"Happy Birthday", hallte ein Schrei durch den Gemeinschaftsraum.
Ich saß sofort senkrecht im Bett. Wie, was, wo, hä? Was geht denn jetzt ab?
Vor mir standen Ginny und Hermine und beide hatten Päckchen in der Hand. Ich sah zum Fußende meines Bettes und da lag ein ganzer Haufen von Geschenken. War es denn wirklich schon soweit? Hatte ich wirklich schon Geburtstag? Werde ich tatsächlich schon 17? Und waren tatsächlich schon zwei Wochen seit meinem Gespräch mit Severus Snape vergangen? Ich war noch sehr vernebelt vom Schlafen.
Die letzten zwei Wochen war ich kaum zur Ruhe gekommen. In der Nacht hatte ich mich im Bett umher gewälzt und ständig hatte ich Angst, auf einmal von hinten gepackt und entführt zu werden.
In Sachen Trennung oder nicht, war ich aber immer noch nicht weiter gekommen. Draco dagegen war aber immer noch felsenfest davon überzeugt, dass das alles nur ein übles Gerede von Snape war.
"Du wirst schon sehen, er wird nicht zum Dunklen Lord rennen", meinte er immer wieder. "Dazu war er nach unserem Gespräch viel zu beunruhigt. Wir bleiben für immer zusammen, Katherine, das verspreche ich Dir hoch und heilig. So lange ich lebe, kann mich nichts von meiner Liebe zu dir abbringen. Vertraue mir einfach."
So gern ich das auch tun würde, aber... Ich vertraute zwar Draco, aber Snape nicht.
Wieder schaute ich verschlafen zu meinen Freundinnen, die mich grinsend anschauten. Dann kamen sie zu mir und fielen mir nacheinander um den Hals. Ich hasse diese Knuddelei, es sei denn, es ist jemand ganz bestimmtes, der mich umarmt und küsst.
"Alles Liebe zum Geburtstag, Kate", meinte Hermine und gab mir mein Geschenk. Ich öffnete es und ein kleines Körbchen fiel mir in den Schoß. Ich hob den Deckel an und fand darin allerlei Badezusatz, Kerzen, einen Liebesfilm und so weiter.
"Das ist ein Entspannungsset für Dich", sagte Hermine erklärend. "Also, falls Du in den Ferien mal wieder alleine bist oder so, dann kannst Du Dir einmal Zeit für Dich nehmen. Mir ist einfach nichts besseres eingefallen. Du bist einfach so schwer zu beschenken."
"Danke, Hermine, dass ist toll." Ich freute mich wirklich darüber. So etwas kann man als Frau schließlich immer gut gebrauchen.
Dann war Ginny an der Reihe. Sie schenkte mir eine neue kleine Handtasche, denn meine fiel beinahe auseinander.
"Danke, Mädels", sagte ich dankbar und umarmte jede von ihnen. "Das ist wirklich lieb von euch."
Und dann stürzte ich mich auf meine anderen Geschenke. Von den Weasleys bekam ich ein riesen Fresspaket mit selbst gebackenen Pasteten und Kuchen (juhu, ich darf fett werden), von Harry einen neuen Besenkompass, Ron schenkte mir Scherzartikel aus dem Geschäft seiner Brüder, meine Großeltern schickten mir ein Kuvert voll Geld (ist immer zu gebrauchen) und meine Eltern schenkten mir eine kleine zierliche magische Uhr. Das ist einfach so Brauch in der magischen Welt.
"Also, Mädels, dann machen wir uns mal auf den Weg zum Frühstück, oder", seufzte ich schließlich. Vor meinem Date mit Draco, hatte ich schließlich noch einen ganzen Schultag zu überstehen, inklusive Verteidigung gegen die dunklen Künste. Würg!!!Irgendwie überlebte ich den Tag. Ich musste ungefähr zwei Millionen Glückwünsche und eine extrem peinliche Situation überleben. Meine Mutter war doch tatsächlich auf die glorreiche Idee gekommen, mir einen Heuler zu schicken. Und so sangen sie und mein Vater mitten in der Großen Halle "Happy Birthday", während die Leute um mich herum lauthals lachten und in ihre Müslischüsseln spuckten. Ich lief knallrot an und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Wie war sie nur auf diese bescheuerte Idee gekommen? Der würde ich noch etwas erzählen. Ich lasse es mir doch nicht gefallen, dass sie mich vor der ganzen Schule blamiert. Ich ließ meinen Kopf auf den Tisch knallen und versuchte mich zu verstecken. Einzig und allein Dracos Blick, den er mir zuwarf, ließ mich diesen Moment überleben.
In Verteidigung gab es wieder einmal einen Überraschungstest. Snape schien mich echt zu hassen, aber ich glaube, es lief ganz gut.Gott sei Dank bekamen wir heute wenige Hausaufgaben, denn heute kam ich sicher nicht dazu, viel für die Schule zu tun. Der heutige Abend würde nur meinem Schatz und mir gehören. Er hatte irgendeine Überraschung geplant, soviel wusste ich, aber was das genau war, konnte ich nicht sagen.
Den ganzen Tag über beschlich mich eine gewisse Nervosität, aber ich konnte nicht sagen, warum.
Auf meine Fragen, was er denn für meinen Geburtstag geplant hatte (und ich hatte ihn deswegen wirklich gelöchert), antwortete Draco immer nur mit "Wart's ab" oder "Du wirst schon sehen". Das machte mich wahnsinnig. Ich hatte ihn sogar mit dem Zauberstab bedroht, aber das hatte alles nichts geholfen. Draco hatte geschwiegen, wie ein Grab. Eins musst man ihm wirklich lassen, er konnte wirklich Geheimnisse für sich behalten.
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Wenn aus Feindschaft Liebe wird
FanficDie 16-jährige Katherine tritt ihr sechstes Schuljahr in Hogwarts an. Von dem Wunsch beseelt, eines Tages eine Aurorin zu werden, versucht sie alles, um diesen Traum zu verwirklichen. Das klappt soweit auch ganz gut, wäre da nur nicht ihr Erzfeind D...