Gefährliche Reise

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„WAAAAS", ertönte Voldemorts lauter Schrei und ich zuckte erschrocken zusammen.
„H...H...Herr", stotterte mein Schwiegervater. „Es tut mir leid. Mehr weiß ich im Moment auch nicht, aber...
„WAS HABEN SIE GESTOHLEN, LUCIUS", brüllte Voldemort und ich machte einen Satz zurück. So wütend hatte ich meinen Herren noch nie gesehen. Und ich war immer noch in seiner Reichweite. Ich wollte nichts anderes, als hier weg. Und mich anziehen, nicht zu vergessen.
„Es ist Greyback und seinen Jungs gelungen, einige von den Verrätern hierher zu bringen. Sie warten bereits unten auf Euren Verhör, Mylord", war Lucius' Antwort.
„Ich komme sofort", sagte mein Herr immer noch tobend.
Dann nahm er seinen Zauberstab vom Nachttisch (Hatte er denn einen neuen? Den kannte ich gar nicht) und schwang ihn in der Luft. Sofort war er in seinen altbekannten Umhang gekleidet. Halleluja, diesen Anblick, Voldemort halbnackt, hätte ich nicht mehr eine Sekunde länger ertragen.
Doch mein Herr trat noch einmal an mich heran und fuhr mit seinem spinnenartigen Zeigefinger über meine linke Wange.
„So schade", flüsterte er. „Aber ich muss mich jetzt darum kümmern. Das verstehst Du doch sicher, Katherine, oder?"
Ich begriff zwar kein einziges Wort, aber nickte trotzdem. Ich war einfach nur froh, dass wir unterbrochen worden waren.
„Wir werden dies ein anderes Mal nachholen", fuhr mein Herr fort. Mit Sicherheit nicht. Noch einmal würde ich das nicht über mich bringen. „Ich möchte, dass Du jetzt nach unten gehst und Dich anziehst. Dann wirst Du zu mir in den Saal kommen. Ich möchte, dass Du bei dem Verhör dabei bist. Ich will, dass Du mit eigenen Augen siehst, wozu Lord Voldemort fähig ist. Verstanden?"
„J... Ja, Mylord", hauchte ich ängstlich. „Ich bin in ein paar Minuten bei Euch."
Vorher hatte ich jedoch das dringende Bedürfnis zu duschen, auch wenn ich das heute schon zweimal getan hatte.
„Sehr schön. Draco, Du kümmerst Dich um Deine Frau und begleitest sie dann."
„Sehr wohl, mein Herr", antwortete mein Liebster und trat an meine Seite.
Voldemort und mein Schwiegervater verließen das Schlafzimmer und ich konnte einfach nur dastehen und Löcher in die Luft starren. Ich begann am ganzen Körper zu zittern. Erst jetzt wurde mir die volle Tragweite meines Handelns bewusst. Ob bewusst oder unbewusst - natürlich letzteres, Du dumme Nuss - hatte Harry mich vor dem Schlimmsten bewahrt. So konnte ich mir wenigstens selbst noch ins Gesicht schauen. Auch wenn ich jetzt keinen Schritt weiter war, was das Thema Freiheit anging. Aber was hatte Harry denn im Verlies der Lestranges zu suchen gehabt? Was wollte er dort?
„Katherine", ertönte Dracos Stimme vorsichtig neben mir. „Geht es Dir gut?"
Ich sah, dass er leicht meinen Arm berührte, aber ich spürte es ja nicht. Doch genau jetzt wollte ich etwas fühlen, deswegen zog ich meinen Zauberstab aus der Tasche meines Morgenmantels und murmelte den Gegenzauber. Sofort überlief ein heißes Kribblen meinen ganzen Körper und das nächste, was ich fühlte war Dracos Hand auf meinem Ellenbogen.
„Ja, es... es geht mir gut", erwiderte ich.
„Was... ich meine... ist..." Mein Schatz konnte den Satz nicht beenden.
„Es ist nichts passiert. Ihr seid gerade noch rechtzeitig gekommen, bevor er mich küssen konnte."
Mein Ehemann packte mich und riss mich in eine stürmische Umarmung. Er drückte mich ganz fest an sein Herz, genau das, was ich jetzt brauchte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und presste mich fest an ihn.
„Ich bin ja so froh", meinte Draco und streichelte mir sanft über den Rücken. „Ich bin beinahe verrückt geworden da draußen. Ich lasse Dich nie wieder los und werde alles tun, um Dich zu beschützen. Das verspreche ich Dir."
Ich schluchzte leise. Die Tränen, die sich aufgestaut hatten, suchten sich ihren Weg nach draußen.
„Was kann ich Dir gutes tun, meine Liebe?"
„Ich... weiß nicht... Ich glaube, ich brauche... ganz dringend eine Dusche."
„Natürlich. Ich bringe Dich sofort nach unten."
Er hob mich auf seine starken Arme.
„Ich kann doch selber laufen", sagte ich und kuschelte mich aber an seine Schulter.
„Lass mich bitte diesen einen Gefallen für Dich tun. Ich liebe es, Dich auf Händen zu tragen."
„Bin ich Dir denn nicht zu schwer?"
„Noch nicht, meine Liebe." (NOCH nicht???)
Er hauchte mich mir einen Kuss auf die Stirn und trug mich dann nach unten in unser Schlafzimmer.

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