Draco brachte mich selbstverständlich zurück zum Gryffindorturm, wir gingen Hand in Hand, versteht sich. Es war schon ziemlich spät, die Große Halle war menschenleer, denn der Ball war bereits vorüber. Wir hatten die ganze Zeit auf der Bank draußen geknutscht. Es war wunderschön gewesen. Auf dem Rückweg wären wir beinahe von Filch erwischt worden, aber Draco zog mich gerade noch rechtzeitig in eine Nische. Dort standen wir eng aneinander gedrängt und wir spürten beide eine gewisse Erotik. Draco schlang sofort wieder die Arme um mich und küsste mich. Ich wollte mich gar nicht von ihm lösen, aber Draco war vernünftiger und zog mich weiter.
"Komm schon, Katherine, Du musst morgen früh raus", versuchte er mich zu überreden, als ich mich weigerte, weiterzugehen. "Sei ein braves Mädchen. Wir sehen uns ja morgen wieder. Wir treffen uns doch im Zug, oder?"
"Wie willst Du denn das anstellen, ohne dass wir gesehen werden", fragte ich ihn. Wir hatten beschlossen, unser neues Glück erst einmal zu genießen, aber es sollte vorerst keiner erfahren. Gut, Hermine konnte ich es, glaube ich, erzählen. Ich würde sonst platzen.
"Na ja, romantisch wird es nicht gerade", antwortete Draco. "Aber Du hast doch nichts gegen die hinterste Zugtoilette, oder?"
"Mit Dir, auf dem Klo? Aber immer doch. Das ist sexy!"
Sicher, ich war geschockt, aber mir war es echt egal, wo wir uns trafen, Hauptsache ich konnte meinen Draco sehen und ihn küssen.
Draco lachte und zog mich an der Hand weiter. Dann kamen wir am Portrait der Fetten Dame an.
"Katherine, Dir geht es auch wirklich gut", wollte Draco wissen. Er fragte das so ungefähr alle zehn Sekunden. Er machte sich große Sorgen, und auch Vorwürfe, wegen der Sache mit MacBrian. Ich war auch total fertig deswegen, aber die Sache, dass ich jetzt (seit ungefähr drei Stunden) mit Draco zusammen war, half mir darüber hinweg.
"Ja, es geht mir gut", seufzte ich, schon leicht genervt. Ich hatte diese Frage schon 10.000 Mal beantwortet. "Draco, ich weiß, die Sache ist schlimm und ich bin auch total aufgewühlt, aber, keine Ahnung, ich habe das in meinem Gedächtnis weit nach hinten geschoben. Du bist mir erst einmal wichtiger. Ich möchte jede Sekunde mit Dir genießen und nicht ständig an MacBrian denken müssen."
"Okay, mein Schatz", sagte Draco und gab mir ein Küsschen auf den Mund. "Aber ich schwöre Dir, wenn mir dieser.... dieser.... über den Weg läuft, den kastriere ich und bringe ihn dann um."
"Das wirst Du schön bleiben lassen, Draco Malfoy", schimpfte ich. "Der Kerl ist es nicht wert, dass Du Dir die Finger an ihm schmutzig machst. Außerdem musst Du ja für mich etwas übrig lassen. Ich übernehme den Fall persönlich, Mister!"
"Das ist mein Mädchen", lachte Draco. "Übrigens hast Du einen ganz schön harten Schlag. Meine Nase war gebrochen. Aber ich habe sie schon wieder geheilt."
"Tut mir leid."
"Ist ja schon gut. Ich kann Dich ja verstehen. Und jetzt, ab ins Bett mit Ihnen, Miss Miller."
"Jawohl, Professor Snape."
Wieder lachten wir und küssten uns. Es war so schön, dass ich gar nicht aufhören wollte. Aber Draco war wieder vernünftiger und schob mich sanft von sich.
"Gute Nacht, meine süße Katherine", flüsterte er mir ins Ohr. "Schlaf gut und träum was schönes!"
"Das werde ich", antwortete ich ihm und dachte dabei sofort an meine Träume mit ihm. "Gute Nacht, mein Draco!"
"Ich liebe Dich", sagte er noch, drehte sich um und machte sich auf den Weg, den Gang hinunter. Ich weckte die Fette Dame und schlüpfte dann durchs Porträtloch."Da bist Du ja endlich", schrie Hermine laut durch den Schlafsaal.
Sie kam auf mich zu und fiel mir um den Hals.
"Hermine, langsam", krächzte ich. "Du erwürgst mich. Könntest Du außerdem etwas leiser sein? Die anderen schlafen doch sicher schon."
"Nein, tun sie nicht, die sind noch gar nicht da."
"Wie?"
"Ich war die erste, die hier war und Du bist die zweite. Na ja, Parvati ist sicher mit Davidson zusammen und Lavender wird bei...."
Sie brach ab und ich konnte sehen, wie sehr ihr der Gedanke, dass Lavender bei Ron war, weh tat. Daher versuchte ich, sie abzulenken.
"Möchtest Du eigentlich wissen, was alles passiert ist", fragte ich sie.
"Au ja", und sofort hellte sich ihr Gesicht auf.
Also erzählte ich ihr alles, angefangen von dem Treffen mit Draco auf dem Klo, über den Spaziergang mit MacBrian bis hinzu Dracos und meinem ersten Kuss.
Zuerst reagierte Hermine geschockt, wegen David, aber als ich zu Draco und unseren Küssen kam, reagierte sie so, wie ich erwartet hatte.
"Ist das süß", rief sie begeistert. "Zuerst rettet er Dich und dann gesteht er Dir seine Liebe. Das ist ja wie in einem Hollywoodfilm. Aber sei mal ehrlich, Kate, wie geht es Dir wirklich wegen MacBrian? Ich will ja nichts sagen, aber ich habe Dich gewarnt."
"Ja, ich weiß, Hermine und ich kann Dir sagen, mir geht es nicht ganz so gut, wie ich es Draco vielleicht gesagt habe. Also, wenn er da ist, geht es mir schon gut, aber wenn ich jetzt so auf dem Bett sitze... ich kann nicht aufhören an das alles zu denken. Es war so furchtbar. Ich glaube, ich kann erst damit aufhören, wenn ich etwas dagegen unternommen habe."
"Und was willst Du...?"
"Dazu bräuchte ich Deine Hilfe."
"Alles klar", lachte Hermine. "Ich lasse mir etwas einfallen. MacBrian wird noch sein blaues Wunder erleben."
"Danke, Hermine."
"Kein Thema. Aber jetzt sag schon... Wie küsst Draco Malfoy denn so?"
"Himmlisch. Es ist wie in meinen Träumen. So zart und weich und.... ich kann es gar nicht beschreiben."
"Also, bist Du jetzt glücklich?"
"Und wie. Wäre da nicht diese dumme Sache mit MacBrian, dann könnte ich die ganze Welt umarmen. Wir treffen uns morgen oder, besser gesagt, heute im Schulzug wieder."
"Und wie, bitte, willst Du das anstellen? Ich meine, ohne dass es Harry, Ginny und Ron merken."
Ich lächelte Hermine ganz süß an und zwinkerte ihr einmal kurz zu.
"Oh nein, Katherine Jane Miller, das kommt überhaupt nicht in Frage", protestierte sie. "Ich lüge schon hier in Hogwarts die ganze Zeit für Dich. Zwing mich nicht, das auch noch im Zug zu tun. Nur über meine Leiche!"
"Aber Hermine", flehte ich. "Bitte, bitte, bitte, bitte!"
"Nein, Kate. Außerdem, wie soll ich das denn anstellen?"
"Dir wird wird schon irgendetwas einfallen. Du bist doch nicht umsonst die beste unseres Jahrgangs (Honig ums Maul schmieren ist nie schlecht). Sag meinetwegen, ich hätte eine Magen-Darm-Grippe und hänge kotzend über der Kloschüssel. Aber ich will mich mit Draco treffen und ohne Deinen Grips und Deine Hilfe, geht das nicht. BIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITTEEEEEEEEEEE, Hermine, BIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITTEEEEEEEEEEEEEEE!"
Sie seufzte einmal tief und ich sah, dass ich gewonnen hatte. Yeah!!!
"Also gut", sagte sie. "Aber nur, wenn du mir versprichst, Dir bis nach den Ferien was anderes einfallen zu lassen."
"Danke, Hermine, vielen, vielen Dank. Und ich verspreche es hoch und heilig!"
Jetzt war ich es, die ihr um den Hals fiel. Und ich gab ihr noch mehrere Bussis auf die Wange.
"Ja, ja, ja, ist schon gut, Kate", meinte sie nach einer Weile. "Das ist aber das letzte Mal, okay? Und jetzt sollten wir wirklich schlafen gehen. Wir müssen sowieso in vier Stunden schon wieder aufstehen."
Wir wünschten uns noch eine "Gute Nacht" und legten uns in unsere Betten.
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Wenn aus Feindschaft Liebe wird
FanfictionDie 16-jährige Katherine tritt ihr sechstes Schuljahr in Hogwarts an. Von dem Wunsch beseelt, eines Tages eine Aurorin zu werden, versucht sie alles, um diesen Traum zu verwirklichen. Das klappt soweit auch ganz gut, wäre da nur nicht ihr Erzfeind D...