Kapitel 3: Schnecke

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Darum ging es während des Telefonats? Oh man, da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Wie er sich einfach anstellte. Aber wie bescheuert war bitte seine Aussage, dass er mich sprachlos machen würde? So war es nicht, zumindest nicht, weil er so gut aussah, wobei vielleicht doch, aber ich sprach eben ungerne mit fremden Menschen. Und was hieß, dass ich die 5€ zusätzlich gut gebrauchen konnte? Was nahm er sich eigentlich raus? Arschloch.

Ich schüttelte den Kopf und wollte weitergehen, als er weiter sprach.

„Ok, dann 10€. Komm schon, dafür kannst du dir vielleicht ein neues Shirt bei Kik kaufen?!", haute er heraus und grinste so ekelhaft. Was für ein arrogantes Arschloch. Wäre ich nicht so schüchtern, hätte ich ihm wohl die Meinung gesagt, jedoch schüttelte ich nur den Kopf und ging weiter.

„Mein Gott ey, dann 15€. Brauchste das Geld echt so dringend? Obwohl verständlich bei deinen Sachen.", machte er weiter, aber ich schüttelte nur den Kopf und ging zu den Getränken, wo er mir leider Gottes hin folgte. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen und jemand anderen fragen, der das Geld nicht nötig hatte?!

„Ey, komm schon. 15€ und ich nehm dich mit meinem Auto zurück zur Uni mit! Besseres Angebot wirst du nicht kriegen, nur weil du eine Packung Tampons kaufen sollst.", redete er weiter, während ich kleine Wasserflaschen nahm und in meinen Wagen tat. Es wäre praktisch, wenn mich jemand mit zur Uni nehmen würde, dann könnte ich ein wenig mehr Getränke kaufen, die ich nicht schleppen musste, aber bei dem Arschloch ins Auto, nachdem er die Sprüche gebracht hatte? Nein. Also schüttelte ich wieder den Kopf und der Typ stöhnte genervt auf, er holte sein Handy aus der Hose und rief wieder jemand an.

„Schick 'nen Bild, welche du brauchst.", sagte er und legte direkt wieder auf. Was war los? Hatte er sich doch entschlossen die Tampons zu kaufen? Der Typ entfernte sich ohne noch etwas zu sagen von mir und ich war ziemlich erleichtert und machte mich auf den Weg in den letzten Gang, wo ich noch ein paar Konservendosen in den Wagen tat und machte mich dann auf den Weg zur Kasse.

Gerade als ich alles auf das Band getan hatte kam wohl das peinlichste, was ich seit geraumer Zeit erlebt hatte. Mister Arschloch kam grinsend auf die Schlange zu und schrie förmlich.

„Schnecke, hoffe, dass die Tampons richtig sind, weißt ja, dass ich nicht so die Ahnung davon habe.", und kam auf mich zu, legte die Tampons zu MEINEM Einkauf und stellte sich grinsend neben mir hin. Am liebsten wäre ich vor Scham im Erdboden versunken, da einige Jugendliche uns so grinsend ansahen, wohl eher mich. Mein Kopf wurde knallrot und ich schaute nur noch auf den Boden. Verdammt, warum konnte ich nicht einfach das Selbstbewusstsein haben und ihm eine Klatschen für die Aktion? Musste er sowas machen? Musste er mich in so eine Situation bringen?

Am liebsten hätte ich ihm die Tampons in den Mund gesteckt und ihm dann den Hals umgedreht. Was nahm er sich eigentlich heraus? Was meinte er wer er war? Nur weil er vermutlich Geld hatte?

Zwischen uns blieb es still, er grinste nur so ekelhaft und ich betete, dass alles schnell vorbei ging und ich raus konnte. Die Verkäuferin riss mich aus meinen Gedanken.

„32,46€ macht es dann."

Als ich mein Portemonnaie herausnehmen wollte, überraschte mich der Typ ziemlich, da er seine Karte hinhielt, die die Kassiererin nahm. Ich räumte alles in den Wagen und machte mich auf schnellstem Weg aus dem Supermarkt heraus. Draußen angekommen nahm ich erst einmal einen tiefen Atemzug frische Luft. Der Typ hatte doch echt irgendwelche Probleme. Wieso bezahlte er den Einkauf? Soviel Geld hatte ich wohl noch!

„Bitte, bitte. Nichts zu danken. Nimm's als Entschädigung.", tönte er grinsend, schnappte sich die Tampons aus dem Wagen – welche er sofort in seiner Hosentasche verstaute - und ging zu seinem Auto. Das Auto, welches zuvor so schnell an mir vorbei gefahren war und quietschend um die Ecke driftete.

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