Shannon POV"Ach? Du lebst auch noch?" motzte ich Lilly am Telefon an. Zwei Wochen war es nun wieder her, als wir das letzte Mal gesprochen hatten. Keine einzige SMS und kein einziger Anruf. Ich hatte es allerdings auch nicht eingesehen mich zu melden. Schließlich wollte sie es tun und schließlich war sie die ganze Zeit unterwegs. Okay, ich auch, aber Lilly wusste unseren Tourplan und hätte sich immer melden können. Dementsprechend sauer war ich, als sie dann doch endlich mal anrief.
"Shannon, was soll das? Freust du dich nicht, dass ich anrufe?" blaffte sie mir entgegen. Sofort fühlte ich mich schuldig. Ja klar freute ich mich, dass sie anrief und ich endlich ihre Stimme wieder hörte. Aber nach all der langen Zeit war es schon komisch. Das letzte Telefonat war einfach nur komisch. Sie war mir einer Sam unterwegs und tingelte gerade durch die Staaten. Warum und wer das überhaupt war hatte sie mir nie erzählt.
"Doch, Lil. Ich freu mich. Wo bist du gerade? Chicago? Miami?" frotzelte ich und wartete gespannt auf ihre Antwort. Bei Lilly wusste man schließlich nie woran man bei ihr gerade ist. Wir saßen in einem Van und fuhren gerade von einem Interviewtermin zurück ins Hotel. Jared zoffte sich ein wenig mit Emma und Tomo flüsterte hinten im Van am Telefon mit Vicky, die gerade zu Besuch war.
"Was soll ich dort? Nein, ich bin in Los Angels und packe. Erinnerst du dich? Ich fliege übermorgen nach Deutschland. Kannst du erraten mit wem ich mich da treffe?" Sofort musste ich grinsen. Ja, übermorgen war es endlich soweit und ich hätte sie wieder. Meine Lilly. Meine kleine Lilly.
"Ich glaub, es besteht sehr wohl die Möglichkeit, dass wir uns da sehen, oder?" lachte ich ins Telefon und fing an nervös an meiner Jacke zu nesteln.
"Falsch. Ich treffe mich mit meinen Eltern. Denn der eigentliche Grund, warum ich nach Deutschland kommen wollte, meldet sich ja seit Wochen nicht." konterte sie lachend. Sie wusste genauso gut wie ich, dass sie sich auch hätte melden können, aber Lilly wäre nicht Lilly, wenn sie das zugeben würde.
"Ach komm schon. Du wirst doch die Zeit finden mich zu treffen, oder? Ich hol dich vom Flughafen ab. Versprochen!" säuselte ich lieb ins Telefon und am anderen Ende giggelte Lilly los.
"Ja, super. Das ist auch das mindeste. Ich mail euch die Flugdaten. Jetzt muss ich aber weiter packen, sonst werd ich nicht fertig. Bis übermorgen. Hab euch lieb." Bevor ich noch irgendwas erwidern konnte hatte Lilly auch schon aufgelegt. Lächelnd stecke ich mein Handy in die Tasche und lehnte mich zurück. Noch zwei Tage, noch ein Auftritt und ich hatte sie endlich wieder. Die drei Monate waren doch schnell vergangen. Schneller als ich dachte. Sie hatte mir so unendlich gefehlt. Die Nächte waren einsam gewesen. Nicht alle, aber das zählte nicht. Ich war schließlich auch nur ein Mann und hatte Bedürfnisse. Aber jetzt war alles was zählte Lilly und keiner sonst.
Lilly POV
Ich hatte ein tierisch schlechtes Gewissen meinen Jungs gegenüber. Ich hatte mich schon eine Ewigkeit nicht gemeldet. Aber ich hatte einfach zu wenig Zeit. Mein Job spannte mich ziemlich ein und Sam wollte auch seine Zuwendung haben.
Die Sache mit Sam war einfach nur verrückt. Wir kannten uns gerade ein paar Wochen und planten schon unsere komplette gemeinsame Zukunft. Als er mich im Flieger zurück nach Dallas fragte, ob ich ihn heiraten möchte, hatte ich weder mit Ja noch mit Nein geantwortet. Das war doch Wahnsinn. Ich hatte mich Hals über Kopf in diesen Cowboy verliebt und er legte mir seine Welt zu Füßen.
Seine Welt. Ja, die bestand aus einer Ranch mit unzähligen sauteuren Rindern, die wiederum sauteure Kälber zur Welt brachten. Mitten im Nirgendwo in Texas. Passte ich da rein? Wollte ich das? Ja, irgendwie schon. Aber das hieße auch, dass ich mein heiß geliebtes Los Angeles verlassen müsste, meinen Traum aufgeben müsste doch noch Fotografin zu werden. Nur um die Frau eines Cowboys zu werden. Sam hasste es, wenn ich ihn Cowboy nannte. Er war Rinderzüchter und kein Cowboy. Aber romantisch war das schon irgendwie.
Es tat gut Shannon's Stimme zu hören. Viel zu lang hatten wir uns schon nicht mehr gesehen. Allerdings war ich sehr nervös, weil ich nicht wusste wie Shannon auf meine Neuigkeiten reagieren würde. Ich hatte nun einen Freund, vielleicht auch mehr als das. Es war klar, dass dies irgendwann passieren würde. Irgendwann hätte Shannon auch jemanden kennenlernen können und sich unsterblich in diese Frau verlieben können. Nun war ich es aber. Die Tatsache, dass Shannon und ich an dem Abend an dem ich Sam kennengelernt hatte, wahnsinnig heißen Telefonsex gehabt hatten, machte das ganze irgendwie nicht leichter.
Es gab eine Zeit, da dachte ich, ich hatte mich in Shannon verliebt. Aber das war nun Geschichte. Ich liebte Sam. Auch wenn er ganz anders war als Shannon. Shannon und ich waren wie eineiige Zwillinge. Ich wusste genau, wenn es ihm nicht gut ging, wenn er einfach mal in den Arm genommen werden musste. Shannon und ich waren sehr vertraut. Das fehlte mir bei Sam noch, aber das würde mit der Zeit schon werden.
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More than just friends... Part 1
FanfictionDrei Freunde, die besten Freunde, die Höhen und Tiefen einer Freundschaft und wie schnell alles vergangen sein kann und wie schwer es sein kann solch eine Freundschaft zu führen. #1 30secondstomars - 27.12.2019 #1 shannonleto - 10.10.2019 #1 30secon...