Küssen

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Die Tränen liefen mir über das Gesicht als ich von meinem Albtraum aufwachte. Fast jede Nacht träumte ich davon.
Ich zitterte am gesammten Körper, als ich ins Bad lief und mich am Waschbecken fest hielt. Ohne zu wissen was ich tat stieg ich unter die Dusche, mit Klamotten.
Auf der klatten Oberfläche der Dusche setzte ich mich hin und zog die Beine an. Das warme Wasser prasselte auf mich herab.
Die Tränen tropften auf den Boden und vermischten such mit dem Wasser. Ich schluchzte und schrie auf einmal so laut dass man es wahrscheinlich in 20 km Entfernung hören konnte.
Er hatte Recht. Er hatte das erreicht, was er wollte. Er wollte mir weh tun, mir meinen Schlaf rauben.
Genau das hatte er ereicht.
Sogar nur durch seine Worte und Drohungen, hatte er es erreicht.
Meine Mutter war immernoch verschwunden. Sie war fort. Wahrscheinlich tod, irgendwo begraben. Ich würde sie nie mehr wiedersehen.
Und ich? Ich würde gerade am liebsten auch einfach tod sein. Dann müsste ich seinen Anblick nicht mehr länger ertragen.
Irgendwann drehte ich das Wasser ab. Das warme Wasser wärmte nicht mehr meinen Körper, ich fing an zu frösteln.
Doch ich konnte es einfach niemanden erzählen, was Nick mir immer wieder antat.
Jake wusste nichts von dem.
Als ich an dem Abend verlassen und alleine saß und mir meine Klamotten wieder anzog, hatte ich beschlossen arbeiten zu gehen.
Wenn ich noch einmal fehlen würde, würde ich garantiert dort nicht mehr arbeiten dürfen. In den letzten Arbeitstagen hatte ich schon 360 € verdient. Wenn ich weiterhin so arbeiten würde, könnte ich nach meinem Abschluss, mit meiner Mum (wenn sie noch lebte) fliehen.
Für eine Flucht brauchte man allerdings ein Startkapital. Mit ca. 1 000 € könnte ich etwas anfangen.

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Ich ließ meine durchnässten Klamotten auf meinen Zimmerboden fallen. Nur noch in Unterwäsche stand ich vor meinem Kleiderschrank und kriff gerade zu einem Pullover und einer Jeans, als es an der Türe klingelte.
Als ich die Türe aufmachte starrte ich verwirrt in sein Gesicht.
Er kam auf mich zu, legte seine Hände auf meine Taille und küsste mich zärtlicht. In meinem Bauch kribbelte es verdächtig.
Als wir uns voneinander lösten fragte ich: "Was machst du denn hier Jake?"
"Ich musste dich einfach sehen"
"Aber wir sehen und doch heute abend bei der Arbeit" sagte ich etwas verwirrt, während ich meine Hände um seinen Hals schlang.
"Ich weiß, aber bis dahin" er schaute auf seine Armbanduhr "sind es immerhin noch fast 3 Stunden"
Ich strahlte ihn aufmunternt an und sagte: "also ... ehm ... es ist gerade niemand zu Hause ... willst du reinkommen?" Frage ich während ich ihn küsste.
Anscheinend hatte er es trotzdem verstanden und lief hinein. Schnell schloss ich die Türe, aber ohne mich von ihm zu lösen.
Als ich meine Beine um ihn schlang und er den Weg zu meinem Zimmer einschlug durchfuhr mich eine Gänsehaut.
Ich fand es schön Jake so nahe zu sein, allerdings fühlte es sich nicht gut an. Vorallem als wir beide auf dem Bett lagen, packte mich plötzlich die Angst.
Aprumpt hörte ich auf und blinzelte die Tränen weg. Jake schaute mich verwirrt an und wollte mich schon wieder küssen, als ich auftand und ins Bad rannte.

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Hi Leute,
Danke für so viele Reads. Über 670! Das ist echt so geil💙

HEGGGDL
Eure Gigi💕

Alone #WinterAward2018 #ObsidianAward2018/19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt