jedem Wochende sagen, was wir gemaght hatten.
Ab da wusste ich wie schon und friedlich die Weot der anderen war, wohingegen meine wie eine trostlose und nächtliche Welt schien.

Alone #WinterAward2018 #ObsidianAward2018/19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt