„Ab ins Bett mit Ihnen, Mrs Malfoy!"
Draco hatte mich den ganzen Weg von Severus' Büro in den Raum der Wünsche auf seinen Händen getragen, aber erst als wir sicher sein konnten, dass kein Schüler mehr auf den Gängen unterwegs war. Sprich nach der Nachtruhe. Ich hatte mich an seinen Hals geschmiegt und tief seinen Duft eingeatmet. Das war einfach die beste Medizin. Aber ich kannte noch eine bessere.
„Aber ich bin noch gar nicht müde", jammerte ich, nachdem er mich auf dem gigantischen Himmelbett abgelegt hatte, in dem wir auch schon unsere erste Nacht miteinander verbracht hatten.
Ich zog Draco zu mir und wollte ihn küssen. Doch er blockte schnell ab.
„Du hast doch gehört, was Severus gesagt hat", meinte er neunmalklug. „Du sollst Dich schonen."
„Ich fühle mich aber schon viel besser, jetzt nachdem Du da bist."
„Nein, Katherine. Bitte, sei vernünftig. Du wärst heute beinahe gestorben. Ich möchte, dass Du Dich ausruhst."
„Man kann es auch übertreiben. So schlimm war es schließlich auch wieder nicht!"
„Du hast ja keine Ahnung. Du hast nicht mehr geatmet und Dein Herzschlag war auch schon ziemlich schwach. Ich musste Dich sogar beatmen, während Severus Dich geeilt hat. Und jetzt leg Dich gefälligst hin!"
Doch ich dachte gar nicht daran.
„Draco, es geht mir gut. Ich spüre schon überhaupt nichts mehr. Bitte, Du kannst mich doch wenigstens küssen oder anfassen."
„Wir wissen beide worin das enden würde, Katherine und dieses Risiko möchte ich lieber nicht eingehen."
„Wäre das denn so schlimm? Hast Du mich denn gar nicht vermisst?"
„Doch, sogar mehr als Du ahnst. Ich möchte trotzdem vorsichtig sein."
Er strich mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und das allein reichte aus, dass ich sofort in Flammen stand. Ich wollte ihn, jetzt und hier, denn es war einfach schon zu lange her. Und es war mir, verdammt nochmal, scheißegal, ob ich heute beinahe abgekratzt wäre oder nicht. Dieser Moment war doch entscheidend und jetzt fühlte ich mich prima. Na ja, bis auf eine klitzekleine Kleinigkeit. Ich fühlte mich zurück gewiesen und das passte mir überhaupt nicht.
Ich seufzte. Ich brauchte eine Möglichkeit, wie ich Draco verführen konnte, aber mir wollte partout nichts einfallen. Kaum hatte ich den Gedanken jedoch zu Ende gedacht, erschien in der Ecke eine Stereoanlage. Was sollte ich denn jetzt bitte mit Musik? Das würde mich doch in keinem Fall weiter bringen. Oder etwa doch? Ein Gedanke nahm in meinem Kopf Gestalt an. Ich spürte wie sich die Hitze in meinen Wangen ausbreitete. Das konnte ich doch nicht machen, oder? So etwas hatte ich noch nie getan. Und es war so... peinlich. Aber wer bekanntlich nichts wagt, der nichts gewinnt (Ich klang wirklich schon wie meine Mutter).
„Was machst Du da", fragte Draco, als ich aus dem Bett stieg, auf dem er selbst immer noch lag. „Du sollst Dich doch hin legen und entspannen."
„Ich möchte nur ein wenig Musik hören, mehr nicht. Ist das jetzt etwa auch schon verboten?"
„Aber ich kann doch die..."
„Ich werde doch wohl noch in der Lage sein, eine Stereoanlage zu bedienen. Ich muss doch nur auf einen Knopf drücken, oder traust Du mir das etwa nicht zu?"
„Ist ja gut. Kein Grund, sich gleich aufzuregen."
Ich untersuchte die Anlage und fand schnell heraus, dass sich bereits eine CD im Laufwerk befand. Hastig drückte ich auf „Play", bevor ich es mir noch anders überlegen konnte. Augen zu und durch!
Es ertönte ein Bigband-Intro, gefolgt von einer kratzigen Männerstimme. Baby, take of your coat? Na, das passte ja.
Langsam ging ich zum Bett und blieb etwa einen halben Meter davor stehen. Draco lag immer noch darauf und beobachtete mich neugierig. Langsam fing ich an mich im Rhythmus der Musik zu bewegen.
„Was machst Du da, Katherine", wollte er wissen. „Das sieht mir nicht nach Ausruhen aus."
„Severus hat nur gesagt, dass ich mich schonen soll, nicht, dass ich die ganze Zeit im Bett liegen muss. Außerdem, was ist denn gegen ein bisschen tanzen einzuwenden?"
„Das sieht mir aber nicht nach 'ein bisschen tanzen aus'."
„Och, ich mache es mir doch nur ein bisschen bequem. Ich kann doch nicht in diesem Kleid schlafen gehen."
Ich öffnete die Schnalle meines Gürtels und ließ ihn zu Boden fallen. Dann griff ich an die Seite meines schwarzen Strickkleides und öffnete Millimeter für Millimeter den Reißverschluss. Ich schlüpfte so elegant wie möglich aus den Ärmeln und, schwudiwupp, lag das Kleid beim Gürtel, so dass ich nur noch in meiner schwarzen Spitzenunterwäsche und meinen schwarzen Lederstiefeln vor meinem Liebsten stand. Seine Augen wurden immer größer und ich sah ganz deutlich die Lust darin aufflackern.
„Katherine, was treibst Du da nur", wollte er wissen, doch seine Stimme hatte schon den, mir nur allzu bekannten, rauen Unterton angenommen. „Du solltest dringend ins Bett."
„Oh, genau das habe ich auch vor, mein Liebster", antwortete ich so verführerisch wie möglich. „Ich ziehe mich doch nur aus, um es gemütlich zu haben."
Nun war der BH an der Reihe. Ich öffnete ihn mit einer Hand und glitt aus den Trägern heraus. Auch er landete neben mir. Draco hielt es nicht mehr auf dem Bett aus. Er setzte sich kerzengerade an dessen Rand, genau mir gegenüber.
Fehlte noch das letzte Stück, der schwarze Tanga. Doch als ich ihn auf den Boden werfen wollte, kam mir eine zündende Idee. Ich warf ihn in Dracos Richtung, der ihn gekonnt auffing.
„Ein kleines Souvenir gefällig", fragte ich kokett.
Und das war der Auslöser. Draco schnappte mich und zog mich auf seinen Schoß. Dann gab er mir einen innigen Zungenkuss. Innerlich triumphierte ich. Ha, ich hatte es geschafft.
„Du bist unmöglich, Katherine", stöhnte Draco, als er sich kurz von mir löste. „Ein richtig kleines Biest bist Du. Wie soll ich Dir denn bitte widerstehen, wenn Du Dich einfach vor mich hinstellst und Dich nackt ausziehst?"
„Tja, das sind nun mal die Waffen einer Frau!"
Er kuschelte sich zwischen meine Brüste und sog tief meinen Duft ein.
„Hast Du eigentlich eine Ahnung, wie betörend Du riechst? Ich möchte Dich auf der Stelle vernaschen."
„Dann mach es doch einfach!"
„Mit dem größten Vergnügen."
Dann nahm er meine rechte Brustwarze in den Mund und begann langsam und bedächtig daran zu saugen, während er die linke zwischen seinen Fingern zwirbelte. Ich warf den Kopf in den Nacken und stöhnte auf. Das tat ja so was von gut. Davon wollte ich unbedingt mehr. Ich wollte endlich seine nackte Haut auf meiner spüren.
Ich griff an seine Hüfte und zog ihm seinen Pullover aus. Dann presste ich meine Brüste eng an seinen nun nackten Oberkörper, während ich ihn wieder auf den Mund küsste und mit meiner Zunge über seine strich.
„Oh, Katherine", stöhnte Draco auf. „Ich halte es nicht mehr lange aus. Ich will unbedingt in Dir sein. Jetzt sofort!"
Er schob mich kurz zur Seite, um sich seiner Hose zu entledigen. Ich wollte mir gerade meine Stiefel ausziehen, als er mich zurück hielt.
„Untersteh Dich", meinte er warnend. „Die behältst Du schön an."
„Ist das Dein Ernst", fragte ich nicht ganz überzeugt.
„Oh ja, das ist wahnsinnig sexy."
Dann setzte er sich wieder an den Bettrand und zog mich zurück auf seinen Schoß und zwar so, dass ich rittlings auf ihm saß. Langsam und vorsichtig, um auch ja den Augenblick zu genießen, drang er in mich ein. Und stöhnte laut auf.
„Wie, schon vorbei", wollte ich erschrocken wissen.
Oh nein, bitte nicht. Ich war doch noch überhaupt nicht so weit. Auch wenn ich brannte, weil ich tierisch heiß war, aber so schnell war ich nun auch wieder nicht.
„Nein, Katherine, es ist nur, Du fühlst Dich so unglaublich gut an. Du bist einfach der Wahnsinn."
Na, Gott sei gepriesen.
Ich küsste ihn drängend auf den Mund und übernahm dann die Führung. Ich würde mir jetzt genau das holen, wonach ich mich schon seit 10 Wochen sehnte. Ich wurde immer erregter, als Draco schließlich erneut stöhnte.
„Katherine, bitte.. ich... AAAH... ich... kann... AH... nicht mehr!"
Das brachte mich letztendlich zum Höhepunkt. Zu sehen, wie erregt Draco war und das wegen MIR, das war einfach zu viel. Ich presste mich an ihn und krallte meine Hände in sein Haar. Doch ich hörte nicht auf mich zu bewegen, bis auch er schließlich Erlösung fand.
Schnell atmend saßen wir uns Gegenüber, Stirn an Stirn, er immer noch in mir. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir runter gekommen waren und in der Lage waren, uns ins Bett zu kuscheln. Ich legte den Kopf auf seine Brust und Draco nahm mich fest in den Arm.
„Du hast mir so gefehlt, Katherine", flüsterte mein Schatz und drückte mich fest an sich.
„Du mir auch."
„Ich kann Dir gar nicht sagen, wie viel Angst ich heute um Dich hatte. Dich da so liegen zu sehen... Das hat mich so an letzten Sommer erinnert, als ich Dich schon einmal beinahe verloren hatte. Entschuldige, dass ich jetzt davon anfange, aber ich möchte einfach, dass Du weißt, wie ich mich fühle."
„Es tut mir leid, Draco."
„Was denn?"
„Dass ich nicht vorsichtig war und nicht gleich zu Severus gegangen bin. Ich wollte Grace einfach helfen, verstehst Du? Aber ich verspreche Dir, in Zukunft werde ich besser auf mich Acht geben. Ich möchte nicht, dass Du so etwas noch einmal erleben musst."
„Ich glaube, ich habe mich so eben verhört. Du ENTSCHULDIGST Dich, weil Du denkst, Du hättest einen Fehler gemacht. Das muss ich echt in meinen Kalender schreiben."
„Du hast doch gar keinen. Und eine Uhr übrigens auch nicht."
„Hör zu, mein Schatz, es tut mir leid, dass ich heute zu spät gekommen bin. Ich hatte noch etwas wichtiges zu erledigen."
„Was denn?"
„Ich... kann Dir das nicht sagen, okay? Es wurde mir verboten, deswegen kann ich es auch nicht aussprechen, verstehst Du? Ein Zauber hindert mich daran."
„So wie der Fidelius-Zauber?"
„So ähnlich. Nur dass in meinem Fall die Konsequenzen viel heftiger sind. Du hast heute einen Einblick bekommen, wie die ungefähr aussähen."
Mir wurde schlecht. Ich wollte nicht mehr an heute denken. Diesen Tag würde ich nach ganz weit hinten in meinem Gedächtnis verbannen.
„Du solltest jetzt schlafen, Katherine. Es war ein langer Tag für Dich."
Er beugte sich zu mir hinüber und gab mir noch einen letzten Kuss.
„Schlaf gut, meine Liebe. Ich liebe Dich."
„Ich liebe Dich auch, Draco!"
Ich kuschelte mich an seine Brust und war nach wenigen Augenblicken eingeschlafen.
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Alles nur aus Liebe
FanfictionDie Geschichte von Kate und Draco geht weiter! (Erster Teil: Wenn aus Feinschaft Liebe wird) Kate ist gezeichnet von ihrem tragischen Verlust. Das und die Tatsache, dass sie einen Weg zu finden versucht, wieder mit ihrem Verlobten Draco zusammen zu...