Aussteigen

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"Hör auf zu heulen, Luciver?"
Natürlich, wie sollte es auch anders sein, fing ich an zu heulen.
Noch mehr wie zuvor.
"Luciver, das bringt doch jetzt nichts. Ich möchte dir helfen ja?"
Ich nickte, trotzdem musste ich immer mehr weinen und schließlich sackte ich vollends in den Sitz zusammen.

Plötzlich bemerkte ich, dass wir nicht mehr auf der Überholspur waren, so wie es eigendlich die letzte halbe Stunde auf dieser Autobahn gewesen war.
Stattdessen fuhren wir nach draußen und ich konnte diese Frage nicht länger zurück halten.
"Was machst du? Wohin fahren wir?"
Keine Antwort.
Als er nach mehreren Fragen meiner seits immer noch nicht geantwortet hatte, schob ich so langem Panik.
Was wäre, wenn er mir gar nicht helfen wollte sondern einfach nur mich wieder zu meinem Vater bringen musste, weil er immer noch für ihn arbeitete.
"Ich habe Angst, Jake. Sag mir bitte. Bitte sofort wohin wir fahren oder ich ruf die Polizei."

"Alter! Was war das denn eben!?"
Ich schrie, plötzlich nicht mehr wegen Jake, sondern wegen der Vollbremsung die wir gerade hingelegt hatten.
Ich rieb meinen Hals, der gerade ziemlich gelitten hatte von dem Sicherheitsgurt.
"Sry" murmelte Jake kurz.
"Willst du mich eigendlich komplett verarschen?! Du hättest mich gerade beinahe umgebracht und du sagst einfach 'sry'. Willst du mich verarschen?!"
"Halt endlich deine Fresse!"
Er stieg aus dem Auto aus.
Mittlerweile standen wir wieder sicher, ohne eine Vollbremsung, auf einem Parkplatz.
Ziemlich abseits.
"Kommst du jetzt bitte?"
Er schaute mich an, als wäre ich bescheuert.
"Ja."
Ich hatte so langsam wirklich Angst, was er wohl jetzt wollte.
Ich stieg aus und sah in sein böses Gesicht.
Ich musste einmal schwer schlucken.

Alone #WinterAward2018 #ObsidianAward2018/19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt