Kapitel 23:,,Was hast du dann?"

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Nachdem Arden die Tür hinter sich schließt herrscht Ruhe in dem Zimmer, doch ich bemerke, wie er zu einer Frage ansetzten will. ,,Warum läufst du vor mir weg? Es ist nicht schön, zu wissen, dass jemand vor einem wegläuft." Ich überlege. Vielleicht, weil ich anscheinend Teil einer Wette bin. Vielleicht, weil ich mich so sehr in ihm und auch mir getäuscht habe. Vielleicht, weil mir alles zu viel wurde. Mir fallen zig Gründe ein, die ich ihm aufzählen kann aber sagen tu ich keinen. Ungeduldig tippt er mit seinem rechten Fuß auf dem Boden und schaut mich abwartend an. Kann er sich das denn nicht denken? Mein Herz schlägt noch schnell vom Laufen und ich spüre, wie meine Adern pulsieren. Langsam weicht das ruckartig verteilte Adrenalin aus meinem Kreislauf und lässt mich meine Erschöpfung fühlen. Das viele Laufen von heute hat mich echt überanstrengt. Augenrollend und zickig schaue ich ihn an als er immer noch nicht redet. Mit einem tiefen Seufzen mache ich den ersten Schritt. „Deine Beweggründe mir gegenüber sind anscheinend nicht so, wie ich sie angenommen habe." Verdutz guckt er mich an. „Was meinst du damit? Ich bin dir gegenüber komplett offen gewesen." Ungläubig muss ich auflachen. „Von wegen." Er guckt mich nur weiter an. Er zwingt mich zu reden. Schön. „Ich habe dich mit Dan reden hören." „Aha und weil ich mit Dan rede haust du einfach ab?" „Nein nicht weil du mit ihm redest. Gott, rede mit wem du willst. Eher über was du mit ihm geredet hast." Ich mache kurz eine Pause um Luft zuhören. „Ich hatte sie fast gehabt. Mimimi der doofe doofe Typ hat alles versaut. Mähhh jetzt bin ich ganz traurig.", ich äffe ihn nach und stampfe ihn verhöhnend auf den Boden. „Ja das kann ich erklären." „Du musst mir nichts erklären. Ich weiß was Sache ist.", entgegne ich ein bisschen zu kalt. Überrascht schaut er mich an. „Du weißt worum es geht?" „NA klar, glaubst du ich weiß nicht was eine Wette ist?", dieses Mal schaue ich ihn nur kalt an. In seinen Augen spiegelt sich Erleichterung aber auch Panik wieder. Komische Kombination. Schmunzelnd antwortet er mir:„ Es geht hier nicht um eine Wette. Worauf sollte ich wetten. Wie du selber sagst kennen wir uns seit ein paar Tagen und erst seit einem noch kürzeren Zeitraum, wissen wir beide, dass du meine Mate sein wirst. Wieso sollte ich mir die Mühe machen diese Möglichkeit und dein Vertrauen zu zerstören?" Mist, das klingt plausibel. Während er redet nicke ich. „Mhm.. und worum ging es dann?", ich schlage eine andere Richtung ein. So wie er das sagt ergibt das für mich Sinn und weiter auf meiner sinnlosen Vermutung aufzubauen wäre nur Zeitverschwendung. „Worum es dann ging?" „Ja worum ging es in deinem Gespräch? Ich scheine nicht alles gehört zu haben." Er überlegt was er sagen soll. Nervös fährt er sich durch seine Haare. Er ringt mit seinen Worten. „Spill the tea Arden." Er holt tief Luft. „Du bist nicht die einzige, die die Beiträge auf Twitter gesehen hat. Bis zu dem Zeitpunkt gab es keine ruhige Minute um mich das zu fragen. Er hatte sich einfach eine genommen und mich gefragt, was genau es mit den Bildern auf sich hat." „Aha und weiter?", ich wedel mit meiner Hand als Zeichen, dass er weiter reden soll. „Naja ich habe ihm gesagt, dass wir uns als Freunde kennenlernen wollen und die Bilder ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen sind. Als er meinte, dass er das nicht glaubt hat er gefragt ob wir uns,... ob wir uns halt irgendwie mögen würden... oder so.", am Ende druckst er herum und kommt spät auf seinen Punkt. Ableitend von dem was ich weiß hat er seinem Bruder demnach gesagt, dass er mich mag. Ich gucke ihn fordernd an. Das will ich von ihm hören. „Oh Gwen!", murrt er. „Oh Arden!", murre ich spielerisch zurück. Er verdreht die Augen und schaut mich kopfschüttelnd an. „Ich habe ihm gesagt, dass wir Freunde sind und das geht bekanntlich nur, wenn man den anderen irgendwie mag." Es sieht nicht so aus als würde er noch was sagen wollen. Ich lasse ihn damit durchgehen. Er mag mich, das war mir klar und er hätte gerne mehr, das ist mir genauso klar. Er wollte mehr in Richtung unanständige Dinge, wie er es im Wald genannt hatte. Er hat es zwar nicht so klar ausgesprochen, allerdings kommt es so bei mir an. 

Kurz horche ich noch einmal auf, doch kann nichts hören, weswegen ich annehme, dass Arden schläft.

:)

WolfsblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt