Eine böse Überraschung

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„Nein", schrie Draco laut und wehrte sich gegen den klammerartigen Griff seiner Mutter. Narzissa versuchte um alles in der Welt ihren Sohn zu schützen. „Lass sie los, Bellatrix, sofort!"
Sie hob meinen Zauberstab und zielte damit auf Draco und Narzissa. Mit der anderen Hand riss sie noch immer an meinen Haaren.
„Halt Dein beschissenes Maul, Draco", brüllte sie ihn an. „Hättest Du Dir eine richtige Frau ausgesucht, würden wir jetzt gar nicht in dieser Lage stecken. Aber nein, Du musstest Dir ja dieses Flittchen anlachen. Eine Gryffindor und noch dazu eine Freundin des berühmten Harry Potter. War doch klar, dass die uns irgendwann verraten würde."
„Aber sie hat doch gar nichts getan", rief mein Liebster laut. „Sie hat Dich nur davon abgehalten, etwas zu tun, was Du hinterher tausendfach zurückbezahlt hättest. Du hattest keinen Befehl vom Dunklen Lord, die Granger an Greyback zu übergeben."
„Schweig still! Deine ach so tolle Frau hat mir das letzte Mal dazwischen gefunkt. Verabschiede Dich schön von ihr."
Wieder drückte sie mir meinen Zauberstab an die Halsschlagader.
„Draco, Liebster", flüsterte ich ihm in Gedanken zu. „Es ist okay. Bring Dich nicht wegen mir in Gefahr. Ich werde Dich immer lieben, ganz egal, wo ich bin."
Der Druck verfestigte sich. Mittlerweile tat es richtig weh. Ich spannte mich an. Würde es weh tun oder schnell vorbei sein? An meine letzte Nahtoderfahrung konnte ich mich kaum erinnern. Ich hatte nur ein grünes Licht gesehen, dann war alles schwarz gewesen, bis ich schließlich in der Zwischenwelt aufgewacht war, in der meine Granny auf mich gewartet hatte. Ich hoffte, das würde dieses Mal genauso sein.
„Avada...", rief Bellatrix laut, doch weiter sollte sie nicht kommen.
„BELLA", zischte eine eiskalte Stimme durch den Raum und ließ sie inne halten. „Was tust Du da?"
Halleluja, der Dunkle Lord war zurück gekehrt und das gerade noch rechtzeitig. Er stand mitten in der Tür, die in die Eingangshalle führte. Noch nie hatte ich mich so dermaßen gefreut, seine hässliche Visage zu sehen.
„Lass Katherine sofort los", bellte er gefährlich.
„Aber, Herr... sie... sie", stotterte sie und lockerte immer noch nicht den Griff an meinen Haaren.
„Ich habe Dir befohlen, sie los zu lassen. Willst Du etwa schon wieder einen Befehl von mir verweigern? Du weißt, was dann passiert, Bellatrix!"
Sie seufzte laut, ließ aber endlich los. Sie gab mir einen kräftigen Stoß in den Rücken und ich fiel bäuchlings auf den Boden. Doch ich rappelte mich sofort auf. Ich wandte mich meinem Herren zu und versank in einem tiefen Knicks, wie es sich für eine gute Todesserin gehörte.
„Vielen Dank, Mylord", sagte ich zu ihm und tauchte nicht wieder auf. Ich wollte so viel Demut wie möglich zeigen.
„Kein Problem, meine Schöne", gab Voldemort zurück. „Aber was ist überhaupt geschehen? Wo sind denn nun Potter und seine Freunde? Im Verließ? Oder vielleicht doch im Loch?"
„Sie sind geflohen, mein Herr", wandte die blöde Kuh wieder ein. Sie hatte noch immer meinen Zauberstab in der Hand und das passte mir gar nicht. Ohne ihn fühlte ich mich nackt und machtlos. „Und diese kleine Schlampe hier hat ihnen dabei geholfen. Sie hat..."
„Das ist nicht wahr", schrie Draco von hinten. „Katherine hat ihnen nicht zur Flucht verholfen."
„Hat sie wohl", widersprach seine Tante. „Sie hat..."
„RUHE", rief der Dunkle Lord laut. „Was soll das heißen, Potter ist geflohen? Seid ihr denn nicht fähig, ein paar siebzehnjährige Zauberer in Schach zu halten?"
Oh oh, er schien mehr als nur wütend zu sein. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Er war außer sich. Ich bekam es mit der Angst zu tun.
„Ich möchte jetzt sofort wissen, was passiert ist", meinte mein Herr und zog seinen Zauberstab. „Bella?"
„Wir hatten sie zuerst überwältigt", erklärte Bella schnell. „Greyback hier (Er stand wie ein begossener Pudel neben der Tür und hatte noch kein Wort gesagt, seine Kumpels waren allerdings verschwunden.) hat Potter und seine Freunde in den Kerker gebracht. Das kleine Schlammblutmädchen allerdings haben wir zum Verhör hier oben behalten, doch sie schien genau so einen Dickschädel zu haben, wie Dracos kleine Schlampe, die im übrigen nach draußen gerannt und nicht wieder aufgetaucht ist. Sicher war sie im Verließ und hat Potter und seinen Freund heraus gelassen und eine Möglichkeit gefunden, die anderen zu befreien."
„Das ist nicht wahr", schrie ich laut. Ja, ich weiß, das war gelogen, aber ich ritt mich doch nicht selbst in die Scheiße. Als Todesserin musste ich auch mal lügen, Punkt um!
„Still, Katherine", fuhr Voldemort mich an. „Du bekommst später noch die Gelegenheit, Dich zu erklären. Fahre fort, Bella!"
„Natürlich, mein Herr", beeilte sich Dracos Tante zu sagen. „Mitten im Verhör (Wieso erwähnte sie nicht den Kobold?) platzten auf einmal Potter und dieser Weasley herein. Sie hatten Wurmschwanz' Zauberstab. Wahrscheinlich haben sie ihn überwältigt. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall kam es zu einem Kampf, doch wieder waren wir in der Überzahl und nachdem ich mir das Schlammbut geschnappt hatte, ließen die anderen auch bereitwillig die Zauberstäbe fallen. Meinen hatten sie mir im Übrigen abgenommen. Dann mischte sich dieses kleine Flittchen hier ein und hetzte mir einen Brandzauber auf. Sehen sie, Mylord, hier hat sie mich getroffen (Sie hielt ihm seine Hand hin, die rot und geschwollen war. Sehr gut!)! Ich war gezwungen, das Schlammblut los zu lassen und Katherine schubste sie weg, genau in die Richtung dieses Weasleys. Plötzlich knallte der Kronleuchter herunter. Es war Dobby, dieser Hauself von Narzissa und Lucius. Er entwendete Zissy ihren Zauberstab und somit konnte es Potter gelingen, Draco in dem allgemeinen Chaos die Zauberstäbe aus der Hand zu reißen und zusammen mit den anderen zu disapparieren. Es tut mir leid, mein Herr, ich habe ja versucht, sie aufzuhalten, aber..."
„Du hast genug gesagt, Bella", zischte mein Herr und Meister. „Katherine, was hast Du zu Deiner Verteidigung zu sagen? Hast Du wirklich Potter und seinen Freund aus dem Verließ befreit? Und wieso hast Du die Granger gerettet? Rede und zwar schnell, bevor ich noch etwas schlimmes mit Dir anstelle."
„Herr, bitte", wandte Draco wieder ein. Er hatte Angst um mich, das sah ich ganz deutlich. Aber da musste ich jetzt alleine durch. „Sie hat mit der Sache wirklich nichts zu tun. Sie..."
Voldemort hob seinen Zauberstab und schon konnte mein Schatz nichts mehr sagen. Ein Schweigezauber, ganz eindeutig.
„Draco, ich möchte das aus Katherines Mund hören und nicht von Dir", sagte der Dunkle Lord. „Nun fang endlich an, Katherine."
Ich kniete immer noch am Boden, die Demut in Person. Doch ich hob selbstsicher (So gut es mir halt möglich war) den Blick und sah meinem Herren direkt in die Augen. So mochte er es gern, das wusste ich.
„Was Bellatrix sagt, ist nicht wahr", begann ich meine Variante der Geschichte zu erzählen, zumindest so, wie ich sie mir zurecht gelegt hatte. „Ich habe den Saal verlassen, das stimmt, aber nicht, um in den Keller zu rennen, sondern weil ich mich übergeben musste."
„Du musstest Dich übergeben", fragte Voldemort verwirrt. „Bist Du so feinfühlig oder etwa krank?"
„Ich weiß es nicht, mein Herr. Ich fühle mich schon seit gestern nicht wohl."
„Das stimmt, Eure Lordschaft", sagte Narzissa vom Kamin her. „Wir wollten gestern nach Liverpool, aber das konnten wir erst gegen Mittag, als es ihr besser ging. Und Katherine hat mir vor dieser ganzen Sache erzählt, dass sie sich auch heute Morgen schon übergeben hat."
Das stimmte allerdings, das hatte ich ja wirklich.
„Na schön, ich glaube Dir, Katherine", seufzte Voldemort. „Ich hoffe es ist nichts schlimmes. Fahre bitte fort."
„Ja, Mylord. Ich lief also auf die nächste Toilette. Als ich mich auf den Weg zurück machte, hörte ich plötzlich Kampfgeräusche und ich beeilte mich, zurück in den Saal zu kommen, um den anderen zu helfen. Doch als ich wieder hier war, hatte Bellatrix bereits die Granger gepackt und wollte sie Greyback zum Fraß vorwerfen und das ohne Eure Einwilligung oder Euren Befehl, Mylord. Ich wusste ja nicht, was Ihr mit ihr vor hattet, aber ich wusste, dass Ihr sie mit Sicherheit noch selbst verhören wolltet. Deswegen auch der Brandzauber, um zu verhindern, dass Bella gegen Euren Willen handelt. Da hörte ich plötzlich ein Quietschen von oben und ich sah, wie dieser Hauself die Halterung des Kronleuchters löste. Ich versuchte, aus dem Weg zu springen und knallte dabei gegen das (Ich hasste mich jetzt schon dafür) Schlammblut, die daraufhin nach vorne fiel. Dieser (Ich bin eine miese Freundin) Blutsverräter fing sie auf. Dann knallte der Leuchter auf den Boden und wie durch ein Wunder wurde ich von dem Rahmen verfehlt. Aber die Glassplitter taten es nicht. Ich habe am ganzen Körper Schnitte. Seht selbst, mein Herr. Der eine hier über der Augenbraue lässt mir ständig das Blut ins Auge laufen und außerdem wurde mir bei dem Geruch so übel, dass ich mich beinahe wieder hätte übergeben müssen. Es tut mir leid, Mylord, dass ich nicht eingreifen konnte, aber ich war wirklich nicht mehr ganz bei Sinnen. Außerdem ging es auch so schnell. Der Leuchter knallte auf den Boden und keine Minute später war Potter verschwunden."
„Trotzdem hättest Du eingreifen müssen, Katherine", war Voldemorts Meinung. „Aber Du hast richtig gehandelt, dass Du Bellatrix aufgehalten hast. Ich hätte es wirklich nicht gut geheißen, dass sie das Schlammblut Greyback überlässt. Um sie wollte ich mich selbst kümmern. Nun zu Dir, Draco. Wieso konnte Dir Potter die Zauberstäbe, die Du in der Hand hieltest, entreißen?"
„Ich habe mir Sorgen um Katherine gemacht, mein Herr", gab mein Ehemann zurück. „Ich übernehme die volle Verantwortung dafür."
„Oh ja, das wirst Du, aber später. Zuerst möchte ich noch mit Deiner Mutter sprechen. Narzissa, was hast Du zu sagen?"
„Ich habe ja versucht, Potter zuerst aufzuhalten, aber plötzlich war mein Zauberstab verschwunden", meinte meine Schwiegermutter. „Der kleine, dreckige Elf hat ihn mir aus der Hand gezaubert. Es tut mir leid, mein Herr. Ansonsten sehe ich die Sache so wie... Kate. Bellatrix hätte das Schlammblut nicht an Greyback übergeben dürfen."
„Zissy, ich bin Deine Schwester", schrie Bella dazwischen, doch der Dunkle Lord brachte sie mit einem bösen Blick zum Schweigen.
„Du hattest Deine Zeit, Bellatrix", zischte er sie wütend an. „Aber ich bin im Übrigen der gleichen Meinung. Du wolltest schon wieder einmal einen Befehl von mir missachten. Das kann nur eines bedeuten. Crucio!"
Bellatrix begann zu Brüllen wie am Spieß und brach auf dem Boden zusammen. Sie zuckte wild und schlug um sich. Auch wenn ich sie nicht leiden konnte, aber diese Schmerzen hatte niemand verdient. Doch ich schwieg. Ich hatte selbst wahrscheinlich schon genug Ärger am Hals. Hätte ich den Dunklen Lord jetzt unterbrochen, wäre ich die nächste gewesen. Nein, vielen Dank, ich verzichte.
Nach mindestens zehn Minuten hörte der Dunkle Lord erst auf. Bellatrix blieb schwer atmend am Boden liegen.
„Bella, Bella, Bella", meinte mein Herr und schüttelte den Kopf. „Du hast mich wirklich sehr enttäuscht. Und dabei dachte ich immer, man könne Dir vertrauen. Aber da scheine ich mich getäuscht zu haben. Das bedeutet Loch (Oh, oh!). Greyback, bringe sie dorthin. Mit Dir werde ich mich später in Ruhe unterhalten."
„Jawohl, mein Herr", antwortete der Werwolf, der bis dato geschwiegen hatte und verbeugte sich vor Voldemort. Dann packte er die immer noch wehrlose Bellatrix, entwendete ihr meinen Zauberstab und übergab ihn Voldemort. Dann führte er sie hinaus.
„Katherine, den hier behalte ich", wandte sich mein Herr an mich. „Deine Strafe wird es sein eine ganze Woche ohne ihn auskommen zu müssen."
WAS? Der hatte sie ja wohl nicht alle. Eine ganze Woche? Womit hatte ich das verdient? Ich hatte doch nichts verbrochen. Okay, okay, okay, hatte ich doch. Eigentlich wäre eine viel schlimmere Strafe angebracht gewesen, aber das sagte ich jetzt lieber nicht. Nicht, wenn ich mit einer so vergleichsweise milden Bestrafung davon kommen sollte.
Deswegen machte ich noch einmal einen tiefen Knicks.
„Natürlich, Mylord", antwortete ich reuevoll. „Vielen Dank. Ihr seid wirklich sehr..."
„Ja, ja, ist ja schon gut", meinte er genervt. „Nun noch einmal zu Dir, Narzissa. Wo ist Lucius?"
„Er liegt da hinten", gab sie zur Antwort. „Er hat einen Schockzauber abbekommen, als der Kampf los ging."
„Auch mit ihm werde ich später ein ernstes Wörtchen reden müssen. Narzissa, Deine Strafe wird es sein, dass Du eine Woche lang nicht das Haus verlassen darfst. Ich weiß, wie sehr Du diese kleinen Ausflüge liebst. Deswegen bist Du damit, glaube ich, sehr gut bedient."
„Ja, mein Herr", sagte Narzissa und knickste ebenfalls.
Komisch, sie und ich waren mit sehr milden Strafen davon gekommen. Was sollte das? Bevorzugte er uns oder wie? Aber warum?
„Nun zurück zu Dir, Draco", zischte Voldemort meinen Liebsten an. „Du hast mich wirklich sehr enttäuscht. Wie hattest Du nur zulassen können, dass Potter entkommt und das nur, weil Du Dir Sorgen um Deine Frau gemacht hast? Du hast doch gesehen, dass sie noch am Leben war. Du weißt, was das für Dich bedeutet?"
„Ja, mein Herr", antwortete mein Schatz, machte sich von seiner Mutter los, zog sich sein T-Shirt aus und kniete sich in einem Abstand von fünf Metern vor den Dunklen Lord auf den Boden. Oh mein Gott, was passierte jetzt? Der würde ihn doch nicht umbringen, oder? Bitte nicht, das würde ich nicht durchhalten.
Ich sah meinen Liebsten verzweifelt an. Was sollte ich denn tun? Ich musste ihm helfen, die Schuld auf mich nehmen oder irgendetwas anderes. Wenn ich jetzt meinen Zauberstab hätte, könnte ich ihn mit dem gleichen Zauber belegen wie vorhin Hermine, aber den hatte mir mein Herr wohlweislich nicht gegeben. Ich öffnete den Mund, um Voldemort anzuflehen, Draco in Ruhe zu lassen, doch da traf mich Dracos Blick.
„Nein, meine Liebe, tu es nicht", flüsterte er mir in Gedanken zu. „Er wird mich nicht umbringen, keine Angst, dazu bin ich viel zu wertvoll. Und den Rest halte ich durch, aus Liebe zu Dir."
Tränen stiegen mir in die Augen. Ich fühlte mich so machtlos, doch ich wusste, dass er recht hatte. Ich sah zu Narzissa. Auch sie zitterte am ganzen Körper. Sie hatte Angst um ihren Sohn. Das sah ich ihr ganz deutlich an, aber sie konnte ihm genauso wenig helfen wie ich.
Da hob Voldemort seinen Zauberstab und Draco stöhnte auf. Ein flammendroter Buchstabe war auf seiner Brust erschienen. Blut lief aus dem Schnitt seinen Oberkörper hinunter. Doch trotzdem konnte ich eindeutig ein V erkennen. Noch ein Stöhnen, dann erschien ein neuer Buchstabe. Ein E. Und so ging es immer weiter, bis über die komplette Brust meines Mannes das Wort VERRÄTER stand.
Die Tränen liefen mir die Wangen hinab. Es war furchtbar für mich, meinen Schatz so schmerzerfüllt zu sehen. Ich hoffte, das war es gewesen. Mehr würde ich definitiv nicht aushalten.
Doch ich wurde enttäuscht, denn mein Herr hatte definitiv noch nicht genug. Er wollte Schreie aus Dracos Mund hören, das sah ich klar und deutlich, aber Draco hatte seine erste Strafe mehr oder weniger still hingenommen. Nur gestöhnt hatte er, aber nicht geschrien. Genau aus diesem Grund machte der Dunkle Lord auch weiter. Er hob seinen Zauberstab und rief laut: „Crucio!"
Draco fiel vorn über und schrie wie am Spieß. Er zitterte und zuckte. Es war unerträglich für mich. Jeder Schrei gab mir einen Stich ins Herz. Mit Freuden hätte ich in diesem Moment mit meinem Mann getauscht. Die körperlichen Schmerzen hätten nicht schlimmer sein können, als diese seelische Qual. Ich musste doch irgendetwas tun können. Auch wenn mir dann schlimmeres drohen würde, als eine Woche ohne Zauberstab. Aber ich konnte meinen Liebsten einfach nicht so leiden lassen.
Deswegen tat ich das erste, was mir einfiel. Ich ließ mich vor Voldemort auf die Knie fallen und flehte ihn an.
„Bitte, Mylord, hört auf. Ihr habt ihm schon genug angetan. Er wurde genug bestraft."
„Nein, das wurde er nicht", giftete mich mein Herr an. „Es ist seine Schuld, dass Potter entkommen konnte."
Dracos Schreie wurden, wenn möglich, noch lauter. Ich konnte nicht mehr. Ich winselte um Gnade.
„Bitte, Herr, ich flehe Euch an. Hört auf damit. Es ist nicht seine Schuld. Wenn Ihr jemanden bestrafen wollt, dann mich. Draco hat sich doch nur Sorgen um mich gemacht, also war es mein Fehler. Ich trage gerne die volle Verantwortung. Nehmt mich an seiner Stelle, bitte. Ich tue auch alles, was ihr wollt."
„Mach mich nicht noch wütender, Katherine", brüllte der Dunkle Lord und gab mir einen Schubs mit seiner freien Hand, so dass ich nach hinten umfiel. „Dein Mann hat diese Strafe mehr als nur verdient. Er ist ständig mit seinen Gedanken woanders. Und nun lass mich in Ruhe, bevor ich Dir wirklich noch etwas antue."
Er war wahnsinnig, vollkommen durchgedreht. Ich musste irgendetwas tun und das schnell. Ich hielt diese Schmerzensschreie nicht mehr eine Sekunde lang aus. Also sprang ich auf meine Füße und rannte die wenigen Meter zu meinem Ehemann, der immer noch am Boden lag und wie verrückt zuckte und schrie.
„Kate, nein", hörte ich Narzissas Schrei, doch es war bereits zu spät.
Ich schmiss mich auf Draco und bekam nun die volle Wucht von Voldemorts Fluch ab, da ich Draco nun vor seinen Blicken abschirmte. Jetzt war ich diejenige, die in Flammen stand. Jeder Nerv in meinem Körper brannte und ich begann wild zu zucken. Auch meine Schreie konnte ich nicht unterdrücken, auch wenn ich es wie verrückt versuchte.
„Katherine, oh mein Gott, nein", rief Draco unter mir und versuchte mich runter zu schubsen. Doch ich bewegte mich nicht einen Millimeter. „Was tust Du da? Lass das, bitte! Du weißt, wie Du darauf reagierst."
Ich hatte wahnsinnige Schmerzen, doch innerlich triumphierte ich auch. Ich konnte meinen Liebsten schützen, wenn ich wollte und das auch ohne Zauberstab.
„Katherine, bitte", schrie Draco, doch ich nagelte ihn am Boden fest.
Trotz der Schmerzen, die in meinem Körper brodelten, blieb ich bei einigermaßen klarem Verstand, auch wenn ich spürte, wie mein Gesicht bereits anschwoll. Doch trotzdem konnte ich noch alles hören, was um mich herum vorging und das lag wahrscheinlich an meiner inneren Selbstbeherrschung. Ich hatte keine Ahnung.
„Mylord, hört auf damit, bitte", ertönte nun Narzissas Ruf und sie rannte durch den Saal auf unseren Herren zu.
„Nein", brüllte dieser laut. „Sie hat es nicht anders gewollt. Du hast gehört, was ich zu ihr gesagt habe. Sie wollte es so und nun bekommt sie ihre gerechte Bestrafung."
„Bitte, Herr, tut das nicht", flehte Narzissa. „Ihr wisst, wie sie darauf reagiert."
„Das ist mir egal. Und wenn sie verrecken sollte, dann soll es eben so sein."
„Bitte, Eure Lordschaft, tut das nicht. Sonst werdet Ihr es bereuen, das schwöre ich."
„Wollt Ihr mir etwa drohen, Narzissa?"
„Nein, Mylord, im Gegenteil, ich möchte Euch davon abhalten, einen schlimmen Fehler zu begehen."
„Was meint ihr damit?"
„Kate, sie... sie... sie ist wahrscheinlich schwanger!"

Alles nur aus Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt