Teach me how to love

#18 Jacksons Vergangenheit

Dove POV

"Kämpf gegen mich."
Ich wollte nicht wirklich gegen ihn kämpfen, nur genauso kalt sein wie er es vorhin bei mir war, und ihm zeigen dass ich kein gewöhnlich verletzliches Mädchen bin.
"Dove, ich werde jetzt definitiv nicht mit dir kämpfen! Ich weiß du bist gekränkt."
Ich ballte meine Fäuste zusammen und schlug auf ihn zu, das Bein schon bereit ihn auf die Knie zu zwingen.
Baekhyun wich fast gelangweilt sogar, zurück und packte mich am Handgelenk, zog mich zu sich, während seine andere Hand den anderen Arm von mir verbog.
"Dove, ich... Ich habe eine Drohung der anderen Seite bekommen." Wisperte er mir in mein Ohr.
Meine Muskeln entspannten sich und ich gab nach. "Was?" Fragte ich leise.
Baekhyun drehte mich zu sich um und nickte.
"Ja. Ich habe nach unserer Mission einen USB Stick, wahrscheinlich der von Hyuna, in meiner Hosentasche gefunden. Ich denke er wurde mir während der Mission verabreicht. Also muss jemand von unserer Mission gewusst haben."
Ich zischte ein wenig auf, damit er meinen Arm nicht mehr verbogen sollte.
Er ließ schnell los und fuhr fort.
"Da war ein Video drauf. Aber nachdem ich es mir angeschaut hatte, löschte es sich wieder."
Ich nickte.
"Hast du darauf etwas sehen können? Stimmen hören können?"
Er nickte. Sein Gesicht verkrampfte sich ein wenig.
Ich strich seinen Arm ein wenig.
"Hey, es ist alles gut."
Er nickte und erzählte mir das Hyuna blutüberströmt, verletzt auf einem Stuhl gefesselt war.
"Sie wollen mich in fünf Tagen an deren Zentrale treffen. Sie wollen mich. Ich weiß nicht warum, sie sagten das deren Präsident, also dein leiblicher Vater, seinen Nachfolger sehen möchte. Ich soll also dahin. Allein. Ohne Begleitung oder jegliche Waffen, dafür bekomme ich Hyuna wieder."
Ich schüttelte den Kopf.
"Warte warte... Weiß jemand außer mir davon?"
Er schüttelte den Kopf.
"Wie bitte?! Hattest du vielleicht mal vor uns davon zu erzählen, damit wir dir auch helfen können, Baek?"
Er fuhr sich energisch über die Haare.
"Ja! Aber ich dachte ihr habt bereits genug mit mir zu tun."
-"Quatsch! Wir werden dir helfen. Außerdem klingt es mir verdächtig nach einer Falle."
Baekhyun schloss die Augen und atmete tief ein.
Durch was er jetzt geht, ist wirklich nicht leicht. Ich wäre nicht gerne an seiner Stelle.
Ich nahm seine Hände in meine.
Selber überrascht von meiner Geste, sah ich ihm direkt in seine Augen.
"Baekhyun. Du musst uns vertrauen."
Er schwieg, ich atmete tief ein und aus.
"Wir tun alles Mögliche um dir und Hyuna zu helfen. Ich lasse nicht zu das dir etwas passiert. Auch nicht das mein Vater, warum auch immer, dich in die Finger kriegt."
Baekhyun nickte und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.
Das Lächeln war traurig und ein wenig nervös.
"Versprochen, das du meinen Eltern alles erzählen wirst?" Fragte ich ihn und streckte ihm den kleinen Finger gegenüber.
Er zögerte, also nahm ich einfach seinen Finger und tat ihn an meinen.
Um ihn ein wenig aufzumuntern lächelte ich ihn an und strich sein Gesicht entlang.
Mir wurde erst jetzt bewusst, dass er schön war.
Seine Gesichtsform war nicht zu kantig, im Gegenteil, er hatte sogar ein wenig Babyspeck an den Wangen.
Seine vollen Augenbrauen und überraschend langen Wimpern, die seine Augen umzingelten, die mich anstarrten.
"Dove?"
Fragend sah ich ihn an.
"Ich hab mir Tattoos stechen lassen."
Mein Lächeln wurde breiter und ließ sein Gesicht los.
"Und? Tat es weh?"
Er nickte.
"Lass mich raten, es waren Mut und Freundlichkeit oder?"
Er hob die Augenbrauen und schaute mich lachend an.
"Was? Woher wusstest du das?"
-"Jeder Mensch würde das erraten können. Ist bei dir ja auch nicht so schwer."

Es vergingen zwei Tage, als ich gerade mit Jackson in der Waffenkammer stand und Baekhyun bei unseren Eltern war um ihnen alles zu erzählen.
Ich machte mir Sorgen und schaute nervös hin und her.
Jackson beobachtete mich und fing an zu lachen.
"Suchst du jemanden?"
-"Sei nicht albern." Erwiderte ich nur kurz, schoss den Pfeil perfekt auf die Zielscheibe.
"Es wird alles. Mom und Dad mögen Baek doch und werden eine Lösung finden."
Ich nickte und beschloss optimistisch zu denken. Es wird alles, Dove.
Man warum machte ich mir so viele Sorgen um Baek? Es trieb mich noch in den Wahnsinn.
"Soo Young..."
Ich sah ihn fragend an. Jackson nannte mich nie so.
"Kann ich dich etwas fragen?"
Ich nickte.
"Kennst du das, wenn naja... du jemanden vermisst, obwohl du nicht weißt wer. Einfach jemand Bestimmtes."
Ich seufzte und schloss die Augen für einen Moment. Jackson. Nein.
"Du denkst an deine Vergangenheit, nicht wahr?"
-"Dove! Ich bin Derek und Eunha natürlich unheimlich dankbar das sie mich adoptiert und all die Jahren gut aufgenommen haben. Doch... Ich kenne meine Eltern nicht. Meine leiblichen, meine ich."
Ich wollte Jackson nicht so erleben und putzte den nächsten Pfeil in meiner Hand.
"Ich frage mich nur sowas wie... bin ich sportlich wegen meinem Vater? Bin ich geschickt mit handwerklichen Dingen, selbst wie beim Stricken oder Kochen wegen meiner Mutter? Wem sehe ich ähnlich? Das alles weiß ich nicht."
-Jackson. Du bist in einem Waisenhaus aufgewachsen. Mehr weiß ich leider auch nicht."
Ich bereute meine Worte.
"Warte... Es tut mir ..."
-"Ist schon okay. Ich bin wirklich nur ein Waisenkind. Wahrscheinlich wollten meine Eltern mich einfach nur nicht."
Ich legte den Pfeil auf den Tisch und berührte Jackson am Arm.
"Jackson, sag so etwas nicht."
-"Tja ist nur die Wahrheit."
Im nächsten Moment fing er an zu lächeln und aufgeregt auf und ab zu hüpfen.
"Ich habe das Zeichen der Wahrheit! Ich geh mir mein drittes Tattoo stechen!"
Schrie er und rannte aus der Kammer.
Ich lächelte ihm traurig beim Weggehen zu, doch ich wusste wie verletzt er war.
Früher in der Schule, wurde jeder immer gefragt was seine Eltern machten. Jackson antwortete darauf meistens nichts.
Es war nicht so, das er meine Eltern nicht als seine eigenen empfand. Es war immer so, da er immer an seine leiblichen dachte.
All die Jahre suchte er anscheinend immer noch nach Antworten.
"Jackson, wir sind jetzt doch deine Familie." Murmelte ich in die Leere, während ich mit dem  Pfeil in den Tisch ritzte.