#43 Entfernung

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Baekhyun POV
Ich wollte heute mal ein süßer Freund sein und legte einen Zettel unter ihre Tür, als ich mir sicher war dass sie bei Eunha war.
'Heute Abend, romantisches Essen. Du und ich. Sterne beobachten? Kuss. -B.'
Ich grinste bei der Vorstellung und würbelte meine ganzen Klamotten aus dem Schrank um irgendetwas Eleganteres zu finden.
Jackson war in letzter Zeit schweigsamer und nicht mehr so oft im Zimmer.
Er verbrachte nur noch Zeit auf der Piste.
Ich zog mir eine Kapuzenjacke drüber und beschloss zu ihm zu gehen.
Draußen war es bereits dunkel und ich sah wie Derek mir gerunzelter Stirn an mir vorbeiging.
"Derek, ist etwas nicht in Ordnung?" Fragte ich ihn.
"Jackson, der Junge macht einfach das was er will."
In seiner Stimme lag etwas verbittertes, doch er lächelte mich an, also hatte ich es mir bestimmt eingebildet.
Grinsend ging ich die Tribüne hoch, sah auf die Pisten.
Jackson, auf seinem silbernen Motorrad, fuhr runden über runden.
Ich schaute ihm noch eine Weile zu, als ich anfing mit der Hand zu wedeln um ihn zu rufen.
"Jo! Jackson!" Schrie ich.
Jackson's Kopf wendete sich in meine Richtung und ich sah dass er mich verstand.
Ich ging langsam die Treppen hinunter und Jackson schaltete grade den Motor ab.
"Was gibt's?" Seine Haare waren zerzaust. Kein Wunder, unter dem Helm schwitzt man manchmal.
Seine Handschuhe waren abgefranst und er war rot im Gesicht.
Unter seinen Augen ragten dunkle Augenringe, er sah müde aus.
"Siehst aber nicht gut aus. Ist etwas mit dir?" Fragte ich ihn.
Er setzte wieder sein typisches Jackson Lächeln auf und packte mich an den Schultern.
"Ich bin Jackson! Natürlich ist nichts mit mir."
Ich kaufte es ihm aus irgendeinem Grund nicht ab und begutachtete ihn.
Als er sah dass ich schwieg, fragte er mich erneut was los war.
"Ah ja... Ich wollte dich fragen ob du irgendwie ein Hemd oder so hast? Oder ein Jackett?"
Jackson sah mich fragend an.
"Dove und ich haben heute ein Date." Erklärte ich es ihm und zeigte auf ihre Terrasse.
Jackson nickte trocken und zog seinen Helm wieder an.
"Oben in meinem Schrank. Bedien dich ruhig."
-"Gut danke." Ich wendete mich gerade zum gehen, als Jackson mich nochmal rief.
"Achja Baek?"
-"Huh?"
"Ach nix, vergiss es ruhig. Viel Spaß euch." Sagte er und fuhr wieder los.

Später saß ich gerade auf der Terrasse und ging alles nochmal durch.
Blumen, check. Kerzen, check. Decke falls ihr kalt wird, check. Jackett, falls ihr erst recht kalt wird, check. Essen, Check.
Ich stapelte die Gabeln und Löffeln gerade parallel zueinander, als ich hörte wie jemand den Dachboden nach oben lief.
Schnell schnappte ich mir den Blumenstrauß und stellte mich an die Tür.
Diese öffnete sich perfekt in dem Moment und ich kam schüchtern aus einer Ecke und roch an den Rosen.
So wollte ich es zumindest machen, doch ich hatte das Gefühl das ich nur doof rumstand und sie mit offenem Mund anstarrte.
Dove hatte ein schlichtes weißes Kleid an, ihre Haare waren offen und lockig.
"Guten Abend, meine Schöne." Begrüßte ich sie und reichte ihr den Strauß.
Auf ihrem Gesicht erschien ein Lächeln und sie vergrub ihre Nase in den Blumen.
"Oh Baekhyun, sie sind wunderschön."
Meine Hand an ihrer Taille, führte ich sie zur Terrasse und sie saß sich hin.
Der Abend verlief so wie ich ihn mir vorgestellt hatte.
Dove schmeckte mein selbst gemachtes Menü, sie lachte über meine Witze.
Das Wetter war angenehm warm und der Wind war zum Glück nicht mehr so windig wie heute morgen.
Ich räumte grade den Rest vom Pudding ab und sah wie Dove in die Ferne schaute.
Ihr Kopf war an ihrer Hand gelehnt, ihr Blick war nachdenklich.
Ich saß mich wieder gegenüber von ihr hin, verschloss unsere Hände ineinander.
"Dich bedrückt etwas." Sagte ich.
Ihr Blick glitt wieder zu mir und sie lächelte.
"Nein, alles ist in bester Ordnung. Solange du bei mir bist." Sie spielte mit unseren Händen und strich sie zärtlich.
Sie strich meine Narbe.
Ihr Blick blieb da hängen und schaute immer noch nachdenklich.
Besorgt sah ich sie an.
Meine Finger strichen ihre Wange und zwangen sie gleichzeitig mich anzuschauen.
"Ich mag es nicht wenn du mich anlügst. Also tu es bitte nicht."
Ich ließ langsam ihre Hand los.
Dove schaute auf den Boden.
"Baekhyun. Hast du dich schon einmal gefragt... Wer deine Eltern sind?"
Fragend sah ich sie an.
"Wie kommst du plötzlich auf das Thema?"
-"Geht es dir da genauso wie Jackson? Hab ich dir eine harte Zeit gegeben, indem ich vor dir so viel Spaß mit meinen Eltern hatte? Hat dich das verletzt?"
Ich schüttelte den Kopf und lachte.
"Ach Quatsch wie könnten Eunha, Derek oder du mich verletzen?"
-"Dann ist gut."
Ihr Blick war immer noch auf den Boden Gerichtet.
"War es das, was dich so bedrückt hat?" Fragte ich sie nochmal.
Ich wollte das sie ehrlich zu mir ist.
Dove nickte, während ein Haar ihr ins Gesicht fiel.
"Ich liebe dich." Sagte sie.
"Ich dich mehr." Erwiderte ich.

Ein wenig später lagen wir auf dem Dach und schauten in den Himmel.
Er war wolkenlos und Sterne breiteten sich aus.
Dove, an mich gekuschelt, mit meinem Jackett an, atmete ein und aus.
Ein. Und aus.
Ihr Atmen und ihr Herzschlag waren rhythmisch.
"Siehst du den Stern da?" Fragte ich sie und zeigte auf einen beliebigen Stern.
Sie nickte.
"Er scheint heute Nacht so hell, oder? Wunderschön, oder?"
Sie nickte wieder.
"Du scheinst immer ein wenig mehr. Du bist für mich die wunderschönste."
Dove setzte sich auf und sah mir in die Augen.
"Womit habe ich dich eigentlich verdient? Eigentlich hat eine Person wie ich, niemanden so guten verdient wie dich."
Ich saß mich ebenfalls auf und schaute sie verwirrt an.
"Natürlich. Die eigentliche Frage sollte eigentlich andersrum gelten. Womit habe ich dich verdient?"
Dove nahm meine Hand und legte sie an ihre Wange.
Sie schloss ihre Augen.
"Werden wir für immer zusammen sein können?" Fragte sie und eine Träne rollte auf meine Handfläche.
"Hey... Warum weinst du?" Fragte ich sie und wischte sie ihr die Träne weg.
"Denkst du das wir es können?" Fragte sie mich, ohne auf meine Frage davor zu antworten.
Ich nickte.
"Natürlich. Wir sind doch verbunden."
-"Oh ja und wie..." Wisperte sie, doch ich hörte es.
Sie lehnte sich an meine Schulter.
"Ich werde alles machen um dich zu beschützen. Und wenn ich es mit meinem eigenen Leben beschützen muss."
Der Satz ließ mich auflachen.
"Warum sagst du so etwas? Das muss doch immer der Mann sagen." Neckte ich sie und stupste ihre Nase an.
Sie schwieg, lächelte aber und vergrub ihren Kopf wieder an meiner Brust.
So saßen wir für eine ganze Weile da, doch ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch.
Dove... Du sitzt neben mir. Ich spüre deine Hände um meine. Ich spüre deine Wärme. Ich spüre deinen Kopf an meiner Brust vergraben.
Doch warum hab ich das Gefühl du bist weit weg?

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