Ein winterlicher Sonnenstrahl kitzelte mich an der Nase. Blödes Ding, ich will noch schlafen. Also drehte ich mich nochmal um. Mein Bett zu Hause ist einfach supergeil. Ich habe ein rundes Wasserbett, zwei Meter im Durchmesser und super bequem. Wie gerne würde ich hier einmal mit Draco kuscheln. Draco... hmmm. Wenn ich nur an ihn dachte, spürte ich dieses Kribbeln am Körper. Diese Nacht hatte ich wieder einmal von ihm geträumt. Wir waren in irgendeinem Raum mit einem riesigen Himmelbett gewesen. Zuerst hatten wir getanzt, uns dann geküsst und anschließend hatte er mich hoch gehoben und zum Bett getragen. Wir waren wieder einmal kurz davor gewesen, als mich dieser dumme Sonnenstrahl weckte. Na ja, aber wenn ich jetzt ganz fest die Augen zukniff, dann könnte ich mit Sicherheit noch einmal einschlafen.
"Fröhliche Weihnachten! We wish you a merry christmas, we wish you a merry christmas, we wish...."
Oh Mann, zu früh gefreut. Meine Eltern standen mitten bei mir im Zimmer, meine Mutter in einem roten Umhang mit weißem Rand (Hilfe, die Frau vom Weihnachtsmann gibt's ja wirklich), mein Vater in dunkelblau.
"Mum, Dad", grummelte ich und kuschelte mich noch einmal in meine Kissen. "Ich schlafe noch. Bitte, ich möchte noch liegen bleiben."
"Keine Widerrede, es ist neun Uhr und das Weihnachtsfrühstück steht auf dem Tisch", meinte meine Mutter. "Es ist Tradition. Also, auf, auf, raus aus den Federn."
Und sie schwenkte ihren Zauberstab und meine Bettdecke flog davon. Neun Uhr, die haben ja wohl einen absoluten Dachschaden. Viel zu früh zum Aufstehen.
"Mum, bitte, ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen..."
"Nichts da, in vier Stunden kommen Deine Großeltern und ich brauche Deine Hilfe. Außerdem gibt es noch Geschenke."
"Aber..."
"Katherine, steh jetzt gefälligst auf", rief meine Mutter und ich sah ihr an, dass das definitiv meine letzte Chance war. Also gut, wenn's sein muss. Ich richtete mich langsam auf und schwang die Beine aus dem Bett. Dann schnappte ich mir meinen schwarzen Satin-Morgenmantel und wickelte mich darin ein.
"Ich komme gleich nach", meinte ich und streckte mich noch einmal genüsslich, "ich muss nur noch schnell, ähm, mein Geschenk an...äh... Ginny verschicken. Ich habe gestern ganz vergessen, ihr es zu geben. Eingepackt ist es schon. Ich muss es nur noch an Artemis binden und dann komme ich nach unten."
Ich weiß, das war eine glatte Lüge, obwohl, wenn ich es recht bedenke... ich hatte nur den Empfänger vertauscht. Upps, so ein Pech aber auch. Aber was hätte ich denn sagen sollen? 'Ich schicke nur noch schnell ein Paket an meinen festen Freund, der noch dazu Todesser ist'??? Da wäre ich sofort tot umgefallen, weil mich meine Mutter gekillt hätte. Nein, es war besser so.
"Ist in Ordnung, Liebling", erwiderte meine Mutter, die jetzt wieder ganz normal war und gab mir ein Küsschen auf die Wange. "Duschen kannst Du später. Bis gleich."
"Ja, bis gleich", sagte meine Vater, der die ganze Zeit über nicht einen Ton gesagt hatte. Er ist nun mal ein sehr ruhiger Typ, außer wenn meine Großeltern kommen. Ich hatte nur noch eine Oma und einen Opa (die Eltern meiner Mutter) und wenn die kommen, dann war immer was los. Dann war bei uns zuhause eine Bombenstimmung. Ganz verständlich, wenn jeder kurz davor ist zu explodieren. Oh Gott, das konnte heute was werden.
"Artemis", rief ich nach meiner Eule und streckte ihm den Arm entgegen, damit er bequem darauf landen konnte. "Ich habe hier einen Auftrag für Dich."
Ich holte das große Paket (mit Zauberstabhalter und Foto) hervor und band es an Artemis' Bein. Den Brief, den ich noch geschrieben hatte, nahm meine Eule in den Schnabel. Ich hatte Folgendes geschrieben:Lieber Draco,
ich wünsche Dir schöne Weihnachten. Hoffentlich wird Dein Fest besser, als meins zu werden scheint. Die Stimmung ist schon wieder zum Zerreißen gespannt.
Ich habe Dir eine Kleinigkeit gekauft, ich konnte es einfach nicht lassen. Ich hoffe, es gefällt Dir. Ich hatte keine Ahnung, was ich sonst hätte besorgen sollen.
Du fehlst mir jetzt schon und dabei sind erst wenige Stunden vergangen, seitdem ich dich zuletzt küssen durfte. Die Zeit will irgendwie überhaupt nicht vergehen.
Also, noch einmal frohe Weihnachten, mein Schatz.
In Liebe, K.Ich hatte mehrere Anläufe gebraucht, um das so hin zu kriegen, um genau zu sein, waren es um die dreißig gewesen.
"Ist es Dir auch nicht zu schwer", fragte ich meine schöne Schneeeule. Artemis schuhute einmal leise, was ich als Bestätigung auffasste. "Alles klar, Du bist der beste. Und Du findest ihn, nicht wahr?"
Mir war nämlich klar geworden, dass ich keine Ahnung hatte, wo Draco überhaupt wohnte. Nur, dass er in einem großen Herrenhaus wohnte, irgendwo auf dem Land. Wow, das waren Informationen, es gibt in England ja so wenig Land...
Ich sah Artemis hinterher, der aus dem Fenster geflogen war und nun immer kleiner wurde, bis er schließlich verschwand.
"Katherine", schrie meine Mutter. "Die Eier werden kalt."
Na ja, besser als zu heiß, da werden schnell sie hart...
Oh, der war böse...
"Ich komme!!!"
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Wenn aus Feindschaft Liebe wird
FanfictionDie 16-jährige Katherine tritt ihr sechstes Schuljahr in Hogwarts an. Von dem Wunsch beseelt, eines Tages eine Aurorin zu werden, versucht sie alles, um diesen Traum zu verwirklichen. Das klappt soweit auch ganz gut, wäre da nur nicht ihr Erzfeind D...