Vor Schreck halte ich den Atem an und kneife mir meine Augen zu. Mir wird ganz schlecht vor der Vorstellung was gleich passieren könnte, wenn ich auf den Boden falle. Werde ich mich sehr schmerzhaft verletzten? Ich höre mein Blut in den Ohren rauschen und wie schnell mein Herz auf einmal schlägt. Die Zeit vergeht wie Jahre und es kommt mir so vor als würde ich nach lange brauchen bis zum Aufprall. Meine Hände verkrampfen sich und danach meine Arme. Ich bin starr vor schock und kann nicht mal einen Finger krümmen. Ein. Aus. Ein. Aus. Wenigstens etwas, was ich noch kann. Was Arden wohl gerade macht? Ob er bemerkt, dass ich falle? Geht es ihm überhaupt gut? Will er mich gerade vielleicht auffangen, weil er bemerkt in was für einer Lage ich mich befinde? Oder fängt Duncan mich vielleicht auf oder sagt Arden was? Keine Ahnung. Es kann auch sein, dass beide mich gar nicht wahrnehmen und mit dem Angreifer weiter kämpfen. Ich stelle mir vor, wie ich auf einmal auf dem Boden stehe und unversehrt bin und Jill schnell alles sage was passiert ist, weil ich sie die ganze Zeit meinen Namen rufen höre. Immer wieder male ich mir diese Vorstellung aus, dass ich mich nicht nach diesem Sturz verletzt vorfinden werde.
Plötzlich spüre ich unter mir einen harten Untergrund und schnappe erschrocken die Luft ein und bereite mich innerlich auf Schmerzen vor, doch ich spüre nichts. Jetzt bemerke ich, dass ich stehe und der harte Untergrund unter meinen Füßen ist. Ich stehe und bin unverletzt! Das ist so wie ich es mir während dem Sturz aufgemalt habe. Das kann doch nicht sein. Langsam öffne ich meine Augen und erblicke mich wirklich unverletzt auf dem Waldboden stehen. Kurz ringe ich um meine Fassung, die mir ein wenig entglitten ist. ,,Gwen? Gwen! Alles gut?", höre ich Jill durch meinen Handy Lautsprecher nach mir rufen. ,,Ja alles gut. Mir ist nichts passiert.", antworte ich ihr. ,,Was war los? Du hattest gekreischt und es hatte was geknackt. War das dein Knochen? Geht es ihm gut?", durchlöchert sie mich mit ihren Fragen. ,,Ja, ja alles gut, ich komme gleich noch Hause.", sage ihr bevor ich auflege.
Schnellen Schrittes laufe ich zu Arden und Duncan, doch werde von Duncan daran gehindert weiter zu ihnen hin zu laufe. Er baut sich vor mir auf und sagt mir ruhig: ,,Gwen geh sofort zum Rudelhaus. Lass dich untersuchen und pass auf dich auf. Wir kommen gleich nach." Ich schüttel entschieden meinen Kopf und möchte mich an dem Werwolf vorbei drängen. Wäre auch ziemlich schlecht für Duncan, wenn ich das schaffen könnte. Nochmals stellt er sich mir in den Weg. ,,Gwen ich meine es Ernst, ansonsten bringe ich dich eigenhändig zum Haus.", droht er mir schärfer. Ich glaube ich würde es nicht so lustig finden, wie er mich zum Haus transportieren will. Doch ich bleibe immer noch stehen, wenn auch nur noch zögerlich. ,,Gwen!", brummt Duncan vor mir. Mit einem ergebenem Seufzen mache ich mich in einem Laufschritt auf den Weg nach Hause, oder eher gesagt zu Arden's Zuhause.
Ich springe wie am Anfang über umgefallene Bäume und herabgefallene Äste die sich schon in den Boden verankern. Dazu meide ich noch dieses eine etwas sumpfigere Gebiet. Nach einer ausgiebigen Jogging Einheit, stehe ich an der Haustür und will gerade nach meinem Handy greifen, doch ich finde es nicht. Es läuft mir kalt den Rücken runter. Ich habe es dort liegen gelassen! Nein stimmt gar nicht. Es ist doch noch in meiner Hand. Mit einem schnellen Blick an meine Hand herunter stelle ich fest, dass es so ist und klingle dann an dem Haus. Keine drei Sekunden später wird die Tür von einem besorgten Ivor geöffnet und nur wenige Sekunden später befinde ich mich in einer festen Umarmung. ,,Ivor, wer ist an der Tür?", höre ich Jill aus dem inneren des Hauses rufen. ,,Komm doch einfach her und finde es selber raus.", ruft Ivor zurück und drückt mich noch einmal fest bevor er Platz macht und ich schon ein lautes gepolter von Jill ausmachen kann. Als sie mich in der Tür stehen sieht, weiten sich ihre Augen und ich bin schon drauf und dran zu ihr zu laufen und ihre Augen aufzufangen. Und dann ist es leise. So leise. Ich kann schon die Ameisen ,,Lauft!!", schreien hören.
Jill steht immer noch wie eingefroren im Gang und blinzelt. Und dann bricht das Toben aus. Sie läuft auf mich zu und umarmt mich während ich verzweifelt versuche unser beider Gleichgewicht zu halten, damit wir nicht auf die Steintreppen umfallen. Schlacht nachgedacht Jill! ,,Gott ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, dass glaubst du mir gar nicht! Und dann als es geknackt hatte, das Geräusch war so laut! Ich bin fast gestorben, und...-",sie wollte gerade weiter reden, als ich sie unterbreche und ihr beruhigend über den Rücken streiche und ,,Psccchhht, alles gut, ich lebe ja noch und das unversehrt." wie ein Mantra wiederholend sage. Wir lösen uns aus der Umarmung und ich gehe einige Schritte von der Treppe weg. ,,Ich soll mich untersuchen lassen. Ich weiß aber nicht von wem und geschweige denn wo... Aber ich weiß, dass ich mir eigentlich nichts getan habe."
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Wolfsblut
Lupi mannariOpen End bis jetzt. Die Geschichte hört mittendrin auf!! Ausschnitt: Schlagartig drehe ich mich in der Mensa nach Arden um und das ist das erste mal, dass ich mich nach ihm umsehe. Ich bemerke wie er gespannt zu uns sieht und ich könnte schwören, da...