Alone #WinterAward2018 #ObsidianAward2018/19

-Du hast es verdient-

-Klopf-
-Klopf-
"Herein" ertönte die fröhliche Stimme meiner Mutter.
Vorsichtig drückte ich die Klinke nach unten und trat hinein.
Ein ungutes Gefühl überkam mich als sie mich mit kaltweißem Gesicht anstarrte.
Für kurze Zeit starrte sie mich so an, bevor sie sich wieder ihrer Tasche die auf ihrem Bett lag, zu wannte.
"Hi ..."
"Hallo"
"Was macht du denn da?"
"Ich packe meine Sachen. Ich werde heute entlassen."
Mit einer Hand in einer Armschlinge und mit der anderen Hand schleunigst Kleider in die Tasche werfen fragte sie leise: "Und du? Wann wirst du entlassen?"
"Eigendlich hätte ich gestern schon gehen dürfen aber ich wollte das noch zwischen uns klären"
"Was meinst du mit Klären?"
"Du glaubst mir das zwar nicht, aber es stimmt. Ich werde nicht mehr darüber reden aber ... Mum. Bitte glaub mir doch. Ja es stimmt, ich hass ihn aber denkst du wirklich ich würde ihm soetwas vorwerfen wenn es nicht stimmen würde?"
"Da hast du recht ... aber ... ich kann mir nicht vorstellen dass er soetwas machen würde. Vorallem ich hab ihn geheiratet ..."
"Ja ich weiß aber das ist Jahre her! Er hat sich total verändert! Siehst du das denn nicht?! Er ist ein total bescheuertes Arschloch!"
"Kann sein"

In meinen Augen widerspiegelte sich das Senario das sich gerade vor mir abspielte. Meine Mutter betrachtete ihre Finger.
Sie machte erst den linken, dann rechten Ring an ihren Händen ab.
Verdattert schaute ich sie an.
"Ich liebe ihn Luc. Das musst du verstehen aber ich werde ersteinmal mich zurückziehen. Ich brauche Zeit für mich. Du solltest nicht zu deinem Vater zurück, wenn das stimmt was er sagt."
"Aber wohin soll ich denn dann gehen?"
"Geh doch zu dem süßen Doctor, der dich die ganze Zeit anstarrt" sie lachte leise.
"Meinst du Jack?"
"Hat er grüne Augen?"
"Omg, ja!" Schrie ich vor Freude.
"Der ist dein Freund ja? Der ist süß! Mach daraus was Luc, du hast es verdient!"
Sie gab mir einen kleinen, letzten Kuss auf die Wange, zog ihre Tasche vom Bett und verließ das Zimmer.
Ich starrte ihr nach und sah in meine Hände. Sie hatte mir ihren Verlobungsring gegeben.
Ich hätte es verdient glücklich zu sein, hatte sie gesagt.