Während der Fahrt dachte ich an die letzten Stunden, dass war doch alles nicht zu realisieren. Es war so viel passiert, was ich bis dahin noch nie gehabt hatte. Ob einen Friseurbesuch, der eigentlich etwas normales war oder einen Besuch im Beautysalon, wo man auf Hochglanz poliert wurde. Es war alles unglaublich.
Und dann noch die ganzen Kleider. Kleider die nur für mich und Marlo waren. Deren Bedeutung nur er und ich wussten, die uns verbanden. Wie viele Gedanken hatte er sich in den letzten Wochen gemacht? Wovon hatte ich alles nichts mitbekommen? Wann hatte er Zeit für die ganzen Sachen?
Er war das Beste was mir jemals passiert war. Ein Leben ohne Marlo war für mich nicht mehr denkbar. Ich wollte ihn nicht mehr als einen Freund. Ich wollte ihn als meinen Freund. Er bedeutete mir so viel. Nicht wegen den ganzen materiellen Dingen, sondern weil er so war wie er war. Liebevoll, hilfsbereit und einfach nur der Mann, den ich mir immer gewünscht hatte. Er nahm Rücksicht auf mich, holte immer nur das Beste von mir zum Vorschein, zeigte mir neue Dinge und machte mich einfach nur glücklich.
Es reichte schon, wenn wir nur nebeneinander im Bett lagen und schwiegen. Diese Verbundenheit gab es sicherlich nicht oft. Ich fühlte mich sicher bei ihm, fühlte mich beschützt und fühlte mich einfach nur Zuhause. Einen Ort, den ich vor Marlo noch niemals hatte.
Was er wohl anhaben wird? Ob er seine Nikes wieder an hatte? Ob das Luca und Levi gefallen wird, wenn er sie auf den Fotos an hat? Bestimmt nicht, aber so war Marlo eben.
Ich lächelte leicht und spielte mit den Armbändern an meinem Arm. Ich war froh, wenn ich wieder bei Marlo in den Armen war und ihn um mich hatte. Ich konnte einfach nicht mehr ohne ihn. Vor allem keine fast 6 Stunden. Das war einfach zu viel. Ich vermisste seine Stimme, seine Wärme, seine Geborgenheit, sein Lachen, seinen Geruch. Ich vermisste alles. Es fehlte mir so unglaublich.
Ich schaute zu den Tüten und lächelte leicht.
Meine Nervosität kam langsam aber sicher und meine Hände fingen an zu schwitzen. Mein Bein wippte immer wieder und mein Puls verschnellerte sich. Wie lange dauerte die Fahrt noch? Niemand hatte was gesagt, was das ganze noch schlimmer machte.
„Entschuldigung? Wissen Sie wie lange wir ungefähr noch fahren?", fragte ich den Fahrer, der durch den Rückspiegel zu mir schaute.
„5 Minuten, Frau Graf.", sagte er und ich schaute ihn ziemlich schmunzelnd an, nickte leicht und lehnte mich wieder zurück in den Sitz.
Frau Graf, oh Gott. Das war Mel, Lu, Tessa und die anderen Graf Frauen, aber doch nicht ich. Marlo hatte einen an der Klatsche. Aber Graf hörte sich verdammt gut an.
Der Fahrer bog irgendwann ab und fuhr durch ein riesiges Tor. Ich schaute raus und sah einige Lichter in den Bäumen. Je näher wir dem Gebäude kamen umso schneller ging mein Herz. Gleich war es soweit, ich würde endlich Marlo wieder sehen. Würde endlich wieder in seinen Armen sein und würde endlich wieder die fehlende Wärme spüren, die er mir immer wieder gab.
Der Wagen hielt an und ich schaute auf die Steintreppe, die sich vor mir erstreckte. Überall waren Lampions oder Lichterketten verlegt. Das Haus entpuppte sich als Schloss. Nicht so extrem, wie man es aus Märchen kennt, aber es war unglaublich. Es passte zu meinem Kleid. Zu uns. Zu Marlo und mir.
Die Türe wurde vom Fahrer aufgemacht und ich stieg vorsichtig aus dem Auto aus und holte tief Luft, öffnete meine Augen wieder und lächelte, als ich Marlos Parfum roch. Vertrautheit!
„Hey Baby!", flüsterte ich und schaute immer noch nicht hinter mich, wo Marlo stehen musste.
„Prinzessin!", flüsterte er genauso leise und holte noch einmal tief Luft, genauso wie ich.
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DREAM
Teen Fiction[Teil 1] Für Jayda beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Die Uni ruft! Jedoch dreht ihr Leben sich nicht - so wie sie angenommen hatte - um die Uni, sondern um einen ganz bestimmten Jungen, der ihr nach und nach zeigt, wie toll das Leben sein kann. Der...