Kapitel 24: ,,Dein Herzschlag hat dich verraten."

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Ich bleibe noch ein wenig liegen, bevor ich nun endgültig mir sicher bin, dass Arden schon schläft und mich deswegen auch nicht hört. Leise und ganz vorsichtig stehe ich auf und bete einfach, dass das Bett keine Geräusche von sich gibt, die Arden irgendwie aufwecken könnten. Gleich stehe ich und kann meine Decke schnell wieder richten. Langsam hebe ich mich aus der sitzenden Position am Bettrand hoch und stelle einen Fuß vor den anderen, bevor ich nun endgültig stehe und erst mal warten muss, dass mein Kreislauf auch noch hinterher kommt.

Jetzt nur noch schnell in der Dunkelheit in diesem Zimmer mein Handy suchen, welches ich eigentlich in der Nähe meines aktuellen Schlafplatzes hingelegt habe. Fast wäre ich über meine anderen Klamotten gestolpert und halte mich nun an der Wand fest und lausche, ob ich Arden aufgeweckt habe, doch wie durch ein Wunder schläft er weiter und ich kann weiter ungestört nach meinem Handy suchen. Eigentlich müsste es auf dem Klamotten Haufen liegen, welcher mich gerade zum stolpern gebracht hat, doch dort ist es einfach nicht zu finden. Langsam finde ich das nicht mehr lustig und wühle mich etwas unachtsam auf laute Geräusche durch das Zimmer. Ich stelle mich wieder aus meiner geduckten Position in eine aufrechte und weiß nicht mehr in dem Moment, wo ich das verdammte Ding hin getan habe. Das kann doch nicht wahr sein!

,,Suchst du das hier?", ertönt es gefährlich nah an meinem Ohr und für einen kurzen Moment erhellt sich meine Umgebung. Mein Handy Display ist an. Scheiße. Arden ist wach. Und er hat mein Handy! Wahrscheinlich schon die ganze Zeit. Und ich dummes Huhn suche ungehalten in allen möglichen Ecken seines Zimmers nach dem Ding. Plötzlich wird der ganze Raum durch die Deckenlampe hell und ich kneife mir meine Augen aus Reflex zu. Nach nur wenigen Sekunden gewöhnen sich meine Augen an das helle Licht und ich sehe Arden mit meinem Handy herumfummeln.

,,Wieso hast du mein Handy?", frage ich und stelle mich dumm. ,,Ich wollte es einfach bei mir haben. Für den Fall der Fälle.", kommt es gelassen von Arden. Er wusste es und deswegen hat er sich schon mein Handy genommen, damit ich nicht weg kann. Ich seufze. ,,Was hat mich verraten?" ,,Dein Herzschlag hat dich verraten. Er war viel zu schnell in Gegensatz zu deiner Atmung welche du langsam vorgetäuscht hast." ,,Oh.", damit habe ich jetzt nicht gerechnet. ,,Wenn du mir sagst, was los ist, bekommst du dein Handy wieder." Aha so läuft der Hase. Ich schüttel ohne zu zögern meinen Kopf. ,,Ich kann dich auch mit einer für dich viel unangenehmeren Sache erpressen." Ich weiß worauf er anspielt. Die Markierung. Ich seufze abermals ergeben auf. Er hat mich. ,,Na geht doch."

,,Du machst mir Angst. Mit deiner Person, deinem Charakter und deinen unvorhersehbaren Handlungen. Ich kann nie richtig einschätzen, was als nächstes passiert und zudem kommt auch noch, dass wir uns nicht kennen und ich trotzdem in deinem Bett schlafen. Wir sollten uns doch erstmal kennenlernen, bevor du nich so abrupt aus meinem Leben reißt. Es macht mir alles Angst und lastet mit einem unbeschreiblichen Druck auf mir." Er sieht mich an, schaut dann auf den Boden und sieht mich wieder mit einer festeren Miene an. ,,Du flüchtest wann immer es geht, so kann ich doch auch kein Vertrauen haben. Da ist es doch kein Wunder, dass du mich nicht richtig einschätzen kannst. Und dazu kommt noch, die Hälfte der Zeit die du mit mir verbringst, schlägt dein Herz viel zu schnell. Da macht mich nervös, ich versuche doch schon es dir angenehm zu machen." Ich weiß nicht was ich sagen soll und blicke stumm auf den Boden. Wir beide haben in unseren Punkten recht. Auf meinem Rücken kämpfen Hitze gegen Kälte und liefern immer wieder Schauer über meinen Rücken. ,,Jetzt geh schlafen. Ich stecke dein Handy noch an das Ladekabel und dieses mal versuch erst gar nicht zu flüchten. Denn wie gesagt, dein Herzschlag hat dich verraten." Damit habe ich nicht gerechnet, was mir wieder zeigt, wie schwer ich ihn einschätzen kann. Ich steige unter die Bettdecke und kuschle mich ein, bevor ich mich ein wenig der Wand nähere. Nach kurzer Zeit fallen mir die Augen zu und ich versinke in das Land der Träume.

Mit einem schrillem Ton weckt mich der Wecker von meinem Handy. Die letzte Nacht kommt mir wieder in die Gedanken un dich glaube tatsächlich, dass sich was geändert hat. Anscheinend war es mal nötig sich auszusprechen. Der Wecker von meinem Handy klingelt immer noch vor sich hin und ich stehe gequält auf um diesen auszuschalten. Ich drehe mich nach Arden um, doch er ist nicht auf dem Sofa. Ich habe ihn garnicht das Zimmer verlassen gehört, anscheinend schlafen wir beide sehr tief. Schnell schnappe ich mir was von meinen frischen Sachen und laufe zum Badezimmer und mache mich wie jeden morgen dort fertig. Heute ist es so warm wie die letzten Tage daher siehe ich mir eine lockere Hose an die im Wind wehen würde und ein cropped T-shirt in weiß. Nach unter zehn Minuten bin ich wieder aus dem Badezimmer raus und stehe an der Treppe. Schnell bemerke ich, dass ich meine Tasche in dem Zimmer vergessen habe, doch da ich meine Schlafsachen noch weg legen möchte laufe ich den Flur entlang in das Zimmer von Arden zurück. Während ich mit der einen Hand nach meiner Tasche greife, werfe ich die Schlafsachen auf meinen Kleiderstapel am Ende des Bettes. Jetzt wo ich ein gutes Gefühl habe, bin ich dafür wenigstens ein eigenes Regal oder Fach zu bekommen. Meine Kleidung muss nicht die ganze Zeit auf dem Boden liege. Jetzt nur noch runter in die Küche, damit ich uns ein Frühstück zubereiten kann und dann in die Schule. Ich trete durch die Tür aus dem Zimmer und sehe Arden vor mir mit einem wütenden Gesichtsausdruck vor mir stehen. Verwirrt bleibe ich stehen. Was ist jetzt wieder los?



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WolfsblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt