Wolfsblut

Kapitel 14: ,,Und was willst du anziehen?"

Top fit steige ich heute nach dem ersten Wecker klingeln aus dem Bett, da gestern Abend nichts mehr gewesen ist und ich so recht früh einschlafen konnte. Schnell suche ich mir Sachen für mich aus meinem Schrank raus und dann auch noch für den heutigen Sport Unterricht in den ersten beiden Stunden. Danach packe ich meine Sportsachen in meine Tasche und laufe dann in das Badezimmer um mich dort auch noch fertig zumachen. Nachdem ich mit frischen Atem durch die Tür trete und nach unten in die Küche gehe mache ich mir was zum essen für die Schule und für jetzt zum frühstücken. Langsam, da ich noch Zeit habe beiße ich von meinem Brot ab und scrolle wie fast immer durch mein Feed und like das eine oder andere. Danach springe ich vom Stuhl auf und räume schnell das Geschirr weg und mache mich dann auf den Weg zur Schule. Dort angekommen gehe ich mit Ivor und Jill zu den Sporthallen und warten, bis die Tür aufgemacht wird. Schnell trennen wir uns kurz von Ivor und ziehen uns um, bevor wir wieder mit Ivor zu Sport gehen. An der Glastür können wir schon sehen, dass ein Parcours aufgebaut wurde.

Es gibt mehrere Stationen, die aus dem einzelnen ein ganzes machen. Immer wieder mal wird man gezwungen zu springen oder sich an etwas hinüber zu hangeln. Wir betreten die Halle und schauen uns das Monstrum welches uns hier geboten wird an. Von außen sah es ja schon verdammt groß aus , aber von innen geht es ja noch viel weiter nach hinten rein.

Wir beginnen die Stunde wie immer mit dem warm laufen und werden uns dann an den verschiedenen Stationen anstellen und den Parcours drei mal durch laufen. Dabei gibt es auch Fitness Stationen oder welche, die mit Beweglichkeit zutun haben.

Nach dem Sportunterricht habe ich Politik doch, da die Lehrerin nicht wirklich viel unterrichtet oder erzählt, stelle ich einfach auf Durchzug und warte bis die Pause von der Klingel angekündigt wird. In den Pausen ist es immer das gleiche. Wir sitzen zu dritt irgendwo auf dem Schulhof und beobachten manchmal die kleineren Schüler, die lachend durcheinander laufen, oder reden über belanglose Dinge. Mein Blick streift wahllos über den Schulhof und bleibt bei einer Gruppe Kindern hängen die gerade fangen spielen. Das waren noch Zeiten der Unbeschwertheit, wo man einfach nur spielen konnte und sich schon ein wenig für die Schule interessieren musste.

Nachdem diese Pause auch vorbeigestrichen ist, mache ich mich nun alleine auf den Weg zu Englisch, weil Ivor und Jill beide in einem anderen Kurs Englisch haben. Ich setze mich auf einen freien Platz und warte darauf, dass der Lehrer durch die Tür kommt und schnellstens mit dem Unterricht beginnt, da Jill heute bei mir übernachten wird morgen sich mit mir für die Party fertig machen will. Was ein großer Aufstand! Ich meine man muss nur sich in sein Kleid zwängen und dann wer will sich noch ein wenig schminken und sich nochmal die Haare bürsten.

Mehr nicht.

Aus den Augenwinkeln bemerke ich, dass sich gerade jemand neben mich gesetzt hat, und weil ich so ein neugieriger Mensch bin schiele ich unauffällig hinüber. Doch ich kann niemanden erkennen und drehe mich deswegen ganz zur Seite und bekomme nun eine ziemlich frei und sehr nahe Sicht auf Arden. So nah war er mir noch nie. Schnell drehe ich mich wieder in die Richtung der Lehrerin, damit sie sieht, dass ich aufpasse. ,,So und jetzt bitte ich euch das angesprochene Thema in einen Dialog mit einem Partner zu verfassen. Weitere Anweisungen folgen des weiteren. Scheiße, da ich nicht so große Lust habe mit Arden zusammen zuarbeiten, drehe ich mich suchend nach wem anderes um, doch bevor ich auch nur etwas einwenden kann ruft Arden schon der Lehrerin zu:,,Arden und Gwen." Grimmig starre ich ihn an und mache mich schon mal daran die Überschrift auf das Blatt zuschreiben und hoffe, dass er nichts von gestern anspricht. Und Arden ist wirklich sehr kooperativ was es zum Dialog angeht. Wir werden schnell fertig und haben noch restliche Zeit über indem wir jeder was für sich selber macht. ,,Wer braucht noch Zeit?", erkundigt sich die Lehrerin und sieht wie sich einige Hände in die Luft strecken. ,,Okay weil das doch schon ziemlich viele sind, bekommt ihr nochmal zehn Minuten, aber mehr nicht!"

,,Naja, da wir jetzt doch etwas mehr Zeit haben als gedacht, komme ich doch mal auf ein Thema zurück was mich sehr interessiert. Ich glaube, du weißt welches ich meine.", fängt Arden leider Gottes auf einmal an. ,,Nein leider weiß ich nicht, was du meinst.", erwidere ich schnell und schaue ihn fragend an, damit er mir dies wirklich abkauft. ,,Komm schon Gwen, das kannst du doch von gestern nicht vergessen haben", und schlagartig zeigt mein Gesicht eine unerwünschte Reaktion, die ihm Bestätigt, dass ich alles noch genauestens weiß. ,,Naja wie ich es gestern gesagt habe:,, Man hört nicht bei fremden Gesprächen zu!", und da du dies sehr wohl getan hast musste ich dich gestern darauf aufmerksam machen.", erläutere ich ihm meine Beweggründe. ,,Du hast zugesagt.", stellt er schlicht und ergreifend fest. ,,Ja aber nicht wegen deiner persönlichen Einladung, sondern weil mir dieses Gejammer, warum ich nicht mitkommen will genervt hat.", antworte ich ihm und starre weiter neben ihm auf die Gießkanne, bis er wieder ansetzt und meinen Blickkontakt durchbricht. ,,Du hättest aber wie sonst auch, obwohl sie gejammert haben, nein sagen können. Hast du aber nicht. Warum?", will er jetzt von mir wissen und hat mich fest im Blick. Ja warum eigentlich? ,,Ja jetzt wo du es sagst, lohnt es sich gar nicht zu kommen und du fragst die ganze Zeit, sodass ich glaube, ich komme lieber doch nicht.", gebe ich nun Engelgleich von mir und schaffe es nicht mir mein Grinsen zu verkneifen, welches mich sofort verrät. ,,Du grinst, du meinst das nicht Ernst." ,,Und ob! Ich meine das sogar sehr Ernst!", und muss noch mehr grinsen. ,,Und was willst du anziehen?", fragt er nach. Warum will er das jetzt wissen? ,,Was interessiert dich das denn, mein lieber Arden?", stichel ich ihn und schaue ganz ruhig ihn an. ,,Naja nach euren Erzählungen, die ich gestern gehört habe, gibt es da ein perfekte Kleid.", sagt er und nun ist er der, der grinst. ,,Mal sehen.", das ist das einzige was ich erwidere und es dann auf mir beruhe lasse, doch die Blicke auf mir von ihm entgehen mir nicht.