Aus und vorbei

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"Was ist das da eigentlich an Deinem Finger, Kate", fragte Ginny, als wir am nächsten Abend im Gemeinschaftsraum zusammen saßen und Hausaufgaben machten.
Draco hatte sich heute Nachsitzen bei Professor Slughorn eingehandelt, da er zum wiederholten Mal seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Ich hatte dabei ein richtig schlechtes Gewissen, denn ein Teil seiner wertvollen Zeit ging immer noch für mich drauf. Aber ich hatte ihn ja nicht gezwungen, seine Hausaufgaben nicht zu machen und anderen Sachen nach zu gehen. Deswegen war dieser Abend Dracofrei und ich hasste es jetzt schon. Er fehlte mir.
Unsere erste gemeinsame Nacht war wunderschön gewesen und so gut hatte ich seit langem nicht mehr geschlafen. Ich hatte mich warm und geborgen gefühlt in seinen Armen. Als wir am Morgen aufgewacht waren, hatten wir es gleich noch einmal getan, bevor wir uns auf den Weg zum Unterricht machten. Am liebsten würde ich das ja jede Nacht machen, aber das ging leider nicht. Mit Sicherheit würden wir irgendwann erwischt werden und dann wäre alles aus. Nein, lieber nicht. Aber für mich gab es trotzdem nichts schöneres, als die Augen aufzuschlagen und meinen Schatz neben mir zu sehen und seine Haut an meiner zu spüren.
"Kate", rief Ginny ungeduldig.
Upps, ich war anscheinend schon wieder in meinen Gedanken versunken gewesen.
"Was ist denn", erwiderte ich.
"Ich habe Dich jetzt fünfmal gefragt, was das da an Deinem Finger ist!"
Oh oh! Was sag ich denn jetzt bloß? So unauffällig wie möglich, versuchte ich die linke Hand unter dem Tisch zu verstecken und drehte sorgfältig den Stein nach innen. Ich hatte Ginny zwar von meiner Beziehung mit Draco erzählt, aber ich glaube, den Schock, den sie erleiden würde, wenn ich ihr von meiner Verlobung mit ihm erzählte, würde sie nicht überleben. Okay Kate, ein Ablenkungsmanöver wäre jetzt nicht schlecht. Ich hob meine rechte Hand und betrachtete sie, dann leckte ich die Innenseite meines Ringfingers ab.
"Das war nur Schokolade, Gin, aber danke, dass Du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Sonst hätte ich noch meine ganzen Aufsätze voll geschmiert."
"Sag mal, willst Du mich eigentlich verarschen, Kate? Ich meinte Deine andere Hand!"
Oh weia, Ginny wurde sauer. Sogar Hermine, die gerade noch in einem Sessel mit Ron geknutscht hatte, kam jetzt herüber.
"Stimmt was nicht bei euch", wollte sie von Ginny und mir wissen.
"Ja, allerdings", rief Ginny laut. "Unsere liebe Kate hat beschlossen, den Clown zu spielen und mich zu verarschen. Hermine, halt sie mal fest."
"Das wagst Du nicht, Ginny!"
Doch es war zu spät. Hermine hatte mich an den Schultern gepackt und drückte mich in meinen Sessel. Ginnny schnappte sich meine linke Hand und drehte den Ring herum. Sie schnappte hörbar laut nach Luft.
"Kate... Kate... ist das... was ich denke... das es ist", stotterte meine Freundin.
Auch Hermine betrachtete das Beweisstück und Widerstand war zwecklos.
"Eindeutig", murmelte Hermine.
"Was ist eindeutig", fragte ich verzweifelt.
Meine Freundinnen grinsten mich an.
"Kate, das ist doch kein normaler Freundschaftsring, das ist doch ein Verl...."
"SCHSCHSCHSCHT", machte ich laut. "Seid ihr eigentlich verrückt geworden, das hier so herumzubrüllen? Soll es denn gleich ganz Gryffindor wissen? Vielen Dank auch!"
Besorgt schaute ich zu Harry und Ron, die schon ganz misstrauisch drein schauten.
"Also gut", seufzte ich. "Kommt mit nach oben dann erzähl ich euch alles!"
Sofort waren meine Freundinnen auf den Beinen. So schnell war Hermine sonst nur, wenn sie nach dem Essen noch schnell in die Bibliothek musste.
"Wo wollt ihr hin", wollte Ron wissen, als wir an ihrem Tisch vorbei kamen.
"Frauengespräche, Ronald", antwortete Hermine gehetzt.
Und mit einem lauten Stöhnen wandten sich Harry und er wieder ihrem Zauberschachspiel zu, das sie gerade angefangen hatten.
Ich wurde von meinen Freundinnen halb die Treppe nach oben geschleift und in unserem Zimmer auf das Bett geschmissen.
"So und jetzt schieß los", meinte Ginny. "Und zwar die ganze Geschichte mit allen Details, von vorne bis hinten."
Ginnys Gesicht sah aus, als wäre sie wirklich nicht sehr zum Scherzen aufgelegt. Und so fing ich an zu erzählen. Natürlich ließ ich einige der intimeren Details aus, aber am Ende hatte ich meine Freundinnen überzeugt. Sie freuten sich für mich und wieder kam diese Knuddelei. Aber am Ende stimmte ich in ihr Lachen mit ein.

Wenn aus Feindschaft Liebe wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt