Hochzeit, Wasser, Party

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Lilly POV

"Können wir dann? Oder ist Sam noch nicht bereit?" fragte ich ungeduldig. Erstens weil ich super nervös war und zweitens, weil ich Sam endlich heiraten wollte. Naja, eigentlich gab es ja noch ein drittens, aber ich konnte und wollte nicht über Shannon nachdenken. Der hatte vielleicht Nerven. Der stand doch tatsächlich auf meiner Hochzeit auf der Matte, obwohl ich ihn ganz deutlich ausgeladen hatte. Und dann eröffnet er mir einfach so, dass er mich liebt. Das konnte er sonst jemandem erzählen. Was fiel ihm eigentlich ein mir so was kurz vor der Trauung zu erzählen?

"Kleines, was wollte Shannon? Ich dachte ihr habt euch gestritten." fragte ich mein Vater. Er blickte mich durchdringend an und er sah definitiv so aus, als ob er nichts anderes als die Wahrheit von mir hören wollte. Konnte in solchen Momenten sich nicht einfach mal ein Loch auftun in dem ich verschwinden konnte?

Ich rollte mit den Augen, stemmte die Hände in die Hüften und wusste genau, ich hatte keine Chance: "Shannon ist eben gerade eingefallen, dass er mich lieb. Können wir dann los? Bevor das Wetter umschlägt."

"Ich mag Shannon und wenn er das sagt, dann wird das sicher stimmen. Hörst du?"

"Hab ich gehört. Können wir dann?" Hans seufzte und nickte dann. Strahlend hakte ich mich bei ihm unter und gemeinsam gingen wir nach draußen. Im hinteren Teil des Gartens, direkt neben der Scheune waren Stühle aufgestellt, es gab einen Mittelgang. Ganz vorn würde Sam auf mich warten. Überall standen Blumen, die mit weißen Schleifen zusammen gehalten wurden.
Bevor wir um die Ecke kamen atmete ich noch einmal tief durch und nickte meinem Papa zu. Der strich mir sanft über die Hand und gemeinsam schritten wir langsam den Mittelgang entlang.
Ich erstarrte, als plötzlich Klavierklänge ertönten. Hatten wir ein Klavier aufgestellt? Wer spielte da? Ich versuchte meinen Kopf zu recken, aber da alle unsere Gäste ebenfalls standen hatte ich keine Chance.
Ich entdeckte Emma, Vicky, Tomo und Jamie. Emma machte mir mit Zeichen deutlich, dass Jared dort Klavier spielte. Ich lächelte glücklich. Er hatte es nicht vergessen. Vor Jahren hatte ich ihm einmal erzählt, dass wenn ich jemals heiraten sollte, auf jeden Fall bei meinem Einzug das Lied "River Flows In You" gespielt werden sollte.
Und dieses Lied spielte Jared während ich am Arm meines Vaters auf Sam zuging. Ob ich nun wollte oder nicht, mir liefen die Tränen die Wangen herunter. Ich war vollkommen gerührt und überwältigt.
Der nächste Schlag traf mich als wir endlich vorn bei Sam und den Priester ankamen. Statt Jill stand dort Shannon als mein Trauzeuge. Entschuldigend zuckte er mit den Schultern. Ich hatte keine andere Wahl als zu lächeln. Ihm jetzt eine Szene zu machen wäre einfach nicht gut angekommen.
Mein Dad gab mir noch einen Kuss auf die Wange und übergab mich an Sam mit den Worten: "Ich bring dich um, wenn du nicht auf sie aufpasst." Aber er lächelte dabei. Also war das wahrscheinlich nur teilweise ernst gemeint.
Ich schenkte Jared ein Lächeln und flüsterte ein leises "Danke". Ich hatte immer noch Gänsehaut wegen diesem Lied und es machte es noch schöner, weil Jared es spielte.

(Für euch: http://m.youtube.com/watch?v=F-4wUfZD6oc)

"Du siehst wunderschön aus." flüsterte Sam und küsste mich ebenfalls auf die Wange. Okay, Sam gefiel es. Dann sollte es mir auch recht sein. Noch einmal atmete ich durch, ergriff Sam's Hand. Nun ging's also los.
Der Priester plapperte und plapperte. Ich hörte gar nicht richtig zu. Mein Blick fiel auf Shannon. Traurig stand er ein wenig entfernt von mir und blickte mir ebenfalls in dem Moment in die Augen. Sein Mund formte ein 'Nein'. Schnell blickte ich zur Seite. Ich sollte Sam nicht heiraten, zumindest war das Shannon's Meinung.

"Und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ihr beide euch eurer Eheversprechen aufsagt. Sam, du als erster." Ich drehte mich zu Sam, er ergriff meine Hand und sah mich liebevoll an.

"Lilly, du bist die wunderschönste Frau, die mir je begegnet ist. Ich werde dich bis zu meinem Lebensende liebe und dir ein treuer Begleiter sein. Ich..." Urplötzlich donnerte und blitze es und es fing in Strömen an zu regnen.
Ich schrie auf und blickte mich um. Alle Gäste waren aufgesprungen und rannten zur nahegelegten Scheune um sich unter zu stellen.

More than just friends... Part 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt