Die Rache ist mein

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Der restliche Januar verlief immer nach dem gleichen Schema ab: Schule, lernen, Quidditch, Draco, Schule, lernen, Quidditch, Draco.
Ich wusste irgendwann nicht mehr, wo mir der Kopf stand. Schon nach zwei Wochen Schule war ich völlig gerädert. In der Nacht träumte ich wirres Zeug von Snape, der mich auf einem Besen jagte, bis hin zu Draco, der mich auf Professor McGonagalls Schreibtisch liebte. Wobei ich dazu sagen muss, dass meine Sexträume immer noch kurz vor dem Highlight aufhörten.
Der Unterricht wurde auch immer schwerer. In Kräuterkunde behandelten wir Pflanzen, die gefährlicher waren denn je (beinahe hätte mir eine Gemeine Azure die Hand abgebissen), in Zaubertränke sollten wir ein eigenes Gift und das dazu passende Gegengift entwickeln (wie, was, wo, ich habe keinen Plan), in Zauberkunst mussten wir inzwischen Steine, Kissen und anderes Zeug zum sprechen und zum laufen bringen und auch Snape war gemeiner denn je. Er hatte beschlossen, uns am Ende des Trimesters alle im Duellieren zu prüfen. Wir gegen ihn. Wenn wir länger als 10 Sekunden überleben, bekommen wir eine einigermaßen passable Note.
Mein bestes Fach war immer noch Verwandlung, was mich sehr wunderte, denn früher war ich nie so gut. Ich war mittlerweile (zu Hermines Leidwesen) zur Klassenbesten mutiert. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum, aber mir fiel es einfach nicht schwer, meinen Tisch in einen Golden Retriever zu verwandeln oder irgendwelche Stühle aus dem Nichts herauf zu beschwören. Vielleicht lag es daran, dass ich in Myrtes Klo des öfteren üben konnte, wenn Draco zu spät kam, ich weiß es nicht. Hermine war trotzdem sauer auf mich, aber da kann ich doch nichts dafür. Aber irgendwie tat es mir auch mal gut, in irgendetwas die beste zu sein. Wobei... bei der Handarbeit war ich es ja, laut Draco.
Doch trotz allem war ich einfach nur fertig und zu allem Übel hörten, neben diesem wirren Zeug, die MacBrian-Träume nicht auf. Ich wusste einfach nicht, warum mich diese Scheiße, Entschuldigung, einfach nicht los ließ. Ich war doch so glücklich mit Draco und dachte unter Tags gar nicht daran. Doch in der Nacht wachte ich oft schweißgebadet auf, weil ich wieder einmal in diesem Gebüsch war und mich nicht wehren konnte. Was wäre gewesen, wenn Draco nicht auf einmal aufgetaucht wäre? Hätte David es dann knallhart durch gezogen? Oder wäre er vorher wieder gekommen, so wie letztes Jahr, als er mich nur kurz berührt hatte?
Ich musste etwas dagegen tun und zwar schnell. Wenn ich noch ein paar Nächte hintereinander so schlecht schlief, dann konnte ich mich gleich zum Krankenflügel schleppen. Dann würde ich irgendwann nämlich die Flügel strecken.
Meine Freunde und auch Draco machten sich enorme Sorgen um mich.
"Kate", sagte mir Hermine eines Sonntagsnachmittags Anfang Februar, "das kann nicht so weiter gehen. Ich weiß nicht, ob Du es schon bemerkt hast, aber Du hast in den letzten Wochen total abgenommen. Außerdem wälzt Du Dich jede Nacht in Deinem Bett herum. Wir müssen endlich etwas unternehmen. Du musst diesem Mist ein Ende setzen."
"Aber ich weiß nicht wie, Hermine", antwortete ich und beugte mich wieder über meinen Zaubertrankaufsatz, den ich bis morgen fertig haben musste. Ich wusste, dass er nicht gut werden würde, aber was soll's. Eine schlechte Note war schon nicht so schlimm, das konnte ich verkraften. Dadurch würde ich nicht gleich abrutschen.
"Du musst Dich endlich an diesem Mistkerl rächen", seufzte Hermine. "Das wird Dir sicher helfen. Aber mir ist leider noch nichts eingefallen. Ich habe schon die halbe Bibliothek umgegraben, aber bisher noch nichts gefunden!"
"Ich habe auch keine Ahnung..."
Da kratzte etwas am Fenster und Hardes saß davor. Ich ließ ihn herein und nahm den Brief an mich, den er im Schnabel trug.
"Danke, Süßer", lobte ich ihn und gab ihm noch einen Eulenkeks, dann flog er auch schon wieder davon.
Ich entrollte das Pergament und las Dracos Nachricht.

Hallo Liebe meines Lebens,
wie geht es Dir?
Wollen wir uns heute Abend treffen? Mir hat es gestern so gut gefallen, dass ich Dich schon wieder brauche. Du bist einfach meine Droge und ich bin süchtig nach Dir.
Und Du fehlst mir.
Ich liebe Dich, D.

"Draco", fragte Hermine.
"Ja, er..."
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Draco, natürlich. Wieso war mir das denn nicht schon vorher eingefallen? Ich war ja so was von bescheuert. Die Lösung meines Problems lag die ganze Zeit direkt vor meiner Nase und ich hatte sie total übersehen. Mein Gott, Katherine, das liegt daran, dass Du nur an das eine denkst. Aber das würde MacBrian mit Sicherheit kurieren. Der war so eitel... das musste einfach klappen. Ich konnte jetzt schon sein Gesicht vor mir sehen. Gigantisch! Ach, ich war ja so gut, mal von der Tatsache abgesehen, dass ich über einen Monat gebraucht hatte.
"Kate, was ist mit Dir", unterbrach Hermine meine Gedankengänge.
"Hermine, ich habe gerade DIE Lösung gefunden. Das ist auch ganz einfach, nur ein kleiner Zauber, wenn ich es mir recht überlege."
"Ich verstehe nur Bahnhof."
"Mein Problem mit MacBrian."
Ihr Gesicht hellte sich auf.
"Du hast etwas gefunden? Dann schieß mal los..."
"Also, es ist ganz einfach..." Und ich beugte mich zu ihr und flüsterte ihr meinen Plan ins Ohr.

Wenn aus Feindschaft Liebe wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt