Gute Nachricht mit Folgen

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Ich landete im Vorgarten des Fuchsbaus und machte mich sofort auf den Weg nach drinnen. In der Küche war niemand, aber aus dem Wohnzimmer waren deutlich Stimmen zu hören. Ich ging durch den Türbogen, der in den Raum führte und da saßen sie alle versammelt. Mr und Mrs Weasley, Ginny, Remus und Tonks. Sie redeten wild durcheinander und wirkten aufgeregt.
„Hallo, hier bin ich wieder", sagte ich laut und sah, wie sie alle zusammen zuckten.
„Kate, da bist Du ja", rief Mrs Weasley, sprang vom Sofa auf und kam zu mir herüber gelaufen um mich in eine stürmische Umarmung zu ziehen. „Du bist pünktlich, das ist gut. Aber wir haben uns ja schon solche Sorgen gemacht."
„Was ist denn überhaupt los", wollte ich wissen, denn die Situation kam mir mehr als merkwürdig vor. Allein schon, wie sie alle so beunruhigt drein blickten. „Ihr habt doch gewusst, wo ich bin. Ist irgendetwas passiert?"
Ich schaute meine Freunde an. Sie tauschten schnelle Blicke untereinander aus. Was war da los? Sie verhielten sich äußerst seltsam.
„Jetzt hört doch endlich auf damit", unterbrach Ginny den stillen Austausch. „Das hatten wir doch alles schon. Kate findet es sowieso heraus. Und ich werde meine Klappe definitiv nicht halten."
„Was ist los", warf ich ein, doch niemand hörte auf mich oder wollte mir antworten.
„Ginny, wir haben Dir es doch schon erklärt", sagte Remus und warf einen besorgten Blick auf mich. „Wir wollen Sie nicht noch mehr aufregen."
„Genau, sie hat schon mehr als genug durch gemacht", meinte Mr Weasley.
„Und vielleicht ist es ja auch gar nichts", war Mrs Weasleys Meinung.
„Wir bilden uns sicher nur etwas ein", stimmte ihr Tonks zu.
Was zur Hölle war da los? Wollten die mich verarschen oder was? Die behandelten wie Luft. Ich glaube, ich würde gleich explodieren.
„Hallo, Leute, ich bin auch noch da", rief ich in die Diskussion hinein, die erneut aufgebrandet war. „Was ist passiert, verdammt nochmal? Wenn es um mich geht, dann habe ich auch ein Recht darauf, es zu erfahren. Außerdem bin ich ziemlich hart im Nehmen. Also, raus damit oder ich muss mit Ginny ganz dringend einen Spaziergang machen. Was muss ich nicht wissen, das ich sowieso herausfinden würde? Wenn es angeblich so eine Kleinigkeit ist, wie ihr tut, dann könnt ihr es mir auch ruhig sagen."
Die vier Erwachsenen tauschten noch einmal einen seltsamen Blick und zuckten dann allerdings mit den Schultern.
„Hör zu, Kate", begann Remus, ENDLICH, zu erzählen. Ich hasste es, wenn man mich so auf die Folter spannte. „Vielleicht ist es auch wirklich nichts, aber Artemis ist vorhin gekommen."
„Ja und", fragte ich und dachte allen Ernstes, dass die anderen durchgeknallt waren. Gut, ich hatte meine Eule eigentlich über die Ferien in Hogwarts lassen wollen, da er dort viel bessere Jagdmöglichkeiten hatte als hier. Aber was soll's, vielleicht hatte er mich vermisst oder so. So ungewöhnlich war das auch wieder nicht.
„Er hatte einen Brief für Dich dabei", fuhr mein alter Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste fort.
„Ist das denn so erstaunlich?" Die machten einen Aufstand wegen einem Brief? Die hatten sie nicht mehr alle.
„Weißt Du, Kate, es wäre viel einfacher, wenn Du mich ausreden lassen würdest (UPS!). Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass Artemis sich komisch verhält. Er wollte sich von keinem den Brief abnehmen lassen und das ist für eine Posteule, wie er es ist, doch sehr ungewöhnlich. Und Ginny meinte, dass er sonst nie so ist. Er hat sich auch nicht anfassen lassen, sondern sofort nach jedem gepickt, der sich ihm mehr als einen Meter genähert hat. Das ist doch sehr merkwürdig."
Da hatte er eigentlich recht. So kannte ich meine Eule nicht.
„Und ihr wolltet mir das nicht sagen, weil...", fragte ich recht verwirrt.
„Wie schon gesagt, wir wollten Dich nach Deinem Verlust nicht auch noch beunruhigen", mischte sich Mr Weasley ein. „Vielleicht ist er einfach nur müde. Er hat einen anstrengenden Flug hinter sich."
„Aber Ginny hat in einem Punkt recht", gab ich zurück. „Ich hätte es so oder so heraus gefunden. Ich möchte nicht wie ein Baby behandelt werden, nur weil ich meine Eltern verloren habe. Ich halte einiges aus, auch wenn es natürlich schmerzt. Bitte beherzigt das in Zukunft. Also, wo ist Artemis jetzt?"
„In meinem Zimmer", antwortete Ginny. „Er sitzt auf meinem Kleiderschrank und faucht, wenn man sich ihm nähert. Das kenne ich so nicht von ihm. Er hat sich doch auch in der Schule immer von mir berühren lassen, wenn ich ihn mir ausgeliehen habe."
„Ich sehe sofort nach ihm", meinte ich und ging in Richtung Treppe.

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