Teach me how to love

#9 Jackson, mein Zimmergenosse

Baekhyun POV

In der Organisation teilte ich mir mit Jackson ein Zimmer.
Ich hatte meine eigenen Klamotten von zu Hause dorthin bringen lassen, denn Derek und Eunha waren der Meinung, dass es zu riskant für mich draußen sei, nach dem Vorfall auf der Polizeiwache.
Ich musste immer wieder daran denken wie Dove mich davor bereits gewarnt hatte, ohne jeglichen Zusammenhang.
Wusste sie dass es passieren würde?
Kannte sie diese Typen?
Ich schüttelte den Kopf und warf den Gedanken weg.
Doch Dove war in der Tat nicht leicht einzuschätzen.
Sie schwieg die meiste Zeit, vermied Blickkontakt naja... Immer wenn ich trainierte, hatte ich das Gefühl sie beobachtete mich, doch im nächsten Moment sehe ich das sie in eine komplett andere Richtung schaut.
Ich verbrachte die ersten paar Tage mit Jackson und ihr auf der Wache der Zentrale.
Sie brachten mir das Wichtigste zu den Waffen bei.
Es waren wirklich tausende von Schwertern, Gewehre, Bögen und vieles mehr.

Heute kamen neue Waffen an, die Jackson mit glänzenden Augen betrachtete.
"Waffeeeeen!" Rief er und breitete seine Arme aus und umarmte eine Kiste.
Er rief es mit den strahlenden Augen an als wäre er ein kleines Kind, welches auf sein Spielzeug laufen würde.
"Gott, sieh dir mal deinen Sohn an." Sagte Eunha zu ihrem Mann.
Er schaute Jackson nur stirnrunzelnd an.
"Das hat er nicht von mir..." Fing er an zu sagen, doch biss sich auf die Lippe.
Eunha schloss kurz die Augen, während Dove Jackson ansah.
Sein Lächeln war kurz verschwunden gewesen, doch danach fing er sofort wieder an zu lachen als wäre nichts gewesen.
"Also, diese neue Betäubungswaffe soll der Killer sein!" Rief er und kam mit einem hämischen Grinsen auf mich zu.
"Jackson." Warnte ich ihn und holte ebenfalls eine raus.
Dove rollte leicht mit den Augen und holte einen Pfeil und Bogen aus einem.
"Der automatische Pfeil, der sofort auf dein Herz zielt, ist auch nicht schlecht."
Jackson und ich ließen die Waffen fallen.
"Verstanden, Ma'am." Sagte Jackson und verbeugte sich vor seiner Schwester.

Eine Viertelstunde später wurde Jackson zur einer Einheit aufgerufen, also blieben Dove und ich allein in der Kammer und putzten die alten Waffen.
Dove hatte gerade ein langes Messer in der Hand und säuberte es mit einem Tuch, als ihr die ganze Zeit Haare ins Gesicht fielen.
"Deine Haare..." Murmelte ich und berührte sie, als Dove mir ihren Ellenbogen in den Bauch rammte.
Ich zischte leicht und sank auf die Knie.
"S...sorry, Baek... Ich..."
-"Sag mal bist du immer sofort so gewalttätig?" Fragte ich belustigt, doch ihr Blick war ernst.
"Ich wurde so erzogen. Halt immer auf der Hut bleiben, weißt du..."
-"Das wusste ich nicht." Mir immer noch den Bauch reibend.
"Niemand weiß das."
Ich trat wieder neben sie.
"Es tut mir leid, sonst hätte ich nicht ..."
Sie schüttelte den Kopf und band sich die Haare schnell zusammen.
"Ist schon gut. Gibst du mir mal die zweite Kiste?"
Ich nickte und hob die zweite Kiste hoch, wo sie sich an einen Pfeil widmete.
Ich beobachtete sie dabei.
Ihre Bewegungen waren flink und unsauber.
"Warum machst du das so schnell? Wir haben doch total viel Zeit, bis zur nächsten Einheit." Fragte ich sie, als ich ebenfalls einen Pfeil aus der Kiste nahm.
Sie zuckte mit den Schultern.
"Ich könnte dich auch fragen warum du alles so langsam und fein machst, als wärst du zum Tee bei der Queen."
-"Gut gekontert." Erwiderte ich lächelnd.
Auf Dove's Gesicht erhaschte ich ebenfalls ein Lächeln.
"Naja beim Töpfern, musst du dir die Zeit nehmen um deine Handarbeit präzise und gut zu machen." Erzählte ich ihr.
Sie nickte interessiert.
"Dann sind wir beide ja total unterschiedlich, nicht?" Fragte sie.
Ich schwieg und schaute sie nur noch schweigend an.
Dove. Lee Soo Young.
Ich werde dich noch besser kennenlernen.

Am Abend ging ich gerade an der Kommandozentrale vorbei, als ich Eunha's und Derek's Stimme hörte.
"Er ist es, Schatz."
-"Unmöglich. Wir haben ihn damals doch verloren..."
"Beobachten wir ihn noch ein wenig und..."
Eunha schaute überrascht zu mir und winkte mich mit der Hand zu sich.
"Baekhyun! Komm ruhig her."
Ich trat unsicher rein und stellte mich zwischen die beiden.
"Ich hoffe ich habe nicht gestört, Mr. Und Mrs. Lee."
Derek schüttelte lächelnd den Kopf.
"Quatsch. Doch wir heißen nicht Lee."
Fragend sah ich ihn an.
"Aber Jackson heißt doch Lee Jackson, da dachte ich..."
-"Jackson ist nicht unser leiblicher Sohn." Sagte Eunha.
"Was?"
Derek schüttelte den Kopf und ging an einen Computer.
"Wir haben ihn adoptiert. Er ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, nachdem man ihn in einer kleinen Gasse, Nähe eines Supermarktes fand."
Ich nickte verständnisvoll.
"Oh. Das wusste ich nicht."
Eunha lächelte und drückte meine Schulter.
"Du weißt so einiges nicht, Byun Baekhyun. Doch das wird von Zeit zur Zeit noch kommen, nicht wahr Derek?"
-"Natürlich. Wir bringen dir hier alles bei und auf unsere Kinder kannst du dich auch verlassen."
Ich nickte, entschuldigte mich von ihnen und ging in mein Zimmer.

Jackson saß gerade auf dem Bett und faltete seine Klamotten.
Sie sind alle schwarz.
"Haben die Farben hier in der Organisation eine Bedeutung?" Fragte ich, als ich mich auf mein Bett saß.
Jackson lächelte.
"Jap. Schwarz sind Junior Spione. Grau sind Neulinge und Blau-Metallic sind Senior Spione."
Neben mir lag ein Stapel mit grauen Sachen.
"Ich bin dann also ein Neuling?" Fragte ich ihn.
Jackson stand auf und tat seine Klamotten in den Schrank und schüttelte den Kopf.
"Nein du bist ein VIP."
Verständnislos sah ich ihn an, als sein Blick auf meinen Klamotten stehen blieb.
Ich nahm das allererste Oberteil aus dem Stapel und sah ein Riesen Jackson Gesicht drauf.
"Welcome, Homie!" Stand drauf und ich lachte auf.
"Was soll das denn?"
Jackson, der sich vor Lachen nicht mehr einkriegt, zuckte mit den Schultern.
"Das ist mein Willkommens-Geschenk für dich. Ich hatte nie einen Zimmergenossen. Oder in der Art, einen relativ gleichaltrigen Jungen in der Familie, neben Dad.
Doch du bist schon wie ein Freund für mich."
Ich lachte und faltete das Shirt wieder zusammen. "Danke."
-"Deine richtigen Klamotten sind auf dem Schreibtisch. Sie sind ebenfalls schwarz wie meine und Dove's."
Ich nickte. "Okay. Aber warum schwarz? Ich hab doch noch nicht..."
-"Wir haben dich beobachtet. Du kannst gut mit den Waffen hier umgehen und in der Einheit Theorie gehst du ab wie in der Schule! Außerdem kannst du Auto fahren."
"Aber...?" Ich erwartete einen Knackpunkt.
"Du müsstest das Kämpfen noch lernen."
Jackson saß sich neben mich.
"Das kriegst du aber mit den besten Schülern hier zur Hilfe ja hin."
-"Die wären?"
Jackson's Lächeln verschwand und er schlug mir gegen den Oberarm.
"Dove und ich du Idiot!"
Ich lachte auf.
"Das wusste ich doch!"
Jackson lächelte und bot mir einen Schlüssel an.
"Lust auf eine runde Motorrad fahren?"