Zur selben Zeit...
Lilly POV
Nach endlosen drei Tagen im Krankenhaus wurde ich endlich entlassen. Meine Eltern holten mich ab und brachten mich erst einmal in ihr Hotel. Zurück zu Sam konnte ich ja nicht. Als nächstes musste ich aber meine Sachen bei ihm abholen. Ich zückte mein Handy und rief ihn an. Ich rechnete nicht damit, dass er rangehen würde. Umso überraschter war ich als er doch dran ging.
"Ja?" harschte er mich an. Auch nicht sonderlich verwunderlich. Mit einem netten 'Hi, schön, dass du anrufst. Ich hab dich vermisst' hab ich auf gar keinen Fall gerechnet. Ich hatte ihn hintergangen indem ich Shannon geküsst hatte. Den Rest musste er nicht wissen. Das würde alles nur noch schlimmer machen als es ohnehin schon war. Ich konnte nicht erwarten, dass er mir verzeiht, dass war zuviel verlangt. Aber ich wollte es wenigstens versuchen.
"Hey, Sam. Können wir reden?" sagte ich betont sanft. Ich wollte ihn nicht gleich wieder verärgern, oder sonst was.
"Ich wüsste nicht über was. Du hast mich betrogen. Verschwinde aus meinem Leben." Mit diesen Worten legte er auf. Sauer starrte ich auf mein Handy und sank auf mein Bett zurück.
Wenig später sprang ich aber wieder auf, berichtete meinen Eltern, dass ich zu Sam fahren würde und rannte zum Wagen meiner Eltern.Je näher ich der Ranch kam umso mulmiger wurde mir. Ich wusste nicht, was mich dort erwarten würde. Sicherlich keine Freude, soviel war sicher. Aber ich brauchte meine Sachen. Meine Kleider. All meine persönlichen Sachen. Das Fotoalbum.
Ich stoppte den Wagen vorm Haus und klopfte wenig später an der Tür. Sam's Mutter erschien und blickte mich böse an."Du wagst es noch hier her zu kommen? Schämst du dich eigentlich nicht?" blaffte sie mich an und versperrte mir den Weg.
"Wo ist Sam? Ich will meine Sachen." antwortete ich ebenso hart. Sam's Mutter hatte sich in unsere Angelegenheiten nicht einzumischen. Sie konnte froh sein, dass ich Sam nicht angezeigt hatte wegen Körperverletzung. Shannon würde das sicher nicht tun, denn Sam hatte ja ebenfalls eine gebrochene Nase davon getragen.
"Nicht da. Warte hier. Ich hol die Sachen." Mit diesen Worten schlug sie mir die Tür wieder vor der Nase zu und ließ mich stehen. Ich blickte mich um. Sam war nirgends zu sehen. Ich glaubte kaum, dass er auftauchen würde. Seine Mama hatte ihn sicher schon angerufen und berichtet, dass ich hier war.
Zehn Minuten kam sie wieder und stellte mir zwei Koffer, eine Reisetasche und einen Karton vor die Füße."Das müsste alles sein. Und jetzt verschwinde von hier." Sie knallte wieder die Tür zu und ich machte mich dran die Koffer ins Auto zu tragen.
Als ich mich gerade mit dem zweiten Koffer abschleppte kam Sam um die Ecke."Warte, ich helfe dir." rief er und sprang vom Pferd. Dankbar übergab ich ihm den Koffer. Nachdem Sam auch noch die Reisetasche und den Karton ins Auto geladen hatte, standen wir beide unschlüssig nebeneinander.
"Danke für deine Hilfe." flüsterte ich und schaute auf den Boden. Sam zu sehen und nicht von ihm in den Arm genommen zu werden war nicht einfach. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
"Lil, ich will noch eins wissen. Liebst du Shannon?" Sam war vollkommen ruhig. Nicht aufgebracht wie noch vor einer Stunde am Telefon. Ob ich Shannon liebte? Ich hatte im Krankenhaus viel darüber nachgedacht. Shannon und ich waren uns nah. Uns verband viel. Viel mehr als Sam und mich. Was aber auch nicht sonderlich verwunderlich war. Schließlich kannten wir uns seit mehr als fünf Jahre und Sam kannte ich erst ein paar Monate. Trotzdem war ich bereit gewesen ihn zu heiraten.
Ich hatte auch an den Abend der Party gedacht. An das Foto. Shannon hatte gesagt, dass er mich liebt. War das vielleicht doch ernst gemeint? An dem Abend hatte ich das abgetan als wäre es nichts. Vielleicht war es doch so. Ich wusste nichts mehr. Ich hatte drei Tage im Bett gelegen und meine Gedanken kreisten ständig um Sam und Shannon. Ich hatte mir Shannon geschlafen, bevor ich Sam kannte und ich hatte mit ihm geschlafen, als ich bereits mit Sam verlobt war. Ja, ich liebte ihn. Aber liebte ich ihn, weil er Shannon war, oder liebte ich ihn so wie einen besten Freund? Ich hatte darauf immer noch keine Antwort. Ich wusste nur, dass ich Sam ebenfalls liebte.
Um Sam nicht noch mehr zu verletzen, schüttelte ich den Kopf.
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More than just friends... Part 1
FanfictionDrei Freunde, die besten Freunde, die Höhen und Tiefen einer Freundschaft und wie schnell alles vergangen sein kann und wie schwer es sein kann solch eine Freundschaft zu führen. #1 30secondstomars - 27.12.2019 #1 shannonleto - 10.10.2019 #1 30secon...