Wie ich es vorausgesehen hatte, bekam ich am nächsten Tag einen vollständigen Bericht von Hermine, auch wenn sie mich dafür kritisierte, dass ich Dumbeldore nicht selbst zugehört hatte. Aber was kann bitte ich da dafür, wenn ich einfach so müde gewesen war, dass ich froh war, nicht gleich am Tisch eingeschlafen zu sein.
"Wie konntest du nur", meckerte sie, während sie sich Marmelade auf ihr Toast strich. Ich dagegen trank nur einen Kaffee, das reichte mir heute. "Diese Rede ist mit das wichtigste im ganzen Schuljahr und du verpasst sie. Was für ein Glück, dass du mich hast."
"Hermine, ich war einfach müde, ok", gab ich genervt zurück. "Und das bin ich immer noch, also schrei bitte nicht so."
Hermine seufzte. "Ja, ist ja schon gut, aber jetzt, da Du-weißt-schon-wer zurück ist, sollte es dir nicht so egal sein. Dumbeldore meinte das auch. Wir sollen alle Augen und Ohren offen halten und mehr zusammenhalten denn je."
Ich musste zwangsläufig an Malfoy denken und warf einen Blick auf den Slytherin-Tisch. Da saß er zwischen seinen Gorillas, Crabbe und Goyle, und blickte finster drein. Ich würde eher sterben, als mit ihm einen auf gute Freunde zu machen.
"Ich weiß, was du meinst", hörte ich Hermine sagen. "Ich kann es mir auch nur sehr schwer vorstellen, mit den Slytherins aus zu kommen, aber wir sollten es versuchen. Nur zusammen sind wir eben stark."
Gott sei Dank kam in diesem Moment Professor McGonagall vom Lehrertisch zu uns herunter und ersparte mir die Antwort. Sie verteilte zuerst die Stundenpläne an die jüngeren Schüler, ehe sie zu uns Sechstklässlern kam. Bei Hermine war sehr schnell klar, dass sie Artihmantik, Zauberkunst, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Zaubertränke, Kräuterkunde und Verwandlung weiterhin belegen konnte, denn sie hatte in allen ZAG-Prüfungen ein Ohnegleichen bekommen, außer in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Dann kamen Harry und Ron an die Reihe, die beide die gleichen Fächer wie ich belegten. Dann kam ich endlich dran:
"So, Miss Miller", meinte Professor McGonagall. "Ich war im Übrigen angenehm überrascht, als ich Ihr Ergebnis in der Verwandlungsprüfung gesehen habe. Also nehme ich Sie mit Freuden in meinen UTZ-Kurs auf. Aber bleiben Sie am Ball, denn ich dulde keine Faulenzer in meinem Unterricht und das Niveau steigt ständig."
Schnell war klar, dass ich auch Zauberkunst, Zaubertränke, Kräuterkunde und Verteidigung gegen die dunklen Künste (das jetzt leider von Snape unterrichtet wurde, Zaubertränke ging an den neuen Lehrer Professor Slughorn) lernen würde. Professor McGonagall tippte mit ihrem Zauberstab auf meinen Stundenplan, wo sofort alle Stunden eingetragen wurde. Klasse, ich hatte jetzt eine Freistunde, dann eine Stunde Verwandlung und eine Stunde Zauberkunst, anschließend Mittagspause, dann nochmal eine Freistunde und dann eine Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste. Alles in allem ein cooler Schultag, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass ich 2 Stunden lang mit dem schleimigen Snape und wahrscheinlich auch noch mit seinem Lieblingsschüler Malfoy in einem Klassenzimmer sein würde.
Ich ging mit Harry und Ron in den Gemeinschaftsraum, wo wir uns vor den Kamin setzten und eifrig über Quidditch diskutierten, Hermine hatte Arithmantik und meine liebe Freundin Ginny war ja erst in der fünften Klasse und hatte daher keine Freistunde. Ich schaute zum Fenster hinüber, an dem Dean Thomas saß und sich angeregt mit Parvati Patil unterhielt. Das sah aber sehr vertraut aus. Parvati hatte Dean gerade etwas in Ohr geflüstert und jetzt kicherten die beiden vergnügt, Dean legte sogar eine Hand um Parvatis Taille.
"Kate? Hörst du mir überhaupt zu?"
Ich zuckte zusammen.
"Was", fragte ich Harry, der mich neugierig ansah.
"Ich habe dich gerade gefragt, ob du nicht Lust hättest, heute Abend mit Ron und mir auf das Quidditchfeld zu gehen und ein paar Flugübungen zu machen."
"Klar, wieso nicht", gab ich schnell zur Antwort. Das ließ ich mir natürlich nicht entgehen.
"Cool, das wird sicher lustig", rief Ron.
"Wir gehen später noch zu Madam Hooch und fragen sie, ob du dir einen Besen von der Schule ausleihen kannst", meinte Harry. "Das sind zwar nur Sauberwisch 5, aber die tun es auch, bis du einen eigenen hast. Was war denn gerade los mit dir? Du warst ja wie weggetreten."
Ich warf einen verstohlenen Blick auf Dean und dachte nach. Sollte ich denn Ginny davon erzählen? Eigentlich gehört sich das ja als beste Freundin, aber sicher bildete ich mir nur irgendetwas ein.
"Ach nichts", gab ich Harry schließlich zur Antwort und warf anschließend einen Blick auf meine Armbanduhr. "Ach du Scheiße, wir müssen gehen. Verwandlung geht gleich los. Wenn wir zu spät kommen, reißt McGonagall uns noch den Kopf ab."
Ich sprang auf, schmiss mir meine Tasche über die Schulter und spurtete, gefolgt von Ron und Harry,los in Richtung Verwandlungszimmer.
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Wenn aus Feindschaft Liebe wird
FanficDie 16-jährige Katherine tritt ihr sechstes Schuljahr in Hogwarts an. Von dem Wunsch beseelt, eines Tages eine Aurorin zu werden, versucht sie alles, um diesen Traum zu verwirklichen. Das klappt soweit auch ganz gut, wäre da nur nicht ihr Erzfeind D...