More than just friends... Part 1

Back in LA

Shannon POV

Die Tage rasten nur so dahin. Bereits morgen schon würde ich Lilly treffen. In Los Angeles. Zumindest hatten wir das vor Lilly's überstürzten Abflug nach Dallas besprochen.
Aber seit über einer Woche war alles anders. Einmal, ein verfluchtes einzige Mal, hatten wir miteinander gesprochen. Nein, nicht gesprochen. Wir hatten und angeschrieen. Ich hatte ihr Vorwürfe gemacht, sie hatte sich verteidigt. Mir tat es leid, dass ich sie angebrüllt hatte. Aber mir tat es nicht leid was ich gesagt hatte. Ich hatte verdammt nochmal recht und ich konnte nur hoffen, dass Lilly irgendwo tief in ihrem Inneren über meine Worte nachdachte und erkannte, dass Sam der falsche war zum heiraten.

"Shan? Hallo?... Shannon!" rief Jared neben mir uns rüttelte mich am Arm. Ich blinzelte ihn an. Ich war so tief in meinen Gedanken versunken gewesen, ich hatte ihn nicht kommen gehört. Wir saßen am Flughafen und warteten, dass wir in den Flieger nach Los Angeles steigen konnten.

"Was ist?" fragte ich mürrischer als eigentlich gedacht.

"Telefon für dich. Lilly." Mein Herz schlug sofort schneller, meine Atmung ging heftiger. Scheiße, ich war nervös. Was sollte ich sagen? Was würde sie sagen? Ich nahm das Handy in die Hand welches mir Jay unter die Nase hielt.

"Hey, Lilly." sagte ich leise und Jared verdrehte nur die Augen und ließ mich allein.

"Hi. Du, ich hab nicht viel Zeit. Ich geh gleich reiten. Morgen Abend bin ich in LA. Sehen wir uns dort?" plapperte sie ein wenig hektisch in den Hörer. Sie klang anders, irgendwie verändert. Nicht nach der Lilly wie ich sie eigentlich kannte. Aber das hatte sicher noch mit unserem Streit zu tun. Ich tat den Gedanken beiseite.

"Du reitest? Ja, wir sind am Flughafen. Wir landen mittags. Wirst du abgeholt, oder soll ich?" fragte ich vorsichtig.

"Mach dir keine Umstände. Ich nehm ein Taxi. Okay, dann bis morgen. Bye." Lilly legte ohne auf eine Antwort von mir abzuwarten einfach auf. Traurig starrte ich auf das Handy. Das war es also. Unser erstes Telefonat nach dem Streit.
Seufzend stand ich auf und ging zu den anderen. Mittlerweile war unser Flug aufgerufen worden und wir begaben uns in den Flieger.

"Und? Alles klar bei euch?" fragte Jared als er sich neben mich in den Sitz fallen ließ. Sein Blackberry schaltete er aus und steckte sich die Stöpsel seines MP3 Players in die Ohren.

"Keine Ahnung. Sie will nicht, dass ich sie abhole. Sie ist so verändert." versuchte ich Jared meine Empfindungen zu erklären.

"Quatsch. Lilly ist wie immer. Sie hatte total gute Laune und hat erzählt wie ein Wasserfall. Die Hochzeit..."

"Gute Laune? Ja, dann wohl nur bei dir. Und diese Hochzeit geht mir tierisch am Arsch vorbei. Ich kann's eh nicht mehr ändern." unterbrach ich Jared sofort. Ich drehte mich von ihm weg, steckte mir ebenfalls die Ohrstöpsel ein. Hochzeit, Hochzeit und immer nur diese verdammte Hochzeit. Ich konnte es nicht mehr hören.

Wir waren bereits einige Stunden in der Luft als mich Emma am Arm rüttelte. Ich öffnete die Augen, geschlafen hatte ich nicht und starrte sie sauer an. Ich wollte meine Ruhe und keiner außer Jared hatte das anscheinend verstanden.

"Was ist denn? Lass mich in Ruhe." maulte ich sie an.

"Ich wollte nur fragen, ob du noch Hilfe brauchst wegen dem Junggesellinnenabschied?" Entgeistert starrte ich sie an. Das war nicht ihr Ernst oder?

"Wegen was? Nein, vergiss es, Em. Ich mach diesen Scheiß nicht. Mach du das. Bitte." Ich flehte sie regelrecht an. Was sollte ich denn da organisieren? Nen Stripper? Nee, nicht mit mir. Ich tu mir keine nackten Männer an. Das war ein reines Frauending und ich war da total fehl am Platz.