Kapitel 18: ,,Nein lass mich einfach in Ruhe!"

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Mit einem Nicken von Ivor will ich losgehen, als ich ein ,,Nein!", höre und festgehalten werde. ,,Du bleibst hier bei mir, du kannst jetzt nicht weggehen.", höre ich Arden bestimmt sagen. Ich gehe im Inneren von mir mehrere Befreiungsmöglichkeiten durch, doch keine der Vorschläge würden gegen einen Werwolf helfen. ,,Doch ich möchte jetzt gerne mit meinen Freunden gehen. Es ist echt spät. Arden es war schön und es hat auch Spaß gemacht aber ich bin jetzt echt müde.", entgegne ich gereizt. Dahin ist also die harmonische Erinnerung an ihn und den Abend. ,,Gwen es tut mir leid aber du musst echt bleiben. Ich muss dir was sagen.,", und schon zieht er mich aus dem Vorgarten in den Garten, doch ich versuche stehen zubleiben oder mich an irgendwas festzuhalten, damit er nicht mehr weiter gehen kann und stehen bleiben muss, doch vergebens. Abrupt bleibt er stehen und guckt mich einfach nur an. Da weder ich was sagen werde noch er, so wie es aussieht blicke ich ihn kurzerhand böse an, um vielleicht irgendwo bei ihm klitzekleine Schuldgefühle auslösen zu können. Ich bin müde und meine Freunde auch. Er hält alle auf. Nach kurzer Zeit höre ich Ivor und Jill hinter mir auftauchen in Begleitung von Arden's Freunden. Wie schnell hat Arden mich hinter sich hergezogen, dass die anderen so lange gebraucht haben?

,,Gwen, es hat einen Grund, weshalb ich dich nun hier festhalte-.." ,,Nein lass mich einfach in Ruhe! Ich bin müde, besser noch wir alle sind müde und du nervst gerade. Deine Handlung ist grundlos, allerdings habe ich das Recht, dass du mich loslässt!", unterbreche ich ihn. ,,Nein. Wie gesagt, es hat einen Grund, weshalb ich dich hier festhalte und dich nicht gehen lasse.", entgegnet er und lässt den Druck auf mein Handgelenk etwas weniger wirken. ,,Ja der Grund ist, du bist ziemlich krank!" ,,Nein, du gehörst zu mir, du bist meine Mate! Hast du das denn garnicht gespürt?" Was? Nein! Oh je, der Idiot hat alles falsch gedeutet. Denkt er wirklich, weil ich mit ihm getanzt, geredet und getrunken habe, habe ich mich in ihn verliebt. Er ist mir sympathisch geworden, es hätte in Zukunft eine Freundschaft sein können aber das verbaut er sich gerade. ,,Arden" ,fange ich an und ziehe mein Handgelenk langsam aus seinem Griff. Er lässt meine Hand wirklich los. Kurz reibe ich mir die Stelle und gucke mir den leichten Handabdruck von Arden an. „Du hast das falsch verstanden. Nur, weil ich mit dir geredet habe und wir uns gut unterhalten haben bin ich nicht deine Freundin. Wir kennen uns noch nicht mal richtig. Heute war die meiste Zeit wo wir normal geredet haben. Nur, weil ich dich, zugegeben etwas heftig, angemacht und angetanzt habe, bin ich nicht deine Freundin. Im Gegenteil, das war Spaß. Purer Spaß hervorgerufen durch Alkohol und einem hormonellen Chaos. Nur, weil ich mit dir Shots getrunken und einen Becher nach dem anderen geleert habe, bin ich nicht deine Freundin. Also such dir verdammt nochmal jemand anderes den du belästigen kannst. Zum Beispiel, jemand, der wie du ist. Wäre das nicht eine Idee?" Empört und wütend gehe ich einige Schritte zurück. Mit High Heels ist das jedoch nicht so einfach wie gewollt. Es ist kalt draußen und ein starker Wind kommt auf. Die Bäume rascheln laut und die Blätter fallen vor uns auf den Boden. „Gwen ich bin seit Zwei Monaten 18 Jahre alt und die erste die mir über den Weg läuft und mich anzieht bist du. Das hat für mich was zu sagen!", Arden ist ganz aufgebracht. Aus seiner Sicht scheint das ja vielleicht plausibel sein aber aus meiner nicht. „Hast du bis jetzt jedes und damit meine ich jedes Mädchen in der Stadt oder besser noch auf der ganzen Welt getroffen, sodass du dir zu 100% sicher sein kannst? Ich bezweifle das stark. Oder gibt es in dieser mythischen Stadt keinen, der das vielleicht mit einem Zauber oder so herausfinden kann, ach was weiß ich denn!", keife ich am Ende. So Absurd. Ich bin neu hier, ich habe nie etwas von der Stadt, dem Ort oder Werwölfen, außer in Märchen, gehört! „ Gwen ich brauche nicht jedes Mädchen auf der ganzen Welt getroffen haben. Die Mate muss eine bestimmte Verbindung zu der Stadt haben. Es können Vorfahren sein, die hier gelebt haben oder jemand verspürt ein großes Interesse für die Stadt und kommt hierher. Beim Übertreten der Stadtgrenzen ist man dann in Reichweite und eine potenzielle Wahl. Ich kenne also mindestens jedes Mädchen aus dieser Stadt und bis jetzt war nichts." Oh je, wie toll, dass das mit den Vorfahren auf mich zutrifft. Mein Herz schlägt wieder so schnell, weil ich so aufgebracht bin. Und dennoch lüge ich. „tut mir leid aber weder hege ich sonderlich großes Interesse an der Stadt, noch war es ein großer Wunsch hierher zu kommen. Das positive an der Situation ist, dass ich hier zwei wundervolle Menschen kennen gelernt habe. Und genauso wenig habe ich keine Vorfahren, die hie gelebt haben! Also kann ich es schon mal nicht sein. Die Sache wäre also geklärt." Langsam kommt Arden zu mir. Der Wind weht immer noch genauso stark und mir wird noch kälter. „Verkauf mich nicht für dumm! Du magst kein Interesse an der Stadt haben, okay das ist dein Ding. Allerdings haben deine Vorfahren, sowie meine auch die Stadt mitbegründet. Da haben wie den Faktor der dich ausmacht." Jetzt ist er mir so nah. „Außerdem wärst du nicht die erste Appleby, die eine Mate wurde.", raunt er mir zu. „Es gab schon mal eine Appleby, die zu einer Mate wurde? Das geht nicht, kein Appleby ist mythisch!" „Es ist alles möglich Gwen. Komm heute Nacht mit zu mir, wir reden drüber und dann kannst du gucken.", haucht er mir zu und schaut mir in die Augen. Nicht so wirklich überzeugt aber neugierig nicke ich nur stumm. Kurz darauf hat der Wind auch nachgelassen zu wehen und die Bäume sind wieder still. ,,Jetzt verabschiede dich erst mal von den beiden, du kommst mit mir nach Hause und schläfst erst mal. Später sehen wir weiter.", raunt er mir zu. Zusammen gehen wir zu der kleinen Gruppe. Ich laufe auf Jill und Ivor zu. „ Ach Gwen es tut uns so leid, dass wir dich überredet habe mitzukommen. Vielleicht wäre alles ganz anders ausgegangen, wenn ihr euch beide in der Schule weiterhin nur angekeift hättet.", Ivor guckt mich schuldig an und Jill drückt mich. „Hey, alles gut, nach dem was Arden gesagt hat, wäre es irgendwann so oder so passiert. Ich hatte heute echt viel Spaß, danke dafür. Fühlt euch bitte nicht schuldig. Ich kriege das geregelt, wer wäre ich denn sonst, hmm?", versuchen ich die beiden aufzubauen. „Und was machst du jetzt heute? Soll Paul dich noch nach Hause fahren?" „Nein ich glaube ich bleibe bei Arden und höre mir das mal an. Macht euch keine Sorgen." „Wir werden uns trotzdem Sorgen machen.", scherzt Jill. Ivor nickt. „Ich wünsche euch beiden eine gute Nacht. Kommt gut nach Hause. Ich halte euch natürlich auf dem Laufenden.", letzteres raune ich den beiden zu. Wir umarmen uns noch einmal und dann gehen die beiden schonmal zum Auto.

Paar Augenblicke später drehe ich mich zu Arden um und sehe ihn fragend an. „Folg mir.", ist alles was er sagt und geht los. Hastig stolpere ich ihm hinterher, darauf bedacht mit meinem Absatz nicht im Rasen einzusinken. Der hat aber ein Tempo drauf, oh je. Als er zum Stehen kommt fährt ein SUV vor und die Autotür wird mir geöffnet und ich steige widerwillig ein, doch ich meine wo soll ich denn jetzt auch gerade hingehen? Ich dachte allerdings, das Haus hier ist sein Haus. „Wo fahren wir hin, du wohnst doch hier?" „Das ist nur das Zweithaus für Geburtstage oder wenn die Familie kommt und untergebracht werden muss. Ich wohne woanders." Als er nichts mehr sagt setze ich mich auf die Rückbank ganz an das Fenster ran und schnalle mich an. „Natürlich.", murmel ich leise und verdrehe die Augen. Neben mir setzt sich noch einer hin, während vorne die beiden Autotüren auch noch zugeschlagen werden und der Wagen anfängt los zufahren. Plötzlich vibriert mein Handy und ich hole es heraus und lese mir die Nachricht von Jill und Ivor in unserem Gruppenchat durch.

,,Alles gut bei dir?"-J

,,Jill ist zuhause! Fahren jetzt auch Heim."-I

Ich muss leicht schmunzeln von den Nachrichten und tippe schnell eine Antwort und stecke es dann wieder in meine Tasche.

,,Ja noch ist alles gut. Sitze im Auto und fahre zu ihm. Anscheinend war die Party Location „nur" sein Zweithaus."-G

Ich schaue weiter aus dem Fenster und merke mir einige Häuser.





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