Trouble auf dem Quidditchfeld

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"Hilf mir, Kate!"
Ich sah wieder nur seine grauen Augen. Sie blickten mich verzweifelt und hilfesuchend an, diese Blicke gingen mir durch Mark und Bein. "Bitte, Kate, ich schaffe das nicht ohne Dich."
"Aber wie kann ich Dir denn helfen?" Ich war den Tränen nahe. Die Verzweiflung drohte mich aufzufressen. Ich wollte nichts anderes als die Liebe meines Lebens retten und ihr zu helfen, aber ich wusste einfach nicht wie. Ich war doch nur ein 16-jähriges Mädchen.
"Küss mich, Liebste. Damit ist mir schon geholfen."
"Nur ein Kuss soll Dir helfen?"
"Es ist nicht der Kuss, sondern Deine Nähe und Deine Gefühle, die mir helfen. Damit kann ich jede Trauer, jeden Schmerz vergessen. Also, komm zu mir, mein Leben!"
Er streckte mir seine Hand entgegen. Seine Finger waren lang und graziös. Sein Gesicht konnte ich wieder einmal nicht sehen, sondern nur diese tiefsinnigen Augen.
"Wer bist Du", wollte ich wissen. "Bitte zeig Dich mir. Ich will Dir doch helfen."
"Ich bin ein Teil von Dir, so wie Du ein Teil von mir bist."
Seine Hand ergriff die meine und zog mich an sich. Vorsichtig, zärtlich, legten sich seine Lippen auf die meinen. Sie waren so voll, so zart, so weich. Ich versank in diesem Kuss. Würde es der letzte sein oder war es der Beginn von etwas, das noch kommen würde? Seine Zunge glitt heraus, suchte die meine. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Meine Hände fuhren in seine Haare (die Farbe konnte ich nicht sehen), er ließ seine Hände unter mein T-Shirt gleiten und streichelte zärtlich meinen Rücken. Dann packte er mich und trug mich hinüber zu einem Himmelbett, das irgendwo in irgendeinem Raum stand. Sanft legte er mich ab, doch ich richtete mich sofort wieder auf, um ihn weiter zu küssen. Er zog mir das T-Shirt aus, während ich an den Knöpfen von seinem Hemd fummelte. Endlich waren wir beide oben ohne und ich ließ meine Hände über seinen muskulösen, aber blassen, Oberkörper gleiten. Er wiederum küsste meinen Hals, mein Schlüsselbein und meine Brüste. Das alles brachte mich um den Verstand, ich wollte mehr. Irgendwann war ich so weggetreten, dass ich erst wieder einigermaßen klar denken konnten, als wir beide nackt waren, aber mein Liebster kurz zögerte.
"Ist alles in Ordnung", fragte er.
"Ja", flüsterte ich.
"Hast Du Angst?"
Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Einerseits hatte ich Angst, dass es wehtun könnte, aber andererseits wollte ich ihm einfach nur nahe sein. Also schüttelte ich einfach den Kopf.
"Oh, Kate, ich liebe Dich!" Und schon begann er wieder, mich zu küssen...

Ich fuhr hoch, nass geschwitzt und schnell atmend. Oh mein Gott, was war denn das? Ich hatte noch nie zuvor so einen Traum gehabt, die hatten alle nach ein bisschen Knutschen und Fummeln immer aufgehört. Aber das hier ging definitiv weiter. Ich legte die Hand auf meinen Bauch, die Schmetterlinge (die da anscheinend drin wohnten, keine Ahnung, habe sie noch nie vorher gespürt) spielten verrückt. Oder waren es doch Flugzeuge? Was waren das für Gefühle? Ich würde mich doch nicht etwa in einen Traum verlieben? Aber genau so fühlte sich das an. Ich konnte mir nichts anderes vorstellen, als mich jetzt sofort wieder hinzulegen, einzuschlafen und sofort weiter von diesen wunderbar weichen Lippen auf meinem Körper zu träumen. Das wollte ich am liebsten den ganzen Tag machen. Aber wer war dieser Mann, der mich da auf eine Art berührte und küsste, die ich nie zuvor gespürt hatte? Wenn ich an diese Augen dachte, dann kribbelte sofort eine freudige Erregung in mir. Gab es ihn wirklich oder.......
BRRRRRRRRR.... Der Wecker auf meinem Nachttisch klingelte. Ich sah ihn an. War es etwa wirklich schon halb 7? Na gut, da ich eh schon wach bin und noch reichlich Zeit habe, genehmige ich mir eine schöne, lange heiße Dusche. Und das tat ich. Während mir das heiße Wasser den Körper hinab lief, dachte ich noch einmal an die Berührungen seiner Lippen auf meiner Haut.
"Kate, lebst Du noch oder bist Du schon ertrunken?"
Das war Hermines Stimme vor der Tür.
"Wir müssen gleich los, sonst müssen wir ohne Frühstück zu Zaubertränke."
"Ich komme", rief ich in Richtung Tür.

Es war Freitag und der begann mit einer Doppelstunde Zaubertränke bei Proffessor Slughorn. Drei Tage waren vergangen, seit ich Malfoy im Klo der Maulenden Myrte belauscht hatte und seitdem hatte ich ihn nur einmal kurz in Verteidigung gegen dunklen Künste wieder gesehen. Das war gestern gewesen. Diesmal hatte mich Snape, Gott sei Dank, nicht gegen ihn kämpfen lassen, sondern gegen Pansy Parkinson aus Slytherin, der ich einen wundervollen (und ungesagten!!!!!!!) Flederwichtfluch auf den Hals hetzte. Ich hatte jetzt endlich den Dreh raus mit diesen ungesagten Zaubern: Ich musste nur an Malfoy denken. Malfoy, wie er mich durchs Klassenzimmer fliegen ließ und an dem ich mich rächen wollte, Malfoy mit eitrigen Beulen im Gesicht, sein hämisches Grinsen und zack... schon hatte es funktioniert. Aber auf Dauer sollte ich mir auch eine andere Möglichkeit einfallen lassen. Außerdem konnte und wollte ich nicht ständig an Malfoy denken....
Professor Slughorn ließ uns in den Kerker, in dem wir Zaubertränke hatten und ich setzte mich zusammen mit Harry, Ron und Hermine an einen Tisch. Heute sollten wir den Trank des lebenden Todes brauen. In Zaubertränke war ich noch nie eine große Leuchte gewesen, weil es einfach zu viele Ähnlichkeiten mit Kochen hat, aber wer nun mal Aurorin werden will, der muss auch einen UTZ in Zaubertränke haben. Aber Professor Slughorn, der mich irgendwie an meinen Großvater erinnerte (solange ich nicht anfange, ihn "Opa" zu nennen, wird alles gut), war ganz anders als Snape und so staunte ich nicht schlecht, als ich es am Ende der Stunde doch geschafft hatte, einen einigermaßen passablen Trank des lebenden Todes hin zu bekommen. Wenigstens war meiner besser als der von Malfoy, denn der hatte nur einen dicken, zähflüssigen, blauen Brei in seinem Kessel. Hahaha, wer ist hier das Genie, du Arsch?

Wenn aus Feindschaft Liebe wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt