Die Woche war ruhig verlaufen. Keine außergewöhnlichen Zwischenfälle. Es war fast schon langweilig im Gegensatz zu meinen Wochenenden, wo einfach ziemlich viel los war. Da konnte man sich dran gewöhnen!
Am Sonntagabend brachte mich Marlo wie besprochen zurück und blieb noch eine Weile bei mir, wo wir einfach nur im Bett lagen und einen Film schauten. Die neue Nähe zwischen uns war gut. Ich mochte sie wirklich und ich mochte es auch, wenn Marlo so viel Zeit wie es ging mit mir verbrachte, auch wenn ich einfach nicht wusste, was das zwischen uns war.
Luans Frage beschäftigte mich. Was war das zwischen Marlo und mir? Konnte man es Freundschaft nennen? Innerhalb von ein paar Wochen? Oder waren wir Bekannte? Woran lag der Unterschied? Was erhoffte ich mir? Das waren gute Fragen. Ich erhoffte mir eine Freundschaft, jedoch wusste ich nicht was eine Freundschaft ausmachte.
Dass wir viel Zeit miteinander verbrachten? Das taten wir in gewisser Weise ja, auch wenn es nur die Wochenenden waren. In der Woche schrieben wir täglich massig Nachrichten und manchmal rief Marlo mich abends an, wenn wir im Bett lagen und wünschte mir eine gute Nacht. Das war immer so verdammt toll und ich fand es toll seine Stimme vor dem Schlafen gehen noch zu hören, da sie mich umso besser einschlafen ließ und öfter auch von ihm träumen ließ.
Dass wir vieles miteinander besprachen? Das machten wir nicht wirklich, aber das war doch auch irgendwie verständlich. Ich konnte mich so schnell niemandem öffnen und erwartete es auch nicht von anderen. Nach und nach würde es vielleicht so kommen, aber zu dem Zeitpunkt fand ich es ein wenig zu früh für wirklich persönliche Sachen. Außer es kam einfach und Marlo schaffte es, dass ich mich öffnete, was bis dato aber noch nicht der Fall war. Vielleicht mussten wir uns einfach mal einen Abend nehmen und uns ein bisschen besser kennenlernen. Immerhin wusste ich noch nicht einmal, wann er Geburtstag hatte.
Dass man auf dem anderen vertrauen konnte? Konnte ich das bei Marlo? Das war verdammt schwer nach knapp 2 Wochen zu beantworten, aber ich denke schon. Ich glaubte nicht, dass Marlo das Böse in Person war und mir schaden wollte, dafür hatte er mehr als genügend Gelegenheiten und hatte es nie gemacht.
Dass man sich für den anderen einsetzte? Das tat er! Und wie er das tat. Wenn ich an die Schläge dachte, die er den Zwillingen verpasst hatte, weil sie mir geschadet hatten. Wenn man bedachte, dass es sozusagen seine Familie war, war es erstaunlich. Ich wollte sicherlich nicht, dass er mit jemanden Stress hatte wegen mir, aber ich fand es großartig, dass er es wegen mir gemacht hatte.
Dass man den anderen so nahm wie er eben war? Auch das tat er. Ich verstand es zwar nicht, aber so war Marlo eben. Ich konnte ihn immer nur als Vorbild nehmen. Ich bewunderte ihn dafür, dass er eben so normal war, immerhin hatte er alles was man sich wünschte. Geld, Freunde, Familie und trotzdem war er so auf den Boden der Tatsachen geblieben. Er stellte sich nicht als verwöhntes Kind dar und meinte, dass die Welt ihm gehören würde.
Es gab vieles an Marlo was ich bewunderte und was ich ziemlich mochte. Er war ein klasse Typ, dem ich alles gönnte. Fleißig, hilfsbereit und herzensgut. Ich war froh, dass ich die Chance hatte ihn kennenlernen zu dürfen und ich hoffte, dass zwischen uns wirklich irgendwann mal eine wirkliche Freundschaft entstand, mehr wollte ich nicht. Mit ihm als Freund brauchte ich keine anderen mehr. Er würde mir reichen. Er tat mir gut und vielleicht tat auch ich ihm gut. Er lachte viel, wenn wir zusammen waren und er war so locker und unbeschwert.
Ich lächelte als mein Handy piepte. Er machte mich ziemlich glücklich, dass musste ich zugeben. Ich öffnete langsam meine Augen, gähnte erst einmal und suchte mit der Hand nach dem Handy, welches auf meinem Nachtisch lag. Ich lächelte noch mehr, als ich Marlos Namen las und unser Bild sah. Unser Bild, als ich auf ihm geschlafen hatte, was ich mir Sonntagabend direkt noch als Hintergrundbild eingestellt hatte.
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DREAM
Teen Fiction[Teil 1] Für Jayda beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Die Uni ruft! Jedoch dreht ihr Leben sich nicht - so wie sie angenommen hatte - um die Uni, sondern um einen ganz bestimmten Jungen, der ihr nach und nach zeigt, wie toll das Leben sein kann. Der...